SlowMotion
Gudrun Kleffe, Alexa Willems, Gabriele Kremer, Bürgermeister Thomas Görtz, Isabel Opdemom (Leader-Region Niederrhein) und Martina Gabriel präsentieren das flächenmäßig größte Kunstwerk der Ausstellung. NN-Foto: SP

XANTEN. Auszeiten kommen im Alltag oftmals viel zu kurz. Der Stress überwiegt. Ein medienübergreifendes Kunstprojekt möchte nun aber darauf aufmerksam machen, wie wichtig regelmäßige Auszeiten für die eigene Gesundheit ist. „SlowMotion“ heißt es passenderweise und lädt zur Entschleunigung ein. Das Kunstprojekt wird am Samstag um 19.30 Uhr mit einem Abendevent im Dreigiebelhaus in Xanten eröffnet. Karten gibt es für zehn Euro im Vorverkauf bei der Touristeninformationen Xanten (TIX). An der Abendkasse kosten die Karten zwölf Euro.

Das Projekt orientiert sich vor allem an die Natur. „Sie befindet sich in einem ständigen Wandel. Die Bäume und Pflanzen wachsen; Blätter fallen. Alles verändert sich ständig – und trotzdem empfinden wir das als beruhigend“, sagt Gabriele Kremer, die ein Video zum Kunstprojekt beiträgt. Sie war es auch, die gemeinsam mit Martina Gabriel, Künstlerin, Mediengestalterin und Kunsttherapeutin, den Grundstein für das Projekt legte. „Wir haben in einem anderen Projekt zusammengearbeitet. Martinas Malerei traf dabei auf meine Videos. Und da haben wir gedacht, dass wir das nochmal machen müssen und haben uns überlegt, was wir machen können“, schildert Kremer. Gemeinsam mit Logotherapeutin Alexa Willems entwickelten sie „SlowMotion“.

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In die Projektentwicklung floss auch die Erfahrungen von Martina Gabriel und Alexa Willems aus ihrer therapeutischen Arbeit hinein. „Die große Bedeutung von Entspannung, Entschleunigung und Achtsamkeit wird vielen erst zu spät bewusst. Sie ziehen erst zu spät die Notbremse – nämlich dann, wenn sie bereits ein Burnout haben“, sagt Gabriel. Das Kunstprojekt solle nun einladen, bewusst zu entschleunigen.

Die Ruhe der Natur spiele dabei eine ganz wichtige Bedeutung. „Wir entschleunigen in Zusammenarbeit mit der Natur“, sagt Kremer. Die künstlerischen Arbeiten haben daher alle einen Bezug zur Natur: Gabriel bildet in ihren Malereien die Bewegungen in der Pflanzenwelt ab. „Ich schaue mir dazu die Bewegungen von Pflanzen auf ihre angenehme Art und Weise ganz genau an und adaptiere sie mit unseren Bewegungen. In meinen Bildern lasse ich sehr viel Luft als Freiraum“, sagt Kremer. Gudrun Kleffe zeigt im Dreigiebelhaus bildende Kunst mit textilen Materialien. „Für ,SlowMotion‘ habe ich Werke ausgewählt, zu denen mich die Natur inspiriert hat. Es sind kleine, filigrane Objekte ebenso wie dreidimensionale Zeichnungen entstanden aus blickdichten und durchsichtigen textilen Materialien“, erläutert Kleffe.

In einer großen Arbeit hat die Moerserin die vier Jahreszeiten auf einem großen, weißen Tuch dargestellt. Sie werden farblich durch die Töne Grün, Orange oder Rot sowie durch Elemente wie Blumen gekennzeichnet. Auch das Element Wasser hat sie mit in ihr Werk aufgenommen. Das Tuch wird beim Abendevent, an dem Musicaldarstellerin und Dozentin Aileen-Chantal Rothkegel aus Xanten, eine Choreografie zum Thema „SlowMotion“ präsentiert, ausgerollt. Am Samstag sind außerdem die Musiker Ingo Borgardts (Klarinette, verschiedene Klanginstrumente sowie elektronische Sounds) sowie Stefan Kranz aus Wesel (Hand-Pan) mit Performances dabei. Letzterer stellt außerdem bewegliche Phantasie-Insekten aus Holz aus.

Beim Abendevent werden alle beteiligten Künstlerinnen und Künstler vor Ort sein. Die Ausstellung präsentiert sich auf den oberen beiden Geschossen, während im Erdgeschoss die Kunst-Performances geplant sind. Die Organisatorinnen wünschen sich einen regen Austausch unter den Gästen. „Die Ausstellung soll man im Kompletten erkunden“, sagt Willems. Sie wird anschließend bis zum 30. September im Dreigiebelhaus in Xanten zu sehen sein. Während dieser Zeit sind noch zwei weitere Veranstaltungen geplant: Am Freitag, 16. September, 18.30 Uhr, laden die Projektleiterinnen zu einem Impulsgespräch „Entschleunigung im Alltag“.

„Wir wollen ins Gespräch kommen und einfach umzusetzende Ideen für den Alltag zeigen“, sagt Willems, die gemeinsam mit Gabriel durch den Abend bei kostenlosem Eintritt führen wird. Zudem wird es am Sonntag, 18. September, von 10.30 bis 12 Uhr beim Künstlergespräch „Kunst, Natur, Entschleunigung“ nochmals die Möglichkeit zu einem persönlichen Austausch mit den Künstlerinnen und Künstlern geben. Der Eintritt dazu ist ebenfalls frei; um eine Spende wird gebeten.

Das Kunstprojekt „SlowMotion“ wird mit 5000 Euro von der Leader-Region Niederrhein für Alpen, Sonsbeck, Rheinberg Xanten gefördert. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 7500 Euro. Weitere finanzielle Unterstützer ist der Verein Stadtkultur Xanten, die Kulturstiftung der Sparkasse am Niederrhein, innogy, der LVR und MeerturmDesign.

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