Bernd Dicks auf der Aussichtsplattform des neuen Icebreaker 1 mit Blick auf die Bill's Factory. NN-Fotos: Andrea Kempkens

NIEDERRHEIN/WEEZE. Nach 1.097 Tagen kann Parookaville am kommenden Freitag endlich wieder seine Stadttore am Flughafen in Weeze öffnen. „Wir freuen uns, dass wir nach drei Jahren endlich wieder starten können“, sagt Bernd Dicks, einer der drei Veranstalter und Gründer des Festivals, heute beim Presserundgang über das Gelände. Mit ihrem 30-köpfigen Team hätten die Veranstalter jedes Jahr gehofft, aber letztendlich doch nur „für die Tonne geplant“. „Dass wir jetzt Vollgas geben können, ist ein unglaublich emotionales Gefühl, da geht uns allen das Herz auf“, betont Dicks.
Und so geht es wohl auch den 225.000 Besuchern, die bis Sonntag, in Parookaville erwartet werden. Als Bürger der fiktiven Stadt werden sie mit mehr als 300 DJs, Künstlern und zahllosen Attraktionen eines der herausragendsten Festivals in ganz Europa feiern. Über zehn Bühnen stehen bereit, auf denen Weltstars wie Tiësto, Steve Aoki, W&W, Armin van Buuren, Robin Schulz, Felix Jaehn und Amelie Lens an drei Showtagen die Rückkehr von Liebe, Wahnsinn und purer Glückseligkeit mit den Bürgern feiern.

Viele Neuheiten und Überraschungen

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Für das größte Parookaville aller Zeiten („ever, ever“) haben sich die Veranstalter wieder viele Neuheiten und Überraschungen einfallen lassen. „Wir wollen ein Erlebnis sein und magisch auf unsere Gäste wirken“, sagt Bernd Dicks, der Parookaville als Mix aus Freizeitpark, Festival und Museum beschreibt („und Ostereiersuchen ist auch noch drin“). Er ist sicher: „Auch bei unserer sechsten Edition wird man nach drei Festivaltagen nicht alles gesehen haben.“ So hat auch Bill‘s Factory, laut Dicks die „heimliche Mainstage“, ein kleines Update bekommen. „Wir haben das Dach vergrößert, um den nötigen Platz für Electric Callboy zu schaffen, die als Band deutlich mehr Platz brauchen als ein DJ“, sagt Bernd Dicks. Die Jungs werden die Bürger mit ihren Gothic-Metalbeats am dritten Festivaltag auf Betriebstemperatur bringen. Ihre diesjährige „Hypa Hypa European Tour“ ist bereits komplett ausverkauft. Zuletzt hatten ihre Fans per Petition über 100.000 Unterschriften gesammelt, um die Jungs noch zum ESC nach Turin zu bringen. „Das hat zwar nicht geklappt, bei Parookaville ist ihr Gig am Festival-Sonntag dafür sicher“, freut sich Dicks und verrät, dass es am Sonntag bei jedem Act auf der Bill’s Factory Bühne, vor der bis zu 15.000 Leute Platz finden, eine Überraschung geben wird.

Icebreaker und Fliegende Flasche

Speziell für Parookaville konzipiert und gebaut wurde auch der neue „Icebreaker“ von Wodka Gorbatschow, der mit einer rund 230 Quadratmeter großen Aussichtsplattform 300 Gästen einen perfekten Blick auf Bill‘s Factory gewähren wird. Ein weiteres Highlight, das in diesem Jahr Premiere auf dem Festival haben wird, ist die „Fliegende Flasche“ von Jägermeister, die 150 Tonnen wiegt und in der ein Club für 300 Leute eröffnet wird.

Die letzten Arbeiten laufen, damit zur Eröffnung am Freitag alles perfekt ist.

Eine der verrücktesten Bühnen ist in jedem Jahr die „Brainwash“, eine überdimensionierte Waschmaschine, die für die sechste Festivalauflage mit einer neuen 2.000-Liter-Schaumkanone ausgestattet wurde. Blümchen. Team Rhythmusgymnastik und viele andere Acts bespielen diese „kleine Bühne mit großer Eskalation“, für Samstagabend kündigen die Veranstalter einen besonderen Überraschungsgast an. Über den Weg laufen könnte einem dabei auch ein Bewohner des neuen „Asbach-Uraltersheim“, das seine Pforten erstmalig in Parookaville öffnen wird. „Asbach Uralt gehört zur Underberg-Gruppe mit Sitz in Rheinberg“, erläutert Bernd Dicks. „Wir sind immer sehr bestrebt, lokale Partner einzubinden und da passt die Idee aus unserer Sicht perfekt.“ Statisten werden als alte Leute verkleidet auf dem Festivalgelände für Überraschungsmomente, wie bespielsweise Breakdance-Einlagen sorgen. Zudem hat sich Comedian Markus Krebs für Sonntag angekündigt, der Witze an der Theke zum Besten geben wird.

Trauung in der Parookaville-Church

Das große Geheimnis um die Gestaltung der Mainstage, vor der mit Feuerwerk, Laser- und LED-Show bis zu 35.000 „Citizens“ zeitgleich Platz finden, wird traditionell erst mit der Festivaleröffnung am Freitag gelüftet. Bis dahin sind täglich 1.500 Mitarbeiter im Einsatz, damit das komplette Gelände bis Freitagmittag fertiggestellt wird. Vor der offiziellen Öffnung der Stadttore läuten auch wieder die Hochzeitsglocken der Warsteiner Church, wo sich ein Paar vor einmaliger Kulisse das (standesamtliche) Ja-Wort geben darf. Anschließend steht die Kirche wieder für Festival-Ehen zur Verfügung. Immerhin haben sich hier in 2019 2.100 Paare (vorübergehend) getraut.

Die Campsite steht bereit. Morgen können die Camper anreisen.

Mittags anreisen

Bereits am morgigen Donnerstag startet die Anreise der 45.000 erwarteten Camper. Insgesamt stehen hierfür 70 Hektar Grundfläche zur Verfügung. Bernd Dicks empfiehlt, aufrund des erwarteten hohen Verkehrsaufkommens in den Morgenstunden erst am Nachmittag anzureisen. „Auch unseren Tagesgästen am Freitag und Samstag empfehlen wir, nach 14 Uhr anzureisen.“ Für alle Besucher, die sich aus den umliegenden Orten auf den Weg nach Parookaville machen und in den vergangenen Jahren mit der Bahn angereist sind, wurde die Kapazität der Fahrradstellplätze auf 2.500 erhöht. Die Bahnstrecke ist bekanntlich gesperrt, so dass in diesem Jahr keine Sonderzüge eingesetzt werden können.

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