RHEURDT. Kunst an jeder Ecke: das Rheurdter Ausstellungsformat „Open Art“ geht in die zweite Runde. Am Samstag und Sonntag, 24. und 25. September, von 11 bis 17 Uhr stellen 16 Künstler eine Auswahl ihres Schaffens interessierten Besuchern in gemütlichem Ambiente vor: mit einem Kaffee, vielleicht ein wenig Kuchen und immer mit einem netten Gespräch. Von Malerei bis zu Kunst mit Fahrradschläuchen ist alles dabei.

Eine der ausstellenden Künstlerinnen ist Anke Schmitz. Schon früh hat die Kunstbegeisterung ihrer Mutter auf sie abgefärbt. Bei „Open Art“ präsentiert sie nun zum zweiten Mal Wandbilder in Form textiler Kunst beziehungweise Art Quilting. „In Deutschland ist sie nicht wirklich populär“, gesteht sie mit einem Lachen.

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Aber das macht sie nicht weniger interessant. Dabei arbeitet sie mit handgefärbten Stoffen, bestickt und bedruckt sie und verbindet sie mit anderen Materialien – zum Beispiel Draht. Auch Papierlaminationen gehören in ihr Repertoire: dabei bringt sie eigene Entwürfe auf Stoff und benäht sie.

Adelheid Thillosen gehört ebenfalls zum ausstellenden Künstlerkollektiv. Bekannt ist sie unter anderem für ihren Laden „Det on Dat“, ihre Kunstkurse und nicht zuletzt ihre Hühnermotive. Häufig arbeitet sie mit Aquarellen – unter anderem für ihre Karten – bemalt aber auch unterschiedliche Materialien wie Holz. Kunstwerke für die Verschönerung der Außenbereiche werden Besucher ebenfalls vorfinden. Ein Merkmal ihrer Werke ist häufig ein Augenzwinkern, denn nicht selten fangen sie den Alltag auf humorvolle Weise ein.

Ein Überblick über die 16 Künstler an den zwölf Standorten zeigt, welche künstlerische Vielfalt Rheurdt zu bieten hat: Adelheid Thillosen, Anke Schmitz und die dieses Jahr neu hinzugekommene Filzgestalterin Karin Scheidt stellen bei Thillosen auf der Aldekerker Straße 14 aus. Martina Viehweg stellt ihr Kunsthandwerk – ihre gestalteten floralen Materialien – in ihrem Werkraum auf dem Landwehrweg 150 aus. Lambert Holtappels und seine Holzarbeiten findet man auf dem Hochend 45.

Wenige Hausnummern weiter, auf dem Hochend 68, bringt Jenny Schäfer interessierten Besuchern ihre moderne Malerei nahe. Ungewöhnlich wird es an derselben Stelle hingegen mit der Kunst aus Fahrradschläuchen von Stephanie Bongers.

Wahre Schmuckstücke erwarten einen hingegen bei Anke Cöhnen am Finmanshof 14 und bei Gisa Elmer, An Hacksteinskuhlen 15a. Goldschmiedekunst hat zudem Volker Atrops auf der Feldstraße 12 in petto.

Weitere individuelle Malereien bieten Gerd Hüsken auf der Bahnstraße 62 im „Ökoatelier“ und Margret Theissen auf der Hauptstraße 22 „Zur Linde“ an. Birgit Golitz stellt wiederum auf dem Lupinenweg 2 Acrylmalereien auf Leinwänden aus.

Weitere Neuzugänge sind die Soulmade Pirates mit Tattoo, Art und Handcrafted auf der Rathausstraße 23, Christel-Johanna Schoenen-Schlootz mit Malerei und mehr auf dem Huckenweg 3 in Issum/Oermten und Britt Knotengedøns mit ihrem Makramee-Handwerk An Hacksteins-kuhlen 17.

Ein Vorteil von „Open Art“ liegt in der Stärkung einer lebendigen Künstlergemeinschaft und dem Austausch zwischen den Beteiligten. „Es ist eine schöne Art, sich im Ort zu vernetzen“, sagt Thillosen. Schmitz ergänzt: „Es ist auch eine schöne Plattform, um sich zu präsentieren – außerhalb der sozialen Medien, direkt zum Anfassen.“ Für Kunstliebhaber und jene, die es werden wollen, ergibt sich so außerdem eine tolle Gelegenheiten für einen unangestrengten Rundumschlag: Alle Ausstellungsräume sind problemlos zu Fuß oder mit dem Rad zu erreichen. Und wem die Ausstellungsstücke gefallen, kann diese übrigens auch gerne erwerben.

Spannend, findet Thillosen, sei auch, „in die Häuser und Gärten zu kommen.“ Das mache das Format noch persönlicher als eine Ausstellung in einer Galerie oder auf dem Markt. Die erste Auflage und das gute Feedback haben gezeigt, dass „Open Art“ dem Publikum gefällt. Dieses kam zuletzt nicht nur aus Rheurdt, auch Kunstfreunde aus Kempen, Geldern und Moers waren unter anderem zu Besuch.

Im Vergleich zum Vorjahr haben die Verantwortlichen außerdem noch weiter an der Professionalitätsschraube gedreht, wenn es um die eigene Präsentation geht: Neben einer „Open Art“-Facebook- und Instagramseite gibt es auch Schilder, die von außen gut sichtbar den Weg zu den Ausstellungsräumen weisen.

Auch der von einer Designerin entworfene Flyer mit einer Karte der Ausstellungsräume und einem Überblick über die Teilnehmer liegt an vielen Stellen im Ort aus.

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