XANTEN. Xanten ist eine Stadt des Sports, da ist sich Bürgermeister Thomas Görtz sicher. Bundesweit bewiesen haben das schon mehrere lokale Sportler: beim Billard, Crosslauf und nun beim Schießen. Für die neuesten deutschlandweiten Erfolge haben dieses Jahr nämlich Schützinnen der Sportschützen St. Helena Xanten 1935 gesorgt. Um das zu würdigen, durften sie sich nun in das Goldene Buch der Stadt Xanten eintragen.
Etwas weiter zurück liegt schon die Deutsche Meisterschaft der Sportschützen in München. Anna Kropmann, Franziska Driessen und Hannah Wehren haben in der Disziplin „Kleinkaliberschießen liegend“ im August die Silbermedaille errungen – ein großer Erfolg nicht nur für ihren Verein, sondern für die ganze Stadt.
Mit dem Silber haben sie den vereinsintern gefassten Vorsatz „Großes zu vollbringen“, wie sich Bürgermeister Görtz noch an eine Aussage beim Ehrenamtsforum erinnert, mit Bravour erfüllt. Neben der Leistung der Sportlerinnen lobt der Bürgermeister auch die Eltern der Schützinnen sowie Trainerin Ulrike Langendonk für ihre anhaltende Unterstützung.
Der größte Antrieb geht jedoch von den Frauen selbst aus: Wie sehr sie bei der Sache sind, zeigen nicht nur ihre Ergebnisse: Sie lassen das Training selbst dann nicht ruhen, wenn draußen die Sommerhitze für Stillstand sorgt. „Wir müssen die Kinder sogar teilweise bremsen“, erzählt Anna Kropmanns Vater Michael Kropmann mit einem Lachen. Auch wenn Kropmann, Driessen und Wehren den großen Erfolg des vergangenen Sommers durch das ganzjährige, umfassende Programm schnell verdaut haben – nach dem Wettkampf ist schließlich vor dem Wettkampf – steht der Spaß an der Sache immer im Vordergrund.

Neue Bundesprinzessin kommt von St. Helena Xanten

Für den zweiten Anlass des Tages sorgte die 17-jährige Annika Kropmann, als sie sich im Oktober gegen eine rund 60-köpfigen Konkurrenz durchsetzte und den begehrten Titel „Bundesjugendprinzessin“ des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften holte.
Das Mitglied der St.-Helena-Bruderschaft musste sich natürlich zunächst noch qualifizieren: von der Vereins- über die Bezirks- bis auf die Bundesebene. Beim Finale in Emstek in Niedersachsen erreichte sie schließlich mit 30 Ringen die höchstmögliche Punktzahl. Damit lag sie zwei Ringe vor der Zweitplatzierten – ein beachtlicher Vorsprung.
Auch für sie selbst war das trotz ihres gesunden Selbstvertrauens und ihres Optimismus eine unerwartete Wendung. Da der Bildschirm ausgeschaltet wurde, erfuhr Annika Kropmann erst nach der Auswertung von ihrem perfekten Ergebnis. „Man merkt zwar ungefähr, wo die Schüsse hingehen, aber ich hatte nicht gedacht, dass es 30 Ringe sind.“ Ihre Schwester Anna Kropmann kommentiert mit einem Lachen: „Sie wollte erst gar nicht zur Siegerehrung kommen.“
Da ein solcher Titel auch Verpflichtungen mit sich bringt, gibt es für die neue Bundesjugendprinzessin als Repräsentantin bis Oktober 2023 noch einiges zu tun: rund 50 Auftritte in ganz Deutschland stehen an.
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