GOCH (ots). Aus einem der sogenannten ehemaligen Belgierhäusern an der Melatenstraße in der Innenstadt wurde am Dienstag, 8. November, gegen 6.45 Uhr, eine unklare Rauchentwicklung gemeldet. Wie sich herausstellte, handelte sich um einen ausgedehnten Kellerbrand in einem der leerstehenden Gebäude. Weil ersteintreffende Kräfte einen Lichtschein in einem der Obergeschosse wahrgenommen hatten, wurde neben der Einleitung der Brandbekämpfung eine massive Personensuche in dem bereits größtenteils verrauchten Gebäude gestartet. Ein Atemschutztrupp entdeckte in einem Raum im 3. Obergeschoss tatsächlich einen 39-jährigen Mann, eine 28-jährige Frau und einen einjährigen Jungen. Sie hielten sich in einem als Schlafzimmer eingerichteten Raum auf. Aufgrund der starken Rauchentwicklung befanden sie sich in akuter Gefahr. Der Junge wurde über die Drehleiter gerettet, seine Eltern wurden über das Treppenhaus aus dem Gebäude geführt. Dabei kamen sogenannte Fluchthauben mit integriertem Atemluftfilter zum Einsatz. Die Familie kam mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus, konnte es jedoch zwischenzeitlich schon wieder verlassen. Das Ordnungsamt der Stadt Goch kümmert sich jetzt um die Personen. Sie sind ausländischer Herkunft. Weitere Personen wurden in dem Gebäude nicht aufgefunden. Eine Brandbekämpfung im Innenangriff war nicht möglich. Der Keller stand bereits bei Eintreffen der Feuerwehr in Vollbrand. Die Kellerdecke war zudem augenscheinlich durchgebogen, es bestand somit Einsturzgefahr. Stadtbrandinspektor Stefan Bömler entschied sich dazu, das Kellergeschoss komplett mit Löschschaum zu fluten. Im 1. Obergeschoss entdeckten Atemschutztrupps einen weiteren Brandherd. Dort stand ein Schrank in Flammen. Vermutlich hatte sich das Feuer aus dem Keller über einen Lüftungsschacht hierhin ausgebreitet. Der brennende Schrank konnte mit einem Strahlrohr problemlos abgelöscht werden. Vor Ort waren 80 Einsatzkräfte der Löschzüge Stadtmitte sowie der Löschgruppen Asperden, Hassum und Hülm. Zudem sind der Abrollbehälter Schaum sowie ein Atemschutzgeräten ausgestatteter Gerätewagen des Kreisfeuerwehrverbandes angefordert worden. Vier Rettungswagen waren an der Einsatzstelle. Insgesamt dauerten die Löscharbeiten dreieinhalb Stunden. Über den Tag verteilt wird die Brandstelle von der Feuerwehr auf Glutnester kontrolliert. In den drei Wohnblocks hat es in der Vergangenheit bereits häufiger gebrannt. Zuletzt musste die Feuerwehr im Juni in einem der Gebäude einen Brand löschen. Damals hatte sich eine männliche Person in dem betroffenen Gebäude aufgehalten und wurde von der Feuerwehr gerettet.

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