GOCH. Aus vielen kleinen Ideen wurde eine große und nun heißt es am nächsten Samstag, 27. August, ab 15 Uhr, erstmals „Sommerfest der Karnevalsvereine“ auf dem Marktplatz – alle sind herzlich eingeladen, mitzufeiern und eine schöne Zeit mitten im Herzen von Goch zu verbringen.

„Es ist allerdings kein Karneval im Sommer“, das unterstreicht Frank Bömler, 1. Vorsitzender des Festkomitees Gocher Karneval (RZK), „Karnevalisten und Besucher können einfach gemeinsam feiern und fröhlich sein; ein kühles Bier genießen und etwas Leckeres essen.“

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Freuen sich schon auf die Veranstaltung (hinten, vl): Carsten Ostendorf (Sparkasse Rhein-Maas), Heinz Arntz (RZK-Geschäftsführer), Carlo Marks (Stadtwerke Geschäftsführer), Bürgermeister Ulrich Knickrehm, Christian Kusenberg (Edeka Kusenberg); vorne (vl): Entertainer Willi Girmes, Dennis Heinen (B & H Group) und Frank Bömler (RZK-Vorsitzender). NN-Foto: CDS

Mit im Boot sind alle dem RZK angeschlossenen Gocher Karnevalsvereine; eingeladen wurden außerdem Tollitäten beziehungsweise Abordnungen der Vereine, die in der ausgefallenen Session auch zum traditionellen Prinzentreffen gebeten worden wären. Die Gästeliste könnte also durchaus international werden, denn zum Prinzentreffen kommen immer wieder gerne jecke Regenten aus dem benachbarten Ausland. Betreut wird das Fest von der B & H Group, die auch den „Gocher Sommer“ begleitet (die NN berichteten). Dennis Heinen macht neugierig auf das Programm des Sommerfestes: „Es wird ein musikalisches Potpourri mit Willi Girmes, „K6“, „De Boore“ aus Köln, Timo Schwarzendahl, „Krawumm“ und den „Kölsche Adler geben.“ Auf die Gäste warte somit ein Nachmittag voller beschwingter Musik. Und: „Der Marktplatz wird passend dekoriert.“ Der letzte Auftritt beginnt um 22.30 Uhr: „Gegen Mitternacht ist dann Schluss, da denken wir auch an die Anwohner“, so Dennis Heinen. „Auch 2022 hat es uns die Corona-Pandemie nicht ermöglicht, die Stadt Goch in ein buntes Narrenreich zu verwandeln. Daher freuen wir uns umso mehr, dass wir – gemeinsam mit dem RZK – ein karnevalistisches Sommerfest für die Jecken und natürlich auch alle anderen, auf die Beine gestellt haben“, so Dennis Heinen.
Gleichzeitig ist das Sommerfest der Abschluss des „Gocher Sommers“. Zuvor, am Donnerstag, 25. August, ab 18 Uhr, gibt es aber noch einmal einen Feierabendmarkt mit Livemusik von Miss Allie. Bürgermeister Ulrich Knickrehm ist froh, dass das RZK die Chance ergriffen hat, die Gastro-Insel zu nutzen und das Event stattfinden zu lassen: „Es ist ja unser Bestreben, den Markt zu beleben und Vereine sind gerne zur Nutzung aufgerufen, zum Beispiel durch Auftritte.“ Der Bürgermeister hätte sich anfangs auch gut ein Tanzfest vorstellen können, bei dem die Gocher Tanzgarden ihr Können zeigen. Doch das war leider nicht möglich, wie Frank Bömler erläutert: „Die Tanzgarden befinden sich derzeit alle im Umbruch; alte Tänze können deshalb nicht mehr gezeigt werden und neue sind noch nicht fertig.“ Aus dieser Grundidee sei dann aber das Format „Sommerfest“ entstanden.

Dank an Sponsoren

Heinz Arntz, RZK-Geschäftsführer, bedankt sich stellvertretend für die Vereine und für das RZK für das große Engagement der Sponsoren: Stadtwerke Goch, Sparkasse Rhein-Maas und Edeka Kusenberg: „Sie machen es möglich, dass kein Eintritt erhoben wird und geben dadurch allen die Möglichkeit, teilzunehmen.“

Kein Eintritt

„Der Karneval ist die größte Volks- und Jugendbewegung in Goch und da sind wir recht gut verankert“, freut sich Stadtwerke-Geschäftsführer Carlo Marks schon auf das letzte Augustwochenende. So fasst es auch Carsten Ostendorf für die Sparkasse Rhein-Maas zusammen: „Wir sind lange im Karneval verwurzelt, was uns Freude macht.“ Christian Kusenberg blickt optimistisch in die Zukunft: „Zwei Jahre konnte nicht gefeiert werden, das müssen wir nun unterstützen. Wir hoffen, dass 2023 wieder Karneval gefeiert werden kann.“

Übrigens erleben die Besucher am 27. August noch eine Premiere: Entertainer Willi Girmes wird sein neues Lied „Auf die Liebe und uns“ präsentieren. „Romantic Power mit karnevalistischem Touch“, beschreibt er den Song und freut sich schon darauf, dass das Sommerfest für ihn quasi eine „Release-Party“ ist.

Willi Girmes stellt seinen neuen Song “Auf die Liebe und uns” vor. Foto: ©Willi Girmes

Man darf also gespannt sein! Musik begleitet Willi Girmes schon seit mehr 40 Jahren, aber „erst“ seit 22 Jahren ist die Bühne auch das berufliche Zuhause. 2009 eroberte sein „Piratentanz“ die ­Charts. Bis jetzt hat das Original-Video auf Youtube fast 2,7 Millionen Aufrufe. 2018 schlug Willi Girmes dann eine weitere musikalische Richtung ein und brachte nach vielen Partykrachern zwei Pop-Schlager/Diskofox-Titel heraus: 2018 hieß es „In Rosarot auf Himmelblau“ und 2019 „Dich lass ich niemals wieder los“. Und eines ist ihm immer wichtig: Die niederrheinische Heimat und Goch in den Mittelpunkt zu stellen.

Bei „K6“ kann man mit Fug und Recht von einer Gocher Kultband reden: Von den Bühnen im Karneval oder anderen Festen sind sie gar nicht mehr wegzudenken. „K6“ das sind in der aktuellen Besetzung Markus van de Loo, Marco Thomas, Norbert Wouters, Christoph Kösters, Alex Bernatzki und Norbert Peters. Alle kommen aus der Gocher Kolpingfamilie und sind eng verbunden mit dem Kolping Karneval Komitee 1885 Goch. 1998 brachte die Band, damals noch unter dem Namen „Kolping Sextett“ ihre erste CD heraus „För ons Friende“, es folgten 2001 „Karneval International“ und 2011 „Happy Hour“. Mit den selbst komponierten und getexteten Songs „Karneval International“, „Big Brother de Mallorca“ und „Happy Hour“ waren sie in den Charts vertreten. Der passende Zeitpunkt, sich von Kolping-Sextett in „K6“ umzubenennen. Seit 2005 wird die Band zudem in der Session zum „Närrischen Landtag“ nach Düsseldorf eingeladen und unterhält die jecken Gäste mit ihrem Programm.

Die „Kölsche Adler“ bieten Partysound in moderner Besetzung. Foto: ©Kölsche Adler

Die „Kölsche Adler“ das sind Stephan Jopen (Schlagzeug), Tamas Wippelhauser (Trompete), Lukasz Dworak (Bass), Timo Tiggeler (Gesang), Oscar Kliewe (Posaune), Michael Sommer (Keyboard/Akkordeon) und Tobias Janssen (Gitarre). „Kölsche Adler“ – das heißt Bläser am Start! Party-Sound in moderner Besetzung, das ist ihr Markenzeichen, ihr Programm ist facettenreich und sie decken beinahe jedes musikalische Genre ab: von der „Mitgeh-Hymne“ bis hin zur gefühlvollen Ballade. Damit spricht die Band Zuhörer jeden Alters an. „Sieben versierte Musiker verfolgen gemeinsam ihre Leidenschaft für das karnevalistische Liedgut und ,et kölsche Jeföhl‘, so beschreiben sich die Musiker auf ihrer Homepage.

“Krawumm” (großes Bild)ist eine junge Kölsche Band, die nach ihrer Gruündung 2019 direkt mit der Single „Danz Met Mir“ für Aufsehen sorgte. Der Song wurde Finalist des Radio Köln Top Jeck Votings und lief in der 2020er-Session überall rauf und runter. Krawumm besteht aus Dirk Hartmuth (Gesang), Julien Freundt (Keyboard), Matthias Kurth (Gitarre), Rob Lindemann (Bass) und Jonas Grätzer (Drums). Alle fünf Musiker sind gestandene Buühnenprofis und arbeiten seit Langem professionell im Musikgeschäft. Die Songs werden gemeinsam geschrieben und produziert.
Die Authentizität in der Kölschen Sprache wird gewährleistet einerseits durch die muttersprachlichen Kenntnisse des Sängers Dirk als auch durch einen engen Austausch mit dem Höhner-Sänger Henning Krautmacher, Protegé und selbsternannter Fan der Band. Kölscher Sound und kölsche Mundart, kombiniert mit Summerbeats und Summervibes passen zu jeder Jahreszeit.

Timo Schwarzendahl ist seit 2018 als Solo-Künstler unterwegs. Foto: © Timo Schwarzendahl

Schon seit frühester Jugend im Karneval aktiv, ist Timo Schwarzendahl seit 2018 als Solist im Rheinland und darüber hinaus unterwegs. Er begeistert sein Publikum mit einer Mischung aus eigenen Liedern und Cover-Versionen bekannter Kölner Künstler. Spontan, frech und kölsch – eben positiv bekloppt – findet er Zugang zum Publikum. Pünktlichkeit und ein professioneller Auftritt sind ihm wichtig. Ebenfalls seit 2018 ist er Mitglied der Akademie des Festkomitee Kölner Karneval. Schon mit seiner ersten Solo-Nummer „Et jitt nor Kölle för mich“ schaffte er den dritten Platz im WDR Jeck Duell. Weitere aktuelle Veröffentlichungen sind „Et Lala Leed“ und „Die letzte Nummer“.

In Goch dürften sie keine Unbekannten sein, standen “De Boore” doch in der Session 2017/2018 anlässlich der Prinzenkür auf der Bühne des „Gocher Gürzenich“. In ihrer unverwechselbaren kernigen und sympathischen Art erobern sie immer mehr jecke Herzen. 2003 begann mit „Rut sin de Ruse“ eine Erfolgsgeschichte und über Nacht wurden die deutschen Charts erobert. Auch heute noch ein Song mit Kultstatus. In den letzten Jahren waren die fünf Jungs vom Bauernhof sehr fleißig, haben viele neue Songs geschrieben und an ihrer Bühnenpräsenz gefeilt. Mit den Neuzugängen der letzten Jahre hat sich die Band musikalisch deutlich verstärkt und ihren Musikstil hörbar aufgefrischt, wobei das traditionelle „kölsche Jeföhl“ natürlich beibehalten wurde.

De Boore“ sind in Goch keine Unbekannten. Das traditionelle „kölsche Jeföhl“ darf bei ihren Auftritten nicht fehlen. Foto: ©De Boore
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