Marktplatz Kalkar
Im Herbst dieses Jahres sollen die Umbaumaßnahmen rund um den Marktplatz bereits abgeschlossen sein. Diese Grafik zeigt, wie es werden soll. Garfik: Stadt Kalkar

KALKAR. Wenn Kalkars Bürgermeisterin Britta Schulz aus ihrem Büro auf den Marktplatz schaut, kann sie genau begutachten, was sich dort in den vergangenen Monaten bereits getan hat. „Es ist gut vorangegangen“, stellt die erste Bürgerin der Stadt fest. Vor dem Kalkarer Rathaus wurde das Rheinkiesel-Pflaster bereits neuverlegt.

Marktplatz Kalkar
Ein Teil des Marktplatzes mit den ersten Querungen ist bereits fertig. Im hinteren Teil gehen die Pflasterarbeiten noch weiter. NN-Foto: SP

Auf dem Teil des Marktplatzes vor der großen Gerichtslinde wird es von den portugiesischen Facharbeitern, die auf die Verlegung des historischen und denkmalgeschützten Rheinkiesel-Pflasters spezialisiert sind, gerade noch akribisch neu angeordnet. Die ersten beiden von insgesamt vier barrierearmen Querungen aus Basaltplatten sind auf dem fertigen Teil des Marktplatzes schon komplett entstanden. Auch auf den Straßen rund um den Marktplatz schreiten die Arbeiten planmäßig voran. Am kommenden Montag startet bereits der zweite Bauabschnitt, wofür eine neue Verkehrsführung notwendig sein wird. Ab Dienstag wird dann auch der erste Teil der Hanselaerstraße wieder offiziell für den Verkehr freigegeben.

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Hanselaerstraße wird zur Spielstraße

Im ersten Bauabschnitt wurde seit September vergangenen Jahres der Bereich der Hanselaerstraße, der nach Hanselaer führt, komplett umgestaltet. „Sie ist jetzt eine Spielstraße mit einem verkehrsberuhigten Bereich, in dem Schrittgeschwindigkeit gilt, und einer Einbahnstraßenregelung stadteinwärts“, sagt Frank Sundermann vom Fachbereich Planen, Bauen und Umwelt der Stadt Kalkar.

Zudem wurde sie mit einer neuen Beleuchtung und einer Seniorenbank ausgestattet. In den kommenden Tagen werden zudem noch vier Mehlbeerbäume gepflanzt. Im zweiten Bauabschnitt gehen nun die Arbeiten auf der Hanselaerstraße ab dem Kreuzungsbereich Hohe Straße weiter. Dieser ist ab Montag ebenso wie die Straße am Markt komplett gesperrt. Lediglich ein Fußgängerbereich wird entlang des Marktes auf Seiten der Monrestraße eingerichtet werden. Zwischen Rathaus und Sparkasse wird dagegen kein Durchkommen mehr sein.

Marktplatz Kalkar
Diese Verkehrsführung gilt ab kommenden Montag im Kalkarer Ortskern. Grafik: Stadt Kalkar

Die Kesselstraße erhält darüber hinaus ab Montag eine Einbahnstraßenregelung, die alle Verkehrsteilnehmer nur noch in die Stadt führen wird. Über die Wallstraße geht es dagegen wie bisher auch stadtauswärts. Auf der anderen Seite der Altkalkarer Straße geht es über die Monrestraße weiterhin in die Stadt, während die Grabenstraße bei ihrem bestehenden Verkehr in beide Richtungen bleibt. Die Altkalkarer Straße selbst kann auch im zweiten Bauabschnitt ebenfalls in beide Fahrtrichtungen befahren werden – allerdings nur bis zum Markt. Da die Kesselstraße in Richtung Stadt zur Einbahnstraße wird, empfiehlt es sich, bereits über die Wallstraße oder die Jan-Joest-Straße aus der Stadt rauszufahren. In dem Bereich vor dem Markt gibt es ab Montag keine Weiterfahrmöglichkeit mehr. Dies wird auch entsprechend ausgeschildert sein.

Arbeiten an der Altkalkarer Straße

Bis zum 30. Juni sollen die Arbeiten in diesem Bereich andauern. Danach geht es auf der Altkalkarer Straße weiter, die dann nur noch bis zum Parkplatz Schwanenhorst befahrbar sein und in einen verkehrsberuhigten Geschäftsbereich mit Tempo 20 umgewandelt wird. Im kompletten Umbaubereich entsteht eine barrierefreie Nivellierung des gepflasterten Straßenraums, die auch keine Bordsteinkanten mehr vorsieht, sowie eine Straßenbeleuchtung mit LED. Die Vollendung des gesamten Bauvorhabens ist bis Ende Oktober dieses Jahres geplant.

Bereits im Mai soll dagegen der Marktplatz fertiggestaltet sein. Hier entsteht neben den vier barrierearmen Markt-Querungen und Übergängen mit Basaltplatten auch ein neues Aufenthaltskonzept mit zehn neuen Sitzbänken – davon fünf Seniorenbänken mit noch komfortablerer Sitzposition und mehr Komfort – und drei Liegebänken. Mindestens sieben großformatige Pflanzkübel mit Mehlbeerbäumen sowie fünf Blumeneschen an der Westseite sollen den Marktplatz zusätzlich zur Gerichtslinde verschönern und begrünen. Dazu gesellen sich 32 Fahrradanlehnbügel.

30 PKW-Stellplätze weniger

Die Poller werden dagegen verschwinden – ebenso wie 30 PKW-Stellplätze. An der Westseite gibt es künftig nur noch eine einheitliche Stellplatzordnung mit 20 Parkplätzen. Die PKW-Stellplätze an den Straßen bleiben jedoch erhalten. Laut Stadt gebe es künftig im Innenstadtbereich 840 statt wie vorher 870 Parkplätze. Nur 280 davon werden von der Stadt bewirtschaftet – und dass auch wie bisher lediglich mit einer Parkscheibe. Alle anderen können ohne Einschränkung genutzt werden.

Eine Parkraumererhebung zu unterschiedlichen Tageszeiten habe ergeben, dass diese 840 Parkplätze in der Innenstadt ausreichen würden. Die Stadt Kalkar verweist dabei auch auf die größeren Parkplätze am Schwanenhorst und an der Mühle beziehungsweise dem Sportplatz, welche fußläufig gut vom Marktplatz aus erreichbar seien. Die Reduzierung des Parkraumes auf diesem soll jedoch auch die Gastronomieflächen rund um den Marktplatz erweitern.

Die komplette Umgestaltung des Kalkarer Marktplatzes, der Altkalkarer Straße und der Hanselaerstraße gehört zum Integrierten Handlungskonzept der Stadt Kalkar, das unter dem Motto „Kalkar 2030“ die Weichen für die Zukunft stellen soll.

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