KALKAR. „Jeder Mensch ist für sein Schicksal selbst verantwortlich.“ Davon ist Anna Janssen überzeugt. Wenn sie sich die (Tarot)Karten legt, dann macht sie das nicht, um die Zukunft vorherzusagen, sondern sie tritt in einen Dialog – mit sich selbst. Im Oktober vergangenen Jahres hat die 36-Jährige ein Buch veröffentlicht, in dem sie zeigt, wie man Tarotkarten nutzen kann, um sich selbst besser zu verstehen, achtsamer und liebevoller mit sich umzugehen und kraftvolle Entscheidungen zu treffen. Im Rahmen der „Nacht der Büchereien“ liest (und legt) sie am kommenden Freitag in Kalkar.

Anna Janssen mit ihrem „Tarot –- dein Starterkit“ (22 Euro). Man kann das 208 Seiten starke Buch, erschienen im Königsfurt Urania Verlag, auch separat bestellen (14,95 Euro). NN-Foto: vs

Schon als Jugendliche war die gebürtige Kleverin von Tarot-Karten fasziniert. Auch die Astrologie hat Anna stets interessiert, doch erst nach Abschluss ihres Studiums in Gesundheits-Psychologie, einem längeren Auslandsaufenthalt und einem persönlichen Krisenjahr begann sie, sich intensiver damit auseinanderzusetzen. „Damals habe ich nach guter Lektüre zu dem Thema gesucht und, zumindest im deutschsprachigen Bereich, nichts für mich Passendes gefunden“, blickt sie zurück.

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Dann kam der Lockdown und damit die Zeit, um sich der Problematik selbst anzunehmen. Angefangen hat es damit, dass Anna über einzelne Karten und ihre möglichen Bedeutungen geschrieben hat. „Anschließend habe ich mir kleine Rituale überlegt, die mir gut tun“, erklärt sie. Ein Beispiel: Die Herrscherin. „Für mich heißt das: Nimm dir Zeit für dich selbst, fühl dich wertvoll und schön und zeige dich! Man kann aber zum Beispiel auch Blumensamen aussäen und sich darauf freuen, dass Schönes daraus entsteht“, nimmt sie ihre Leser an die Hand und zeigt ihnen mögliche Wege auf.

5.000 Exemplare verkauft

Und das kommt gut an, denn immerhin hat es Anna damit schon in die Verkaufslisten-Top-10 in der Kategorie Tarot geschafft. Rund 5.000 Exemplare ihres Buchs wurden seit der Veröffentlichung im Oktober 2022 verkauft. Auf die Idee mit dem „Starter-Kit“ ist der Verlag gekommen. Für Anna macht das durchaus Sinn. „Das Buch richtet sich in erster Linie an Einsteiger“, sagt sie. Doch auch, wer sich bereits mit dem Thema befasst habe, könne neue Impulse daraus ziehen. Annas Lieblings-Deck ist „der Klassiker“, das Waite-Smith Tarot. Es wurde von Arthur Edward Waite konzipiert, von Pamela Colman-Smith künstlerisch umgesetzt und erschien 1910 im Verlag Rider & Son in London. „Die Karten sind sehr vielschichtig, haben eine klare Symbolik und unglaublich viele Details. Ich entdecke immer wieder Neues“, sagt Anna. Überhaupt, weiß sie, habe jede Karte prinzipiell gute und schlechte Seiten. Ein Beispiel: Der Tod. „Das muss absolut nicht schlecht sein. Es kann auch heißen, dass man „Altes“ loslassen muss, um wieder nach vorn blicken zu können“, erklärt sie.

Kein Brimborium

Zwar steht auf dem Starter-Kit „Lass die Magie beginnen“, doch in der „Esoterik-Ecke“ sieht sich Anna nicht. „Man braucht keinen Altar, rituelle Kartenreinigungen und anderes mystisches Brimborium“, ist ihre Meinung. Aber: „Das heißt nicht, dass man nicht eine nette Atmosphäre schaffen und es für sich selbst zelebrieren kann.“ Jeder so, wie er es mag – oder gerade braucht, um mit sich selbst in eine tiefere Verbindung treten zu können. Anna legt am liebsten das „keltische Kreuz“, das aus zehn Karten besteht und eine umfassende „Innenschau“ ermöglicht. „Man kann aber auch einfach eine Tageskarte ziehen und das als Grundgedanken mitnehmen“, sagt sie. Eine konkrete Fragestellung brauche man nicht, „aber dann ist die Auslegung natürlich zielgerichteter“, weiß sie.

Der Wendepunkt steht bevor

Anna Janssen freut sich auf die Lesung in der Kalkarer Bücherei. An diesem Abend möchte sie eine Einführung in die Welt des Tarots geben, Vorurteile ansprechen und bestenfalls ausräumen, und mit den Gästen ins Gespräch kommen. Für sie ist der 17. März in jedem Fall ein guter Zeit- oder genauer gesagt „Wendepunkt“. Zum einen stehe die Frühjahrs-Tag-und-Nacht-Gleiche (20. März) bevor, zum anderen beginne das astrologische Jahr mit dem „Neumond im Widder“ (21. März). Je nach Teilnehmerzahl möchte Anna auch Karten ziehen lassen und eine gemeinsame Deutung anstoßen.

Der Eintritt zu der Lesung ist kostenfrei, es wird jedoch um Anmeldung per Mail an buecherei-kalkar@bistum-muenster.de oder Telefon 02824/ 9765120 gebeten. Die Lesung beginnt um 19 Uhr.

Weiteres zu Anna findet man auf ihrer Homepage unter www.annalovestarot.de oder auf Insta (@annalovestarot).

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