WESEL. Darin sind sich die Verantwortlichen einig: Das neue Kombibad, das derzeit in Wesel neben dem Freibad am Rhein entsteht, ist das Leuchtturmprojekt schlechthin für die Stadt. Im feierlichen Rahmen wurde nun der Grundstein gelegt.

Die Arbeiten sind schon ein gutes Stück vorangeschritten, wie die vorhandenen Fundamente zeigen. 600 Tonnen Stahl sind bereits verbaut, Gottfried Brandenburg von der Bauleitplanung der Stadt rechnet bis zum Ende mit rund 1.000 Tonnen. Ludger Hovest, Aufsichtsratsvorsitzender der Städtische Bäder Wesel, betont den hohen technischen und ökologischen Standard des Kombibads, zu dem auch Solaranlagen und Blockheizkraftwerke gehören. Und weil der technische Fortschritt kaum Stillstand kennt, sei der Baukörper auch so ausgerichtet, dass neue Technik in den kommenden Jahren schnell installiert werden könne. Wie Hovest sagt, lägen die Arbeiten aktuell im Plan, derzeit auch was die Kosten angehe. „Das ist allerdings schwierig, weil wir natürlich auch mit Inflation und Kostensteigerung zu tun haben.“ Die Kosten bezifferte Hovest auf derzeit 43 Millionen Euro.

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Bürgermeisterin Ulrike Westkamp reihte in ihrer Ansprache das geplante Kombibad als neuen Meilenstein in eine lange Schwimm-Tradition ein. Schließlich werde an dieser Stelle auf die ein oder andere Weise bereits seit 1939 geschwommen. Nach dem zweiten Weltkrieg war es nicht nur „eine wichtige Freizeitbeschäftigung“, wie sie erzählt, sondern zog auch zahlreiche Gäste von außerhalb an – etwas, das das Kombibad fortführen werde, da sind sich die Verantwortlichen ebenfalls sicher. Um diesen Moment der Grundsteinlegung „für die kleine Ewigkeit festzuhalten“, mauerte Ulrike Westkamp gemeinsam mit Ludger Hovest und dem Geschäftsführer der Städtische Bäder Wesel, Martin Christoph, an Ort und Stelle eine Zeitkapsel ein: mit Zeitungen, Kleingeld, Fotos und mehr.

Kombibad Wesel: Viele Schokoladenseiten

Nach dem offiziellen Teil hatten die Gäste Gelegenheit, sich auf der Baustelle ein wenig um-zusehen, großformatige Entwürfe der zukünftigen Angebote zu betrachten und sich dazu von den Verantwortlichen über die Details ins Bild setzen zu lassen.

Auch Gottfried Brandenburg und Architekt Heinrich Brinkhus erzählten bei einem kleinen Rundgang noch ein wenig über die Ausstattung des Bads. Das grundsätzlich barrierefreie Angebot erstreckt sich allein im Erdgeschoss auf 5.000 Quadratmeter. Da wären einerseits natürlich die Bäder selbst: ein Erlebnis-, Sport-, Kurs-, Lehrschwimm- und Kleinkindbecken sowie ein Saunaaußenbecken. Die Kinder freuen sich zudem über eine 80 Meter lange Röh-renrutsche.

Darüber hinaus entstehen auch Massageräume, Ruhe- und Liegezonen, ein Gastronomiebereich und ein zweigeschossiges Saunaangebot, das sich in seinen Einzelteilen thematisch auf den Rhein bezieht: Hierzu zählen ein Dampfbad und vier Saunen, zu denen unter anderem eine Kajütensauna im Bootsstil mit Blick auf den Yachthafen und eine Bootshaussauna gehören, die nicht nur von einem Teich umgeben sein wird, sondern auch einen Blick auf den Rhein ermöglicht.

Apropos Blick: Eine schöne Aussicht soll es überall im Kombibad geben. Zudem werde das Bad „sehr wohnlich mit Holz gestaltet“, wie Brinkhus erzählt. „Eigentlich hat es nur Schokoladenseiten“, sagt er mit hörbarer Freude. Die Eröffnung ist für das Jahr 2024 vorgesehen.

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