Städtepartnerschaft
Der Partnerschaftsverein und die Stadt Xanten freuen sich auf viele internationale Gäste. NN-Foto: SP

XANTEN. Europa steht zusammen: Wie wichtig eine kulturelle Zusammenarbeit ist, hat eigentlich nicht erst der im Februar von Russland begonnene Krieg in der Ukraine gezeigt. Und doch ist es vielleicht in diesen Zeiten wichtiger denn je in Europa zusammenzustehen und Freundschaften über die Landesgrenzen hinaus zu schließen und zu pflegen. In Xanten passierte das schon weit vor dem Ukraine-Krieg. Der Städtepartnerschaftsverein Xanten feiert in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen und möchte das am kommenden Samstag, 22. Oktober, mit einem Städtepartnerschaftsfest unter dem Motto „Gemeinsam sind wir Freunde ohne Grenzen“ ab 13.30 Uhr auf dem Großen Markt feiern.

Vier offizielle Städtepartnerschaften pflegt die Stadt Xanten seit zum Teil drei Jahrzehnten: Salisbury (Großbritannien), Geel (Belgien), Saintes (Frankreich) und Beit Sahour (Palästina) gehören dazu, die auch am Samstag Teil des Städtepartnerschaftsfestes sein sollen. „Nach dem Beginn des Ukraine-Krieges wollen wir zeigen, was wichtig ist“, sagt Valerie Petit, Vorsitzende vom Städtepartnerschaftsverein Xanten.

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Die Idee der Städtepartnerschaften sei nach den ersten beiden Weltkriegen entstanden. „Man wollte nicht nur die Völkerverständigung voranbringen, sondern auch Personen verbinden. Durch jahrelange Begegnung sollten Freundschaften entstehen“, erklärt Tanko Scholten. Dass sie auch entstanden sind, beweist etwa Thomas Peinemann. „Meine Frau und ich haben in allen Partnerstädten Freunde, die wir regelmäßig besuchen“, sagt Peinemann. „Selbst wenn wir uns nicht regelmäßig sehen, halten wir zum Teil sogar noch Briefkontakt“, ergänzt Renate Kauler. Valerie Petit freut sich besonders über die deutsch-französische Zusammenarbeit nach dem Ende des zweiten Weltkrieges: „Da haben zwei Länder gezeigt, wie sie zusammen für die Zukunft einstehen können.“

Am Samstag erwartet die Stadt Xanten Besucher aus allen vier Partnerstädten. „Aufgrund der Entfernung werden aus Belgien, Frankreich und Großbritannien allerdings wohl mehr Gäste kommen als aus Palästina“, sagt Xantens Bürgermeister Thomas Görtz, der die Abordnungen am Vormittag im Xantener Rathaus offiziell empfangen wird. Anschließend geht es für sie auf eine Stadtrundfahrt durch die Domstadt, die in englischer Sprache geführt wird.

Ab 13.30 Uhr beginnt dann das offizielle Programm auf dem Großen Markt, wo unter anderem die Tourismusinformation Xanten (TIX) mit einem Messestand vertreten sein wird. „Bei uns werden die Klompenfrau und der Nachtwächter sein, die beide jeweils eine Erscheinung darstellen. Sie werden Geschichten aus der Stadt Xanten erzählen, wobei wir uns bewusst gegen Stadtführungen entschieden haben“, sagt Hannah Keuchel von der TIX. Zudem werde es diverse Mitmach-Aktionen – unter anderem wird der TIX-Bollerwagen mit einem Schachspiel für Kinder da sein – geben.

Die Schüler des Stiftsgymnasiums beteiligen sich am Städtepartnerschaftsfest mit einer Ausstellung, während die vier Partnerstädte mit Ständen ihre jeweiligen Orte präsentieren werden. Renate Kauler bereitet für den Salisbury-Stand schottisches Shortbread vor, während es am Stand der Partnerstadt Saintes typische Getränke aus der Region Saintonge, die vor allem wegen ihrer Weine bekannt ist, geben soll. Die Bücherei stellt zudem Leseparten, die Kindern Geschichten vorlesen. Der LVR beteiligt sich mit einer mobilen Ausstellung.

Kohorte des APX

Ab 14 Uhr zieht darüber hinaus eine römische Kohorte über den Markt. Die zehn Legionäre zeigen anschließend ihr Können, ehe die Kohorte wieder zum Archäologischen Park Xanten (APX) zurückzieht. Ab 18 Uhr spielt die Band der Musikschule bei den Pfadfindern, die wieder ihr mit ihrem Weinzelt vor Ort sein werden. Außerdem soll es den Niederrhein-Döner und mehr im Tipi geben.

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