XANTEN. Das Original kehrt zurück an den Niederrhein: Am Freitag, 29. September, wird es beim Xantener Oktoberfest im großen FZX-Zelt auf der Xantener Südsee-Wiesn zum 22. Mal „O‘ zapft is‘!“ heißen. Die Planungen dazu hatten bereits im vergangenen Herbst bekommen, nun sind sie so weit fortgeschritten und abgeschlossen, dass der Vorverkauf zu den Veranstaltungen an insgesamt drei Wochenenden begonnen hat – mehr als 200 Tage nachdem zuletzt in Anlehnung an das Münchener Original das Oktoberfest in Xanten am Niederrhein gefeiert wurde.

„Nach drei bitteren, traurigen Jahren können wir endlich wieder ,O‘ zapft is‘‘ sagen. Es ist allerdings ein Kraftakt gewesen, den vor allem Ludwig Ingenlath und sein Team vom Freizeitzentrum Xanten (FZX; Anm. d. Red.) leisten mussten“, sagt Xantens Bürgermeister Thomas Görtz. Denn die Planungen seien bei weitem nicht nur so einfach gewesen wie zu Vor-Corona-Zeiten. „Die Pandemie und die Energiekrise haben Bremsspuren hinterlassen“, betont Görtz. Die Unterhaltungs- und Freizeitangebotsbranche habe es besonders hart getroffen, was sich schon an den Absagen des Xantener Oktoberfestes 2020, 2021 und letztlich auch 2022, wo besonders der Personalmangel reinspielte, bemerkbar gemacht habe.

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Drei Wochenenden

Die Folgen der Krisen gehen auch in diesem Jahr nicht ganz spurlos an eines der größten Oktoberfeste außerhalb Bayerns zurück. Statt wie sonst an vier Wochenenden findet es in diesem Jahr lediglich an drei Wochenenden statt. „Wir mussten schauen, dass die Kosten im Rahmen bleiben. Da wir bei der Ausstattung des Zeltes mit Miet-Equipment arbeiten, haben wir uns entschieden, eine Woche zu verkürzen und dort Kosten einzusparen. Das macht etwa 25 Prozent aus“, erklärt Ludwig Ingenlath, Geschäftsführer des Freizeitzentrums Xanten, welches das Oktoberfest organisiert und durchführt. Die Hoffnung des Veranstalters ist es, dass in den drei Wochenenden das Festzelt voll ausgefüllt ist und sich so die Kosten tragen. „Wir wollten in diesem Jahr erstmal die Rückkehr des Oktoberfestes gewährleisten und haben vorsichtig geplant. Im nächsten Jahr kann es durchaus sein, dass wir wieder mutiger sind“, sagt Ingenlath.

An den Freitagen, 29. September, 6. und 13. Oktober, sowie an den Samstagen, 30. September, 7. und 14. Oktober, wird es im FZX-Zelt an der Xantener Südsee jeweils die traditionelle Wiesn-Gaudi geben. Freitags wird jeweils von 17 bis 24 Uhr gefeiert, samstags von 16 bis 23 Uhr. Täglich gibt es Live-Musik mit abwechselnden Bands auf der Bühne, wie zum Beispiel „AischZeit“ oder „Joe’s Wiesn-Band“. Alle drei Sonntage stehen jeweils unter einem anderen Motto: Am 1. Oktober heißt dies „Karneval meets Oktoberfest“, am 8. Oktober geht es mit dem „Schützen-Oktoberfest“ weiter und zum „Wiesn-Finale“ am 15. Oktober lädt das „Blaulicht-Oktoberfest“ ein. Auch hier werden jeweils Live-Bands auf der Bühne spielen. Das Rahmenprogramm wird derzeit allerdings noch ausgearbeitet. Der Eintritt wird sonntags zehn Euro betragen; die Platzwahl im Zelt ist frei.

Sechs Kategorien

Für die Freitag- und Samstagabende hat das FZX in diesem Jahr die Ticketpreise erhoben und sechs einzelne Kategorien ausgearbeitet. Diese reichen vom VIP Plus-Paket mit Sitzplätzen direkt vor der Bühne (59,50 Euro) bis zum Classic-Paket für 39,50 Euro. Neu gibt es außerdem ein „Classic light“-Angebot, das speziell für größere Gruppen wie Kegelclubs oder Vereine entwickelt wurde. Hier kostet eine Karte 32,50 Euro, wobei mindestens acht Tickets erworben werden müssen. Zudem gibt es hier nur Stehplätze im Bereich der „Wiesn Flirt-Bar“, allerdings erhält jede Gruppe eigene Stehtische. Diese Kategorie sei auch als Alternative zur Almhütte zu verstehen, die es in diesem Jahr nicht geben wird.

Der Vorverkauf ist zwar gerade erst gestartet, mit 14.000 sind allerdings knapp die Hälfte aller Karten bereits vergriffen. Diese Tickets gingen an die Karteninhaber vom damals geplanten Xantener Oktoberfest 2020, das aufgrund der Coronavirus-Pandemie abgesagt werden musste. „Es haben aber nur ganz wenige Ticketverkäufer ihre Karten zurückgegeben. Die meisten haben oder lassen ihre gebuchten Tickets auf einen anderen Veranstaltungstermin in diesem Jahr kostenlos umbuchen“, sagt Ingenlath. In der Regel werden die Karten eins zu eins mit dem gleichen Termin am jeweiligen ersten, zweiten oder dritten Wiesn-Wochenende umgetauscht. Diejenigen, die 2020 für das vierte Wiesn-Wochenende Karten hatten, können sich ab kommenden Montag bis Sonntag, 26. März, einen anderen Termin an einem der drei anderen Wiesn-Wochenenden aussuchen. Hierfür wurden Kontingente zurückgehalten. Alle Ticketinhaber werden am Montag aber noch einmal gesondert in einer E-Mail informiert.

Halbe Maß Bier und Verzehrgutschein

Wie in den Vorjahren enthalten alle Karten nicht nur den Eintritt und einen reservierten Platz, sondern auch zwei Gutscheine. Einer kann auf ein bayerisches Hauptgericht von der Speisekarte angerechnet werden, der andere gilt für eine halbe Maß Bier. „Das gilt auch für bisher gekaufte Tickets. Allerdings können wir in diesem Jahr keine ganze, sondern nur noch eine halbe Maß Bier anbieten. Wir mussten die Kosten wirklich mit dem spitzen Bleistift kalkulieren“, sagt Ingenlath. „Der Bierpreis von 2019 ist nicht mehr annähernd mit dem von 2023 zu vergleichen“, ergänzt Xantens Bürgermeister Thomas Görtz.

Übrigens wird es in diesem Jahr noch eine weitere Rückkehr geben: Für den 2. und 3. Juni ist auch wieder die Xantener Frühlings-Wiesn geplant. „Hier befinden wir uns in den letzten Zügen der Planungen. Schon kurzfristig wird es dazu aber mehr geben“, sagt Ingenlath. Die erst zweite Xantener Frühlings-Wiesn soll dann bereits ein schöner Vorgeschmack auf das große Xantener Oktoberfest – dem Original am Niederrhein – werden.

Weitere Informationen, Tickets und das Umbuchungs- oder Stornierungsformular für bereits gekaufte Tickets gibt es online unter www.oktoberfest-xanten.de.

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