EMMERICH. Für einen so stillen Ort hat sich auf dem Emmericher Friedhof viel getan: „Wir haben in den letzten Jahren einiges geschafft“, sagt Jochem Vervoorst, Betriebsleiter der Kommunalbetriebe, über die vergangenen Maßnahmen. Eine umfassende Arbeitsmaßnahme hat bis ins letzte Jahr hinein auch die Bereiche der Kriegsgräber in den Fokus gerückt. Diese erstrahlen nun nach einer Zeit des Wachstums in neuem Glanz.

Das übrigens passend zum anstehenden Volkstrauertag am Sonntag, 13. November, zu dem auch auf dem Emmericher Friedhof ab 12 Uhr eine Gedenkveranstaltung stattfinden wird. Anwesende können sich dann selbst von den bisher geleisteten Arbeit überzeugen.
Der Emmericher Friedhof lässt sich, was die Kriegsgräber angeht, in zwei Flächen aufteilen: eine für die Opfer des Ersten und eine für die Opfer des Zweiten Weltkriegs. Insgesamt ruhen an den Gedenkstätten an der Hansastraße und dem Mühlenweg etwa 942 Verstorbene.

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Klimagerechte Bepflanzung für die Kriegsgräber

Angestoßen wurde die Maßnahme für den Bereich der Kriegsgräber bereits 2019 von der SPD. „Damals nahm man die Bombardierung von Emmerich vor 75 Jahren zum Anlass, die Gräber der Gefallenen wieder in den Fokus zu rücken“, sagt Georg Holtkamp von den Kommunalbetrieben. Nicht nur wurden die Grabsteine neu gesetzt und von Grund auf gereinigt, sondern auch Verbesserungen vorgenommen. Diese sind vor allem in Hinsicht auf den Klimawandel zu verstehen: zum Beispiel in Form von neuer, hitzeresistenter Bepflanzung. Bei der wurde auch darauf geachtet wurde, dass sie zu jeder Jahreszeit ein schönes Bild abgibt: egal ob Herbstfärbung oder Immergrünes. Ein anderer Vorteil der teils flächendeckenden Bepflanzung: sie reduziert den Pflegeaufwand. Zu der neuen Bepflanzung gehören unter anderem Geranien, Staudenknöterich und „Fette Henne“.

Bewährt hat sich dieses Jahr ebenfalls bereits das neue Bewässerungssystem. Das ist zwar nicht auf dem aktuellsten Stand der Technik und muss manuell vor Ort aktiviert werden, „aber die Kollegen sind ohnehin vor Ort und die moderne Technik ist auch störanfälliger“, sagt Lutz Bröder.

Um die Kosten zu decken, stellte man im Frühjahr 2020 für die Maßnahme einen Antrag auf Förderung bei der Bezirksregierung. Diese wurde im Herbst 2020 mit 70.000 Euro bewilligt. Abgeschlossen werden konnte die Maßnahme schließlich im Sommer 2021. Zumindest in Grundzügen, denn so ganz beendet ist sie noch nicht. Die vorhandenen Birken, die unter der Trockenheit leiden, sollen durch resistentere Klimabäume ersetzt werden, wie Ulme, Amberbaum und Esche. „In diesem Sommer sind sieben Birken durch die Trockenheit abgestorben“, sagt Holtkamp.

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