KAPELLEN. Ein doppeltes Jubiläum steht im Mittelpunkt der Ausstellung am Dienstag, 1. November, 11 bis 18 Uhr, im Kapellener Bürgersaal an der Langen Straße. Zum einen geht es um 40 Jahre Heimatfreunde, zum anderen um 75 Jahre Arminia-Kapellen-Hamb. Bei diesem Anlass stellen die Heimatfreunde Kapellen zudem das achte Buch vor, das sie herausbringen, das „Latenbuch und Leibgewinnsbuch Kapellen“ der Autoren Rien van den Brand und Dr. Udo Oerding.

Die Ausstellung bietet einen Blick in die Geschichte der beiden Kapellener Vereine, mit zahlreichen Stellwänden und Texten. Zu sehen sind unter anderem alte Fotos aus der Ortschaft, etwa von Schützenfesten und Hochzeiten. Die Heimatfreunde bringen zudem eine kleine Broschüre in Anlehnung an eine Festschrift heraus.

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Während die Ausstellung an Allerheiligen sich an alle Kapellener und interessierte Bürger richtet, fällt die jüngste Veröffentlichung der Heimatfreunde eher in die Rubrik „special interest“. Auch Hans-Willi Lackmann, Vorsitzender des Vereins, sagt: „Dieses Buch ist nicht für jedermann zum Lesen geeignet. Es ist ein Fachbuch für Forscher und Ahnenforscher.“ Es handelt sich um ein Pächterverzeichnis: „Das Buch bietet einen Überblick über die Pächter, die zwischen 1530 und 1850 im Dorf und in der Umgebung von Kapellen gewohnt haben“, erläutert Lackmann.

Reine Fleißarbeit

Bereits vor 30 Jahren stellte sich Autor Udo Oerding die Frage: „Wer hat eigentlich in Kapellen gewohnt?“ Vor 20 Jahren stieß er im Landesarchiv in Düsseldorf auf die ersten Dokumente, die Antworten auf die Frage liefern konnten. „Wer lange genug sucht, findet auch“, sagt Oerding mit einem Schmunzeln. „Es ist eine reine Fleißarbeit.“ Ebenfalls fündig wurde er im Archiv von Schloss Haag.

Das Buch gliedert sich in drei Teile: Es beginnt mit den alten Urkunden des Latenbuches; auf Doppelseiten sind jeweils das Originaldokument in mittelalterlicher Schrift und eine Transkription in „normaler“ Schrift von Rien van den Brand abgebildet. Gleiches gilt für den zweiten Teil mit dem Leibgewinnbuch. Es folgt noch eine Auswertung mit heutigen Häusern; dabei hat Oerding eingeordnet, wie die Bewohner früherer Jahre heute wohnen würden. Am Ende steht ein umfangreiches Personen-, Orts- und Sachregister. „Ich habe mit diesem Buch versucht, ein möglichst umfangreiches Namensregister zu erstellen, beispielsweise für die Ahnensuche“, sagt Oerding.

Das Sponsoring des Buches erfolgt durch Kapellener Geschäftsleute und Buchverkäufe. Die Auflage liegt – der Zielgruppe geschuldet – bei 20 Stück, der Preis bei 50 Euro. Erhältlich ist das „Latenbuch und Leibgewinnsbuch Kapellen“ bei Mitgliedern der Heimatfreunde und am Ausstellungstag am 1. November im Bürgersaal.

Für das kommende Jahr arbeitet Oerding bereits an der nächsten Veröffentlichung, einem Urkundenbuch über Kapellen aus der Zeit zwischen 867 und 1750. Zuvor soll bereits ein Buch über die beiden Kapellener Seitenaltäre (Katharinen- und Johannesaltar) und deren Geschichte erscheinen.

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