Hanse-Radweg
eter Fischer (Neuss), Dagmar van der Linden (Wesel), Harald Münzner (Kalkar), Jonathan Wolters (Kalkar), Manon Loock-Braun (Emmerich) und Sarel Tempelman (Niederlande) stellten den „Hanse-Radweg“ vor. NN-Foto: SP

NIEDERRHEIN. Wer das Wort „Hanse“ hört, denkt sofort an Städte im Norden Deutschlands wie Hamburg, Bremen oder Lübeck. Dabei hat der Interessensverband für seefahrende Kaufleute auch am Niederrhein zwischen Mitte des 12. Jahrhunderts und Mitte des 17. Jahrhunderts Tradition gehabt. „Die Sichtbarkeit dieser historischen Verbindungen sind im zweiten Weltkrieg aber leider weitgehend zerstört worden“, sagt Harald Münzner, Tourismus-Chef der Stadt Kalkar. Trotzdem solle die Geschichte der „Hanse“ am Niederrhein nicht verloren gehen. Sie kann nun auf dem 450 Kilometer langen „Hanse-Radweg“ zwischen Neuss und dem niederländischen Harderwijk auf dem Fahrrad erkundet werden.

Der „Hanse-Radweg“ wäre ohne eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit nicht möglich gewesen. „Die finanziellen Mittel stellt die niederländische Seite zur Verfügung“, sagt Münzner. Rund zwei Millionen Euro habe das Projekt gekostet. Etwa zwei Drittel davon werden öffentlich gefördert, wie Sarel Tempelman, Projektmanager der Toerisme Veluwe, Arnhem und Nijmegen, erläutert. Die Idee entwickelten die Hansestädte gemeinsam im Rahmen ihres regelmäßigen Austausches beim Rheinischen Hansebund. Die Planungen starteten im Frühjahr 2019. „Dann sind wir leider voll in die Corona-Zeit geraten. Wir haben das Projekt aber in vielen online- und später auch Präsenz-Meetings ausgereift“, sagt Münzner.

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Erste Etappe

Der „Hanse-Radweg ist 415 Kilometer lang und startet auf deutscher Seite in Neuss. Die erste Etappe in Richtung Wesel ist mit 85 Kilometern die längste. Von Wesel geht es Richtung Kalkar. „Wir haben das große Glück mit Grieth am Rhein und Kalkar sogar zwei Hanse-Städte in einer zu haben“, sagt Münzner. Auf dem „Hanse-Radweg“ werden in acht Etappen insgesamt 14 verschiedene Hanse-Städte angefahren. Neben Neuss, Wesel und Kalkar gehören auch Emmerich sowie die niederländischen Orte Maasbommel, Nimwegen, Arnheim, Doesburg, Zutphen, Deventer, Hattem, Zwolle, Hasselt, Kampen, Elburg und Harderwijk dazu.

Grenzüberschreitend

Der „Hanse-Radweg“ an Rhein und Ijssel, zu dem auch ein informatives Begleitheft gehört, ist zwar nicht der erste Weg, der Hansestädte miteinander verbindet, „die Besonderheit ist aber, dass er grenzüberschreitend ist“, sagt Münzner. Das Organisationsteam bestehend aus Vertretern der Hansestädte auf deutscher Seite, Nina Jörgens von Niederrhein Tourismus sowie Sarel Tempelman für die niederländische Region achtete bei der Planung der Route und der Begleitbroschüre genau darauf, den „Hanse-Radweg“ attraktiv zu gestalten.

„Jeder soll sehen können, was die Städte zu bieten haben und wie schön sie sind“, sagt Tempelman, während Manon Loock-Braun, Tourismuschefin in Emmerich, hinzufügt: „Wir wollen die Hanse sichtbar machen. Das Fahrradfahren ist unsere Kernkompetenz am Niederrhein.“ Beides habe man nun zusammenfügen wollen, sodass an die Geschichte der Hanse am Niederrhein erinnert werde. Der „Hanse-Radweg“ könne in acht Etappen – auf Wunsch auch mit Übernachtungen in den einzelnen Orten – absolviert werden. Weitere Informationen gibt es online unter www.hanseradweg.de.

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