GOCH. Mit Kaufland hatte Mitte des vergangenen Jahres der letzte große Ankermieter das Einkaufszentrum „Auf dem Wall“ am Südring verlassen. Seitdem wurde immer wieder über die künftige Nutzung spekuliert.

Wie es nun mit dem Gebäude weitergeht, haben der Eigentümer Marinus Kerssens, die Verwalter der Liegenschaft, die Brüder Pepijn und Dr. Wolter Pelt, sowie Hausverwalter Matthias Rothe im Pressegepräch erläutert.

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Ankermieter

Als Mieter für Flächen im Erdgeschoss konnten Netto, Rossmann und Deichmann gewonnnen werden. Die ehemalige Kaufland-Fläche, die Netto allerdings nicht in Gänze übernehmen wird, gleicht inzwischen einem Rohbau, die Abrissarbeiten sind weit fortgeschritten: „Es braucht viel Fantasie, sich das Ergebnis vorzustellen“, so Matthias Rothe, „wenn, dann wird aber richtig ausgebaut, auf dem aktuellsten Stand der Technik.“ Dann werde die Immobilie den heutigen und zukünftigen Ansprüchen einer Einzelhandelsnutzung mit Gastronomie-Angebot entsprechen.

Zukunftsfähiger Mix

Zwei weitere freie Flächen gibt es außerdem noch im Erdgeschoss. „Sie wären auch für lokale Interessenten offen, es müssen keine Filialisten sein“, betont Matthias Rothe. Dr. Wolter Pelt könnte sich hier gut einen „local player“ im Textilbereich vorstellen. Auf den zukunftsfähigen Mix komme es an, weiß Matthias Rothe: „Die Mieter sollen zusammenpassen, auch mit Blick auf die noch vakanten Flächen.“ Da gebe es im Vorfeld stets Gespräche: „Das wird erwartet und gehört sich so.“ Für die Fläche im Obergeschoss werden zurzeit Verhandlungen mit einem renommierten Elektro-Filialisten geführt. Wer dies sein wird, mochten die Beteiligten noch nicht verraten: „Sie kennen ihn alle“, mehr war ihnen auch auf Nachfragen nicht zu entlocken. Für eine künftige Nutzung stehen ebenfalls noch die ehemaligen Praxisräume im Obergeschoss zur Verfügung.

Marktplatz

Im Erdgeschoss soll künftig ein Markplatz zum Verweilen einladen und den modernen Mall-Charakter betonen. „Damit wollen wir mehr Wohlgefühl schaffen,“ so Wolter Pelt, „viele Leute sitzen und schauen gern.“ Hier müsse man sehen, ob eine gastronomische Bewirtschaftung, zum Beispiel durch eine Bäckerei oder einen Imbiss möglich sei, führt Matthias Rothe aus. Die Fassade des Gebäudes wird modernisiert und zur Fußgängerzone auf der Voßstraße hin umgestaltet: „Es wird eine Blickachse geschaffen“, erklärt Pepijn Pelt. Der Gebäudeteil an der Seite zum Südring wird ebenfalls neu gestaltet.

Goch, Einkaufszentrums „Auf dem Wall“. Die neuen Eigentümer und der Bürgermeister stellen Planungen vor

Die Baumaßnahmen betreffen auch das Parkhaus und die technische Ausstattung. So wurden bereits die Aufzüge ausgetauscht. Das bei Gochern und Besuchern beliebte Parkhaus soll insgesamt heller und freundlicher werden, mögliche „Angsträume“ beseitigt werden. Vorgesehen ist, es in Teilen zu modernisieren und nicht komplett zu sperren. Verschwinden soll dabei unter anderem die „Spindel“ am Boden zwischen den beiden Fahrspuren, die viele Autofahrer als sehr störend empfinden. Kostenloses Parken wird nach der Modernisierung allerdings wohl nicht mehr möglich sein. Bürgermeister Ulrich Knickrem ist „froh und glücklich“, dass das Projekt konkrete Züge annimmt; lange habe man gemeinsam überlegt, welche Funktion es für die Stadt und für den Betreiber habe. „Es ist ein Frequenzbringer für die Innenstadt“, so Knickrehm. Wichtig sei der Lebensmittel-Einzelhandel im Einkaufszentrum, das sei schon immer so gewesen. Viele Menschen nutzten gerne das fußläufige und nahe Angebot, der Drogeriemarkt sei dazu eine ideale Ergänzung, so der Bürgermeister. Und Wolter Pelt unterstreicht: „Das Haus ist einfach wichtig für Goch.“
Ende dieses Jahres sollen dann alle Umbaumaßnahmen fertig gestellt sein und das Einkaufszentrum wieder seine Pforten öffnen können.

Großes Bild: Das Parkhaus wird modernisiert und die Fassade wird umgestaltet. NN-Fotos: Rüdiger Dehnen

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