Nacht der Ausbildung: Ausflüge in den Berufsalltag

KLEVE Job-Börsen gibt es viele. Sie bieten Vorteile: Viele Betriebe stellen sich an einem zentralen Ort vor. Die Wege sind kurz. Und dann wäre da die „Nacht der Ausbildung“ zu nennen. Die Nacht der Ausbildung setzt auf „Ausflüge in die Berufswirklichkeit“ …

Ein spannendes Zusatzangebot

Veranstalter sind die Kisters Stiftung, die Klever Rotarier und die Wirtschaftsjunioren. Marcus Kock ist Geschäftsführer der Kisters-Stiftung. Er sieht in der Nacht der Ausbildung, die am Freitag, 18. November, zwischen 17 und 20 Uhr stattfindet, ein spannendes Zusatzangebot. Die Nacht der Ausbildung erlebt ihre 10. Auflage und was die Veranstaltung von den „zentralen Börsen“ unterscheidet ist das: Betriebe öffnen ihre Pforten und stellen den interessierten jungen Menschen die Praxis vor. Ein Ausflug in die Berufswirklichkeit also. Die Besucher sprechen in den jeweiligen Betrieben mit Auszubildenden. Dergleichen wird gern „Augenhöhe“ genannt.

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79 Betriebe, 82 Berufe

Der Vorteil: Ein Beruf wird nicht per Power-Point-Präsentation erlebt, sondern live. Das bietet realistische Einblicke in die Realität der Ausbildung, die man quasi mit Altersgenossen erlebt, denn die Azubis, die man trifft, sind nicht wirklich viel älter.
Rund 70 Betriebe stellen 82 Ausbildungsberufe vor. Marcus Kock: „Wer sich für die Veranstaltung interessiert, ist gut beraten, sich vorher auf der Internetseite www.nachtderausbildung. de das Angebot anzusehen.“ Das ergibt Sinn, denn bei dem Umfang des Angebotes ist es unmöglich, alles „mitzunehmen“.

An den Schulen

Derzeit sind die Veranstalter an Schulen unterwegs, um der Zielgruppe (es sind Jugendliche ab der neunten Klasse) das Projekt vorzustellen. Bei der Nacht der Ausbildung geht es nicht allein um Lehrstellen. Reinhard Berens vom Klever Rotary-Club: „Es geht da auch um Plätze für Praktika.“

Das Eltern-Taxi

Betriebe aus Kleve, Bedburg-Hau, Emmerich, Goch und Kranenburg sind dabei. Da kann es von Fall zu Fall hilfreich sein, die Eltern und damit eine Fahrgelegenheit „dabei zu haben“. Reinhard Berens: „Die Eltern sind natürlich auch herzlich willkommen.“ Wer sich – was heute leider selten Fall ist – für den Beruf des Metzgers interessiert, dem kann es passieren, dass – so Berens – „da plötzlich ein halbes Schwein zu zerlegen ist.“ Merke: Die Praxis steht im Zentrum. Erleben kann ein wichtiger Punkt auf dem Weg zur Entscheidung sein.
Bei der letzten Ausgabe der Nacht der Ausbildung konnten die Betriebe insgesamt mehr als 500 interessierte Jugendliche begrüßen. Marcus Kock: „Das ist das bisher größte Teilnehmerfeld.“ Aber: Alles lässt sich steigern. Also: Schon jetzt die Nacht der Ausbildung vormerken. Apropos merken – merke: Es muss ja nicht immer ein Studium sein. Eine Weisheit gilt auch heute noch: Handwerk hat goldenen Boden. „Eine andere“, sagt Reinhard Berens, „hat sich überlebt: Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Der Chef hat zwar immer noch das Sagen, aber der Umgang hat sich geändert.“ Einfach mal zur Nacht der Ausbildung gehen und die (fast) Alterskollegen vor Ort fragen.

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