Die Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, Anne Henk-Hollstein, überreichte Gerd Koppers den Rheinlandtaler. Zu den ersten Gratulanten zählten die stellvertretende Landrätin Paula Backhaus und Bürgermeister Sven Kaiser. NN-Foto: Theo Leie

GELDERN. Freunde und Weggefährten ausgiebiger ehrenamtlicher Vereinsarbeit und reichlich politische Prominenz füllte das Gelderner Bürgerforum bei einer Veranstaltung, wie sie nicht alle Tage in Geldern vorkommt. Die Verleihung des „Rheinlandtalers“ in der Kategorie „Kultur“ durch den Landschaftsverband Rheinland (LVR) zog, wie erwartet, zahlreiche interessierte Menschen an.
Neben Paula Backhaus als stellvertretende Landrätin, dem Bundestagsabgeordneten Stefan Rouenhoff, dem Landtagsabgeordneten Stephan Wolters sowie Gelderns kompletter Bürgermeisterriege mit Sven Kaiser und seinen Vertreterinnen Bärbel Wolters und Ulrike Michel, gehörte nicht zuletzt Dr. Matthias Schrör als Direktor der „Emilie und Hans Stratmans-Stiftung“ zu den Gästen im Saal.
Nach einer umfänglichen Begrüßung durch Bürgermeister Sven Kaiser im festlich hergerichteten Bürgerforum war es der Vorsitzenden der Landschaftsversammlung Rheinland, Anne Henk-Hollstein, vorbehalten, die Laudatio zur Preisverleihung an Gerd Koppers zu richten, den sie sogleich als „Schatzbewahrer und Schatzsucher“ betitelte. Damit nahm Henk-Hollstein Bezug auf die Bedeutung des Rheinlandtalers, der bereits seit 1976 für Menschen und Institutionen gedacht sei, für die kulturhistorische Schätze des Rheinlands von besonderer Bedeutung sind. Die Auszeichnung sei „für Menschen gemacht, die immer bereit sind, mehr zu leisten und ihr Tun als Dienst an der Gesellschaft und an der Heimat verstehen und dafür Zeit und Energie opfern“, so Anne Henk-Hollstein.

Mehr als 43 Jahre lang

-Anzeige-

Eben dafür habe sich Gerd Koppers im Rahmen seiner ehrenamtlichen Tätigkeiten stark gemacht. Kaum ein Verein in Geldern und Umgebung kenne ihn nicht. Er habe beispielsweise den Historischen Verein für Geldern und Umgegend mitgeprägt und als Geschäftsführer zu den Gestaltern gehört – und das mehr als 43 Jahre lang. In ganz besonderer Weise galt Koppers‘ Vereinsengagement dem Gelderner Martinskomitee oder auch dem Förderkreis für Geschichte und Mundart „För Land en Lüj“ im Kreis Kleve. Zweifellos zähle Gerd Koppers nach wie vor zu den Aktivposten der Region. Dabei kam ein großer Zeitanteil der Arbeit von Gerd Koppers der Umwandlung des Herrenhauses „Haus Ingenray“ in Pont in einer „moderne Forschungs- und Begegnungsstätte“ zu Gute. Vor allem lobte die Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland die Herangehensweise des Preisträgers: „Sie sind ein Typ, der sich für nichts zu schade ist, der Tische aufbaut, Kisten schleppt, aber der eben auch auf die Menschen zugeht“, bemerkte Anne Henk-Hollstein, die auch auf Koppers berufliche Vergangenheit im Finanzamt als „alter Finanzler“ anspielte: „Mit Erfahrung und einem Händchen fürs Finanzielle schufen Sie Grundlagen für zahlreiche kulturelle Angebote in Geldern“, stellte Anne Henk-Hollstein fest und dies betreffe eben in besonderer Weise „Haus Ingenray“, in dem unter anderem die Sammlung der Eheleute Stratmans eine angemessene Unterkunft erhalten habe und das zu einem „Festplatz der Kultur in historischem Ambiente“ geworden sei, wo sich engagierte Menschen in attraktiver Umgebung treffen werden. Und dazu, so die Laudatorin, könne man nur gratulieren.

Projekt Haus Ingenray

Auf die besondere Bedeutung des Wirkens von Gerd Koppers für das Projekt „Haus Ingenray“ ging auch Dr. Matthias Schrör ein, der Koppers „Akribie, Gewissenhaftigkeit und zupackende Entschlossenheit“ bescheinigte. Nur so sei es möglich gewesen, einen tragfähigen Finanzplan zu entwickeln, der großen Anteil am Gelingen des Projekts gehabt habe.
Mit einem Dank an die Familie, die „nicht selten auf Sie zu verzichten hatte“, überreichte Anne Henk-Hollstein schließlich den Rheinlandtaler an Gerd Koppers für seine „Schaffenskraft und das inspirierende Vorbild“. Zahlreiche Gratulanten nutzen anschließend die Gelegenheit, bei einem kleinen Empfang der Stadt Geldern für den Preisträger, das Gespräch mit Gerd Koppers zu suchen und Bürgermeister Sven Kaiser betonte – stellvertretend für die Bürger der Herzogstadt – seinen Stolz darüber, dass ein Bürger der Stadt mit einer solchen Auszeichnung geehrt wurde. „Von Ihrer Arbeit, Herr Koppers, profitiert die Gesellschaft“, bemerkte Sven Kaiser.

Vorheriger ArtikelVolles Haus: Starker Neustart für den „Tag der Ausbildung“
Nächster ArtikelKevelaer ist als Set zu beschaulich