MOYLAND. „Es ist wie nach Hause kommen. Wenn die fünf Tage vorbei sind, bin ich traurig – und freue mich direkt wieder auf das nächste Jahr.“ Sagt Sophie Wyatt aus Aachen, die seit zwölf Jahren beim Kunsthandwerker Weihnachtsmarkt ihre Taschen und Gürtel aus Leder und Stoffen anbietet und sich in der „riesengroßen Familie“ wohl fühlt. Das sieht Simone Kamm, Licht- und Objekt-Künstlerin aus Oberhausen, genauso und betont: Auch die Besucher sind besonders. Ihre Erfahrung aus den letzten 15 Jahren: „Die Leute laufen nicht achtlos vorbei. Nichts ist von der Stange. Und das wissen die Besucher dieses Marktes auch zu schätzen.“

Sophie Wyatt macht auch in diesem Jahr Fans von individuell zusammengestellten Taschen glücklich.

Der 24. Kunsthandwerker Weihnachtsmarkt findet vom 7. bis 11. Dezember in der historischen Schloss- und Gartenanlage des Museum Schloss Moyland statt. Insgesamt sind es in diesem Jahr 94 Weihnachtshütten, 71 davon fürs Kunsthandwerk reserviert. Neben vielen bekannten Gesichtern gibt es diesmal drei neue Aussteller: Gerhard Peterich aus Hamburg hat Druckstempel aus Holz und Metall im Gepäck, Michael Huber aus Köln reist mit Schmuck aus Edelmetall an und Amalia Tavares aus Herdecke präsentiert Edelsteinschmuckstücke. Das Wichtigste: Alle Kunsthandwerker sind vor Ort und kommen auch gerne mit den Besuchern ins Gespräch. „Darauf legen wir großen Wert“, sagt Bürgermeister Stephan Reinders.

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Lichtobjekte fertigt Simone Kamm an.

Beim Moyländer Weihnachtsmarkt ginge es nicht um reinen „Abverkauf“. Obwohl: Die Kasse stimmt am Ende. Sagen Kamm und Wyatt. Auch, wenn sich viele Waren eher im „hochpreisigen Bereich“ bewegen. „Ich biete seit meinem ersten Jahr in Moyland kleine Wunschlichter an, die bereits ab 15 Euro zu haben sind“, sagt sie. Die waren damals schon am ersten Tag ausverkauft und haben ihr lange Nächte im Atelier beschert. Heute arbeitet sie während der Markts einfach weiter und kann so auch kurzfristig noch Kundenwünsche erfüllen. Ihre Engel und Lichtobjekte sind nachhaltig hergestellt aus handgeschöpftem Papier – aus Spargelschalen. Das Ausgangsmaterial sorgt für die besondere Transparenz, ist extrem reißfest und wirkt dennoch fragil. „Das macht diesen Markt auch aus“, sagt sie: „Er bietet reichlich Nahrung für Herz und Seele und das vor dieser tollen Kulisse!“

Der Markt und die Kunst

Neu ist in diesem Jahr der noch engere Schulterschluss zwischen Markt und Kunst. Dazu gehören nicht nur der freie Eintritt ins Museum und ein eigener Stand im Außenbereich, sondern auch die Weihnachtsperformance des Kölner Künstlers Claus Richter, in der sich am 11. Dezember um 15 Uhr Puppenspiele, weihnachtliche Geschichten am Kamin, gespielte Scherze und Besinnliches zu einer ganz eigenen Weihnachtserzählung verbinden werden. Und natürlich gibt es auch das Bühnenprogramm mit Kita-Kindern, Chören und Kapellen aus der Region, inklusive den benachbarten Niederlanden. Am Mittwoch und Donnerstag wird zudem der Nikolaus auf dem Markt unterwegs sein und kleine Geschenke verteilen.

„Nur“ 22.500 Besucher kamen im vergangenen Jahr (trotz Testpflicht), weit weniger als in den „Vor-Corona-Jahren“. Doch Anastasia Kufeld von der Gemeinde Bedburg-Hau ist zuversichtlich, dass es in diesem Jahr wieder deutlich mehr werden. Zumal auch die Nachfragen von Seiten der Reiseanbieter wieder gut angelaufen sind. Zudem verweist sie auf die 1.500, in unmittelbarer Nähe zur Verfügung stehenden, kostenfreien Parkplätze und die ebenso kostenfreien Pendelbusse, die ab Markt Kalkar und Bahnhof Kleve verkehren. Der Eintritt bleibt bei 7,50 Euro (Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren frei). Tickets gibt es vorab im Rathaus und im Info-Center Moyland, sowie erstmals auch online unter www.weihnachtsmarkt-moyland.de. Hier gibt es auch alle weiteren Infos, inklusive Programm und Öffnungszeiten.

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