WESEL Der Weseler Ehrenamtspreis feiert dieses Jahr sein 10. Jubiläum. Das Ziel dahinter bringt Bürgermeisterin Ulrike Westkamp auf den Punkt: das teils lang andauernde, ehrenamtliche Engagement wertschätzen und bekanntmachen. Denn häufig fliegt die wertvolle Arbeit unter dem Radar der Wahrnehmung.

„Ohne das Ehrenamt läuft nichts“, sagt Ulrike Westkamp. Sei es in Sport, Kultur, im Sozialen oder der Kirche. Kürzlich erst wurden die Preisträger des vergangenen Jahres geehrt – wegen coronabedingter Verschiebung des regulär im Dezember stattfindenden Ehrenamtstags, der den Rahmen der Verleihung bildet. Dieses Jahr hoffen die Verantwortlichen jedoch, die festliche Veranstaltung wie geplant stattfinden zu lassen, um auf einen Schlag das ganze Spektrum des Ehrenamts zu zeigen.

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Ohne zahlreiche Vorschläge können die gravierte Medaille und die Ehrenurkunde allerdings nicht an die zehn Preisträger verliehen werden. Dafür gibt es wiederum einige Kriterien: So müssen sich die Personen, Gruppen oder Vereine freiwillig ehrenamtlich und unentgeltlich für das Gemeinwohl engagieren. Aufwandsentschädigungen sind ein Ausschlusskriterium. Das betrifft zum Beispiel Ratstätigkeiten. Darüber hinaus muss das Ehrenamt mindestens seit drei Jahren ausgeübt werden; Eigenvorschläge sind ungültig, jedoch dürfen Gruppen und Vereine Menschen aus ihren Reihen vorschlagen; die Vorschläge sind schriftlich zu begründen; Ehrungen in zwei aufeinander folgenden Jahren sind nicht möglich und die Ehrenamtler müssen im Stadtgebiet Wesel aktiv sein.

Entscheidung am 25. Oktober

Über die Sieger entscheidet der Haupt- und Finanzausschuss am 25. Oktober auf Vorschlag einer Kommission, die aus Vertretern der Verwaltung, des Seniorenbeirats und des Stadtjugendrings besteht. Mit dieser altersübergreifenden Aufstellung sollen möglichst viele Perspektiven eine faire Beurteilung sicherstellen. Einsendeschluss ist Freitag, 16. September. Vereine, Verbände und Organisationen erhalten demnächst ein Anschreiben mit der Bitte um Vorschläge. Aber auch wer keine Post erhält, darf gerne über ein Formular unter www.wesel.de/gesellschaft-bildung/ehrenamt/ehrenamtspreis Vorschläge einreichen. Wie groß die Resonanz ist, zeigt die rege Beteiligung in den vergangenen Jahren. Gab es 2021 rund 30 Vorschläge, waren es früher teils sogar 60 bis 70.

Als zusätzliche Geste der Dankbarkeit können Ehrenamtler seit 2014 auch auf die Ehrenamtskarte des Landes NRW zurückgreifen. Hierüber gibt es viele Vergünstigungen, auf Landesebene und lokal. In Wesel sparen Besitzer zum Beispiel 50 Prozent der Jahresgebühr der Stadtbücherei. Die Homepage der Stadt zeigt eine Übersicht der Vorteile. Die Karte ist drei Jahre gültig und muss dann über einen Folgeantrag neu beantragt werden, wenn die Kriterien denn noch erfüllt sind. Als Anforderung gilt nämlich, dass das Engagement im Durchschnitt mindestens fünf Stunden die Woche und 250 Stunden im Jahr über mindestens drei Jahre in Wesel ausgeübt wird.

Der Antrag kann digital über die Stadt-Homepage erfolgen oder per Post zugesandt werden. Der Kontakt für letztere Option ist Kerstin Clarendahl unter Telefon 0281/2032212 oder per Mail an kerstin.clarendahl@wesel.de.

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