An schattigen Plätzen und ausgefallenen Sitzgelegenheiten mangelt es im Hortensien-Garten von Marion Lotterjonk-Thomas und Arnd Thomas nicht. Josef Jörissen (2v.r.) und Schatzmeister Bernhard Lohmann (r.) freuen sich über die Bereitschaft der Gartenbesitzer, ihre privaten Rückzugsorte für alle Interessierten zu öffnen. NN-Foto: vs

KREIS KLEVE. „Ein Garten ist immer auch Ausdruck der eigenen Lebensphilosophie“, sagt Josef Jörissen. Der Vorsitzende des Kreisverbands für Heimatpflege muss es wissen, denn der Verband sorgt seit vielen Jahren dafür, dass der Kreis Kleve bei der bundesweiten Aktion gut vertreten ist. 21 Gartenbesitzer sind in diesem Jahr mit von der Partie und öffnen am morgigen Sonntag von 11 bis 18 Uhr die Tore zu ihren privaten Garten-Oasen.

„Es waren schon mal mehr“, räumt Jörissen ein. Doch man sei auch stolz darauf, dass die Tradition sogar während der Corona-Pandemie aufrecht gehalten wurde. Die meisten Gärten findet man im Nordkreis, doch mit Geldern, Straelen und Kevelaer laden auch Gartenbesitzer aus dem Südkreis sowie ein rechtsrheinischer Garten in Rees zum entspannten Austausch, Fachsimpeln und „Ideen-Klau“ ein. Einige Gärten kennt man von den „Offenen Gartenpforten“, doch die meisten sind exklusiv beim Tag der offenen Gartentür dabei.

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Geboten wird wie in jedem Jahr ein breites Spektrum vom Nutz- über den Prestige- bis zum Wohlfühlgarten. Auch besonders Bienen- und Insekten-freundliche Gärten sind dabei. Und natürlich Gärten, die mit Kunst-Objekten die Blicke auf sich ziehen. „Corona hat dem Garten als Rückzugsort eine Renaissance beschert“, weiß Jörissen. Freiheit und Freiraum würden geschätzt. „Und durch die Preissteigerungen und das Bewusstsein für gesunde Lebensmittel nimmt auch die Zahl der Nutzgärten wieder zu“, liegt die Rückbesinnung auf die Natur auch aus wirtschaftlichen Gründen im Trend.

Mit dabei ist am Sonntag auch der 5.000 Quadratmeter große Hortensien-Garten von Familie Thomas aus Louisendorf. Hier kann man nicht nur seltene Hortensien-Arten bestaunen, sondern findet auch zahlreiche gemütliche Ecken, die zum Verweilen einladen. Arnd Thomas hat mal durchgezählt und kommt auf die stolze Anzahl von 30 Sitzgelegenheiten. Das passt, denn „Sitzecken sind immer ein Thema“, ist Jörissen zuversichtlich, dass das Interesse groß sein wird. Ein weiteres Thema, das stets viel Raum einnehme, seien Krankheiten und Schädlinge – und deren Bekämpfung. Aber auch die Vermehrung von Pflanzen und die beste Form der Überwinterung bieten stets reichlich Gesprächsstoff. „Der Reiz dieser Veranstaltung ist, dass die Gartenbesitzer vor Ort sind und man mit ihnen ins Gespräch kommt“, sagt Jörissen. Das sei auch ein Vorteil gegenüber den großen Gartenschauen, denn es sei durchaus spannend, die persönliche Motivation des „Gärtners“ aus erster Hand zu erfahren.

Die Teilnehmer
Bedburg-Hau: Andrea Kanter, Hauer Straße 13; vier Gärten im Alten Pflegerdorf, Horionstraße; Thomas, Imigstraße 58b; Geldern: NZ Gelderland, Kapellener Markt 2 (mit Anmeldung: 0157/78315389); Spolders, Dämmerstraße 10a; Schoofs, Geurdenweg 25; Kalkar: Hagman-Thomas, Neulouisendorfer Straße 62; Krebbers, Grabenstraße 104; Paessens, Monrestraße 74; Remy, Griether Straße 31; Schulz, Rotes Häuschen 28; Kevelaer: Dael-Garten, Im Vogelkamp 5; Kleve: Deckers, Kranichweg 2; Hochschule Rhein-Waal, Marie-Curie-Straße 1 (11 bis 16 Uhr); Theinert, Frankenstraße 19; Rombold, Treppkesweg 136; Rees: Bauerngarten Deymannshof, Grietherort 10; Straelen: Tennagels, Herscheler Weg 7.
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