Formosa haben schon auf über 300 Konzerten in ganz Europa, von Skandinavien über den Balkan, gezeigt, wie großartig ekstatisch eine Live-Show sein kann.

GELDERN. Mit einer großen musikalischen Bandbreite präsentiert sich das geldernsein-Festival ab heute bis Sonntag am Holländer See in Geldern. Von Rock bis Irish Folk, von Soul bis Synthiepop ist für alle Musikfans etwas dabei. Am Sonntag gehört die „Zukunftsbühne“ ausschließlich neun Schülerbandprojekten mit verschiedensten Musikrichtungen.
Coronabedingt hatte das geldernsein im Jahr 2020 ausfallen müssen, im vergangenen Jahr war aufgrund der aktuellen Hygienevorschriften lediglich eine Ein-Tages-Veranstaltung möglich. Bei der „Buskalation“ wurden Musiker und Bands mit einem Doppeldecker-Bus zu verschiedenen Gaststätten in Geldern gefahren, wo sie sich open air dem Publikum präsentierten. „Jetzt dürfen wir endlich wieder“, freut sich Roger Bruns vom Verein geldernsein, der gemeinsam mit Marcel Grothues das Line-up für das kommenden Wochenende vorstellte.

Der Festival-Freitag

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„Laut und heavy“ wird es am ersten Veranstaltungstag, Freitag, 12. August, der für die Rocker reserviert ist. „In den vergangenen Jahren ging es freitags oft in die Metal-Richtung“, sagt Marcel Grothues. „In diesem Jahr wird es deutlich rockiger.“ Den Auftakt macht um 17.30 Uhr „Der durstige Krille“ mit sarkastischer Lyrik, die auf Hardrock und Punk trifft, gefolgt von „Formosa“, einer klassischen Hardrockband aus Essen, die mit neuem Bassisten vor Ort sein wird (18.45 Uhr). Punkrock mit deutschen Texten gibt es von Neurotox aus Rheinberg, die mit Schlagzeuger Mike Püllen auf vielen Festivals unterwegs sind und zeigen, wie ehrlicher Punk mit Herzblut klingt (20 Uhr). Bereits für 2020 hatten die Festivalveranstalter Doctor Victor gebucht, ein tschechisches Rocktrio aus Prag, das schon Support von AC/DC bei zahlreichen Konzerten in Europa und den USA war. Sie spielen Gitarrensounds, die unter die Haut gehen. Ihr satter Bass-Groove und ihre treibenden Schlagzeugrhythmen, zusammen mit einer legendären Performance, ergibt eine beeindruckende Rock-Show (21.30 Uhr). Als finaler Kracher des ersten Abends betreten dann gegen 23 Uhr The Gäs aus Köln die Bühne, die „groovenden, roh röhrenden Hard-Rock“ liefern.

Der Festival-Samstag

Mit Pop, Indie, Soul und Ska deckt der geldernsein-Samstag auch dieses Jahr ein weites Musikfeld ab. Jeru, zwei Sandkastenfreundinnen, die ihre gemeinsamen Erlebnisse in tiefen, melodischen Popsongs ausdrücken, eröffnen um 15 Uhr den zweiten Festivaltag, gefolgt von Chamäleon, die im letzten Jahr bereits Teil der Buskalation waren (16 Uhr). Zum ersten Mal auf der geldernsein-Bühne stehen „Threepwood‘N Strings“, eine Indie-Folk-Band aus dem Ruhrgebiet (17.15 Uhr), ebenso neu dabei sind Neon Crush aus Köln, die Syhntieklänge, Drums und gut durchdachte Texte zu einer einzigartigen Pop-Mischung zusammenbringen (18.45 Uhr).

Roast Apple stehen am Samstag ab 20.15 Uhr auf der Festivalbühne.
Foto: Charles Engelken

Immer wieder herzlich willkommen in Geldern sind Roast Apple aus Hamburg, vier Freunde aus Nordfriesland, die sich seit ihrer Kindheit kennen. Mit ihren verschwitzen Hemden und hohen Gitarren tanzen sie über die Bühne, begleitet von discoartigen Drums, drückenden Bässen, einer Wand aus Synthies und einer Leichtigkeit, als gäbe es kein Morgen mehr (20.15 Uhr). „Mehr als positiv überrascht hat uns Heen aus Köln bei der Buskalation im vergangenen Jahr“, erklärt Roger Bruns. „Wir freuen uns, ihn jetzt auf der großen Festivalbühne dabei zu haben.“ Ab 21.30 Uhr entführt Heen die Gelderner in die Welt des Souls und groovt das Publikum noch einmal ein, bevor Scruffyheads mit treibenden Drum-Beats, scharfen Bläsersätzen, knackigen Rhythmus-Gitarren, pumpendem Bass und kraftvollem Gesang die Bühne mit wildem Ska zum Beben bringen (23 Uhr). „Die Band gehört mittlerweile schon fest zum geldernsein-Festival“, betont Marcel Grothues. „In diesem Jahr haben wir sie als letzte Band am Samstag gesetzt, das heißt, sie können so viele Zugaben spielen, wie sie möchten“. Das sei in den vergangenen Jahren nicht immer so möglich gewesen.

Der Festival-Sonntag

Der Festival-Sonntag beim geldernsein war schon immer ein Experimentierfeld für neue Konzepte. Dank der Unterstützung der Sparkasse Krefeld als Hauptsponsor können diese kreativen Impulse auch in 2022 fortgesetzt werden. Dazu hatte Grothues die Idee, Schülerband-Projekten vom Niederrhein die Möglichkeit zu bieten, unter professionellen Festival-Bedingungen aufzutreten und sich dem Publikum zu präsentieren. Nach der Corona-Zwangspause, die auch viele Nachwuchs- und Schülerbands einlegen mussten, war es den Veranstaltern wichtig, diese Kinder- und Jugendband-Projekt wieder in Schwung zu bringen und mit einer attraktiven Auftrittsmöglichkeit zu motivieren. „Wenn erstmal der Gig steht, wird auch geprobt“, weiß Grothues aus beruflicher Erfahrung als Leiter der Musikschule Plug&Play. Mindestens acht Acts gestalten den Sonntag ab 13 Uhr. Auf der geldernsein-Zukunftsbühne präsentieren die neuen Talente die komplette Bandbreite der Rock- und Popmusik. Von Big-Bands wie „Speezialorchester“ oder „Director’s Cut“ bis Punk-Rock a la „Tim Salabim“ und mehrere Bandprojekte von Musikschulen am Niederrhein (darunter auch eines mit inklusiven Schwerpunkt) ist alles dabei. Der Eintritt ist frei.
Einlass ist am Freitag ab 16.30 Uhr, am Samstag ab 14.30 Uhr, am Sonntag findet das Programm von 13 bis 18 Uhr statt.

Alle Infos unter www.geldernsein-festival.de.

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