studio 20.21
Marcel Heuveling Derijks und Alexandra Bottenbruch führen Besucher bei der Ausstellungseröffnung in die Arbeiten ein. NN-Fotos (2): SP

KALKAR. Marcel Heuveling Derijks möchte kommunizieren. Dabei nutzt er nicht nur Worte, sondern auch die Sprache der Bilder. „Kreativität ist Ausdruck. Daher ist Kommunikation so universell wie vielfältig und auf wundersame Weise mit ihr verbunden“, sagt der 60-Jährige. Die Bildsprache sei seine Leidenschaft – und die präsentiert er ab kommenden Samstag, 28. Januar, in seiner Ausstellung „Cars – Cartoons – Characters“ in der Kunst-Galerie studio20.21 am Kalkarer Marktplatz.

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Autos sind nach der Kunst Derijks zweite Leidenschaft.

Mit seinen Werken möchte Heuveling Derijks vor allem Synergien schaffen. „Es sollen Synergien aus dem Pro und Contra entstehen. Für jeden muss es möglich sein, sie zu verarbeiten und für sich zu verstehen“, erklärt der Künstler. Jeder Aspekt auf seinen Bildern biete ein Gefühl von Bewusstsein. „Ich lebe und liebe die nonverbale Kommunikation. Für mich ist das die reinste Kommunikation. Sie ist Spiegelbild und Tor zu unseren Gefühlen“, sagt Heuveling Derijks, der in den Niederlanden ein sehr bekannter Zeichner, Karikaturist, Cartoonist, Illustrator, Grafiker und Designer ist und dessen Arbeiten schon auf mehreren Kontinenten gezeigt wurden.

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In seinen Werken greift der gebürtige Niederländer viele verschiedene Aspekte auf, die auch das Zeitgeschehen betreffen. „Ich möchte auch die politische Korrektheit und soziale Erwünschtheit provozieren und dabei die Widersprüche, wie unsere Gesellschaft mit Moral und Diskretion umgeht, aufdecken“, sagt Heuveling Derijks. Auf einer Karikatur sitzen etwa Russlands Präsident Wladimir Putin und der Ex-US-Präsident Donald Trump miesgrämig und eng beieinander auf einem Sofa.

Auf einer anderen Karikatur stellt er die westliche Demonstrationskultur („Hilfe, wir sind arm!“) mit der Situation in den wirklich armen Ländern gegenüber. Häufig bedient sich Heuveling Derijks in seinen Werken klassischen Stereotypen wie der reichen und hochnäsigen Frau, dem eleganten Paar mit rotem Sportflitzer oder einer Großfamilie mit Elektro-SUV, die sich für den Klimaschutz einsetzt.

Übertreibung

„Seine Arbeiten stellen manches in Frage, teilweise wird um anschaulich, provokativ oder auch schockierend zu sein, überzeichnet, übertrieben und sogar deformiert. Das Ziel der Verfremdung ist es, den dargestellten Sachverhalt neu und intensiv dem Betrachter darzulegen“, Alexandra Bottenbruch, Inhaberin des studio20.21. Die Übertreibung sei dabei ein wichtiges Stilmittel mit der das jeweilige Anliegen verdeutlicht werde.

Heuveling Derijks greift jedoch nicht nur aktuelle Themen auf. „Viele seiner Arbeiten spielen in den 1970er Jahren. Zudem sind Autos ein großes Thema“, beschreibt Bottenbruch. In den Werken aus den 1970er Jahre dominieren vor allem (nackte) Frauen. Der 60-Jährige bringt aber auch da klare Botschaften rüber. Die Autos spielen darüber hinaus im Leben von Heuveling Derijks eine große Rolle. Denn der Künstler verliebte sich schon vor Jahrzehnten in luftgekühlte VWs.

„Ich fahre seit 1984 einen VW Käfer, der Baujahr 1956 ist. Ihn habe ich selbst künstlerisch verschönert“, sagt Heuveling Derijks. Er sei so etwas wie sein Markenzeichen. Jener VW Käfer brachte ihn sogar nach Kalkar. Vor sieben oder acht Jahren nahm er mit seinem Auto am Oldtimer-Treffen der Rotarier in der Nikolaistadt teil und wurde schnell zum Publikumsmagneten. Dabei lernte er auch Alexandra Bottenbruch kennen. Die beiden blieben in Kontakt und nahmen sich vor, eine Ausstellung mit Heuveling Derijks, der in Emmerich-Vrasselt lebt, Werken im studio20.21 zu kuratieren.

Die Ausstellung „Cars – Cartoons – Charakters“ ist ab Samstag, 28. Januar, bis zum 26. März im studio20.21 am Kalkarer Markt zu sehen. Die Galerie ist donnerstags bis sonntags von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Zur Eröffnung am Samstag, 28. Januar, 17 Uhr, wird der Künstler selbst vor Ort sein und gemeinsam mit Alexandra Bottenbruch in die Ausstellung einführen.

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