KEVELAER. Mit seiner Serie „Der Friedhofsänger“ im Genre Phantastik hatte die schriftstellerische Karriere von Daniel Stenmans im Jahr 2015 begonnen (die Niederrhein Nachrichten berichteten damals ausführlich). Sein siebtes und letztes Buch aus dieser Serie erschien 2017. Jetzt wendet sich der in Kevelaer lebende Autor einem neuen Genre zu: dem Thriller.

Autor Daniel Stenmans mit seinem jüngsten WErk
Daniel Stenmans hat ein neues Genre für sich entdeckt: den Thriller. Sein jüngstes Werk „Komplize“ ist folglich ein Thriller. Foto: Sarah Stenmans

Sein jüngstes Werk, das Buch „Komplize“, wurde Anfang 2023 veröffentlicht. Mit seinem „handfesten Thriller“ verlässt der hauptberufliche Erzieher (Daniel Stenmans ist Leiter des St. Urbanus-Kindergartens Winnekendonk) die Phantastik. Doch ganz ohne Nervenkitzel geht es in seinem jüngsten Werk dann doch nicht. „Komplize“, so Stenmans, „ist von Anfang an spannungsgeladen mit undurchsichtigen Figuren und überraschenden Twists.“ Wie kam es zu dem Genre-Wechsel? Schuld daran sei der Berliner Bestseller-Autor Sebastian Fitzek. Auf einem Trödelmarkt „stolperte“ Stenmans über dessen Roman „Der Nachtwandler“. „Ich hab ein, zwei Tagen gelesen und war total begeistert“, sagt Stenmans. „Ich wusste gar nicht, was für tolle Autoren es auf diesem Sektor in Deutschland gibt.“ Nach dieser, für ihn überraschenden wie begeisternden Entdeckung, las er die Bücher weiterer, deutschsprachiger Thriller-Autoren. Danach reifte sein Entschluss: „Ich möchte etwas Ähnliches schreiben wie Fitzek, Strobel, Gruber und Co.“ Für den „Komplizen“ sei die Recherchearbeit wesentlich umfangreicher gewesen als noch beim „Friedhofsänger“, berichtet Stenmans. Fragen zur Polizeiarbeit beantwortete ihm beispielsweise ein Hauptkommissar der Pressestelle der Polizei Viersen. Zu seinem Recherche-Pool zählen außerdem eine Ärztin einer Unfallchirurgie und ein Mitarbeitender des Rechtsmedizinischen Instituts in Düsseldorf. „Die Story sollte so echt und realitätsnah wie möglich sein. Mein gepflegtes Halbwissen reichte für mein Vorhaben nicht aus“, so die Erkenntnis von Stenmans. Die Frage, warum sein neuer Roman nicht in Kevelaer spielt? beantwortet Stenmans so: „Weil Kevelaer zu beschaulich und kleinstädtisch ist.“ Eigenschaften, die der Wallfahrtsstadt meistens zum Vorteil gereichen, sind in diesem Falle eher hinderlich. Darum wird Kevelaer nicht in diesem Buch verewigt. Die Stadt wird es verschmerzen. „Das Set musste urbaner sein“, so Stenmans weiter. Zum ersten Mal bedauerte er, kein Großstadtkind zu sein. Dem Schauplatz der Handlung einfach den Namen Köln oder Düsseldorf zu geben, ohne zu wissen, wie es dort aussieht, kam für ihn nicht in Frage. Zunächst wollte er die Handlung in eine fiktive Stadt verlegen, doch entschied Stenmans sich für Krefeld als Set. Die Stadt sei zwar kleiner als Köln, aber wesentlich großstädtischer und anonymer als Kevelaer, aber immer noch dem Niederrhein zugehörig! „Bislang war Krefeld für mich eine der hässlichsten Städte, die ich kenne“, so der Autor. Diese Eintschätzung werden die Krefelder nur schwer ertragen und schon gar nicht nachvollziehen können. Doch mittlerweile hat Stenmans einen Erkenntnisgewinn hinsichtlich seiner Einschätzung der Stadt, die in diesem Jahr ihr 650jähriges Bestehen feiern darf. „Während meiner Arbeit an „Komplize“ habe ich Krefeld mit ganz neuen Augen gesehen und wirklich wundervolle, malerische und faszinierende Ecken dieser Stadt entdecken dürfen.“ Nach soviel Vorgeplänkel möchten LeserInnen endlich mehr über die Handlung des „Komplize“ wissen. Der Thriller erzählt zum einen die Geschichte des Studenten Jan Holtmann der bei einer Kneipentour auf die schöne Becca trifft. Er begleitet sie in ihre Wohnung, dort trifft er auf eine Leiche und wird wider Willen zu einem Komplizen. Zum anderen handelt das Buch von einer jungen Krefelder Beamtin der Kriminalpolizei, die sich aus einem Trauma herausarbeitet, indem sie den Mann jagt, der nicht nur für eine furchtbare Mordserie verantwortlich ist, sondern auch sie selbst beinahe ermordet hätte. Beide Handlungsstränge verstricken sich zu einer spannenden Geschichte. Wer neugierig geworden ist oder die „neue“ Seite des Kevelaerer Autors kennenlernen möchte, darf sich freuen. Der „Komplize“, erschienen im mainbook Verlag, ist bereits im Handel erhältlich.

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