Lars Rother wird zum Priester geweiht. Seine Primiz in Geldern wird am 12. Juni gefeiert. NN-Foto: Theo Leie

GELDERN. Für Lars Rother war das vergangene Jahr trotz der anhaltenden Pandemie ein gutes. Seit seiner Weihe im April 2021 war der heute 26-Jährige in Sendenhorst als Diakon tätig. Jetzt steht der nächste Schritt an, auf den er sich lange vorbereitet hat: die Priesterweihe. Diese vollzieht Bischof Dr. Felix Genn in Münster am Pfingstsonntag, 5. Juni. Auch die Primiz, seine erste von ihm geleitete Messe, steht dann an: in Sendenhorst und Geldern.
„Es war ein sehr, sehr schönes Jahr“, resümiert Lars Rother. Viele Aufgaben von zuvor hat er währenddessen fortgeführt, darunter den Unterricht an der Realschule, die Messdiener- und die Jugendarbeit. Neu hinzu kam hingegen die Erlaubnis, erste Sakramente zu spenden und somit an besonderen Situation im Leben der Menschen teilzuhaben. Das bescherte ihm viele neue und vor allem positive Erfahrungen: erste Taufen und die erste Hochzeit, aber auch viele Beerdigungen, wie er zugibt.

In Entscheidung bestärkt

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Das alles hat ihn in seiner Entscheidung, Priester zu werden, nur noch weiter bestärkt. „Ich merkte, das ist der Platz, wo ich sein möchte.“ Nicht nur ist er dankbar dafür, miterleben zu können, wie die Menschen ihren Glauben leben, sondern auch dafür, ein Werkzeug sein zu können, um den Glauben den Menschen zu ermöglichen. Als Priester kommen für ihn bald neue Sakramente hinzu: die Krankensalbung, Beichte und Messe.
Auch wenn er nun umso besser weiß, was als Priester auf ihn zukommt, macht sich kurz vor der Weihe doch ein wenig Nervosität breit. Trotzdem: nach rund acht Jahren Vorbereitung sei es ein „wohltuender Schritt. Ich freue mich auf das, was kommt.“
Auch seine anstehende erste Messe, die Primiz, sorgt bei ihm für Aufregung. Anmerken tut man ihm das im Gespräch allerdings nicht. Das liegt vielleicht auch an den Übungen im Priesterseminar. „Ich fühle mich gut vorbereitet“, erklärt er. Und dann ist da noch dieses besondere Gefühl: Es naht der Moment, in dem er endgültig die Rollen tauscht: vom ehemaligen Messdiener in Geldern hin zum Zelebranten der Messe.
Seine Primiz in Sendenhorst feiert er am Pfingstmontag, 6. Juni, ab 11 Uhr in St. Martin. Ab 16.30 Uhr steht eine Vesper an, nach der er den Einzel-Primizsegen spenden wird. Eine Woche später, am Sonntag, 12. Juni, wird er außerdem eine Heimat-Primiz in Geldern feiern. Das ist üblich bei neu geweihten Priestern. Auf diese Weise bringen sie den Segen, der ihnen dort in der Jugend zuteil wurde, wieder zurück. Angesichts der Rückkehr in die Heimat herrscht daher bei Rother besondere Vorfreude, mit hoffentlich zahlreichen Begegnungen mit den Gläubigen und alten Weggefährten. Die Messe beginnt um 10.30 Uhr in Maria Magdalena, eine Dankandacht folgt ab 16 Uhr, bei der er den Gläubigen ebenfalls den Einzel-Primizsegen spenden wird.
Für Rother werden es besonders festliche Gottesdienste sein. Nicht nur wegen des „Zaubers des Anfangs“, sondern auch, weil die früher von ihm geleitete Messdienergruppe sowie einige Priesterfreunde ihn dabei am Altar unterstützen werden. „So schließt sich der Kreis wieder.“ Musikalisch wird der Gottesdienst vom Kirchenchor an St. Maria Magdalena gestaltet.
Auf eigenen Wunsch hin wird er zudem den Gottesdienst mit anschließender Prozession an Fronleichnam, 16. Juni, ab 9 Uhr in Pont leiten. Hier wurde er getauft und hier lebt seine Familie. „Hier nahm mein Christsein den Anfang“, erläutert er. Dort wird die Messe musikalisch unterstützt von den Kirchenchören aus Pont und Hartefeld.

In sich gehen

Vor seinem großen Tag begibt sich Rother noch in die stillen Tage. Dabei geht es darum, noch einmal in sich und ins Gebet zu gehen, Ruhe zu finden und sich die eigene Verantwortung bewusst zu machen.
Aber wie geht es eigentlich nach der Primiz weiter? Für einen Monat geht es als Aushilfe noch einmal zurück nach Sendenhorst. Wohin ihn sein Weg ab dem 1. August führen wird, weiß Lars Rother aber noch nicht. Das wird er erst am Dienstag nach Pfingsten im Seminar erfahren.
Nach zwei Jahren in Sendenhorst verlässt er die Gemeinde mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Es ist zwar traurig, aber ich wusste ja, dass ich irgendwann gehen muss. Aber ich freue mich auch auf die Menschen, die demnächst auf mich warten.“

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