Zur Kirmes-Vorbesprechung 2022 trafen sich: (v.l.n.r.) Gelderns Kirmesbürgermeister Theo Fingskes, Bürgermeister Sven Kaiser, Dirk Janßen vom Schaustellerverband, Bürgermeister Dominik Pichler und Schausteller Mark Eul. Foto: Stadt Geldern

GELDERLAND. Eine gute Nachricht für alle Kirmesfreunde: Sowohl in Geldern als auch in Kevelaer soll das beliebte Volksfest in diesem Jahr (endlich) wieder stattfinden. Nach den pandemiebedingten Ausfällen in den beiden Vorjahren sind die Planungen in beiden Städten bereits voll im Gange, teilen beide Stadtverwaltungen gemeinsam mit.
Für die durch die Corona-Krise zuletzt arg gebeutelte Schausteller-Branche ist allein diese Nachricht ein Signal, das Hoffnung macht. Darüber hinaus wollen die Bürgermeister beider Städte, Dr. Dominik Pichler (Kevelaer) und Sven Kaiser (Geldern) nun ihren Stadträten vorschlagen, die Standgebühren der Schausteller in diesem Jahr um 50 Prozent zu senken. Der Schaustellerverband Kleve-Geldern hatte zuvor in mehreren Kreis-Kommunen einen Antrag gestellt, ob die Standgebühren in diesem Jahr sogar komplett erlassen werden könnten.
Gelderns Bürgermeister Sven Kaiser: „Mit unseren Vorschlag wollen wir den Schaustellern deshalb nicht nur finanziell helfen, sondern auch ein Signal senden, damit es für die Schausteller-Branche bald endlich wieder bergauf geht.“ Sein Kollege Dominik Pichler ergänzt: „Sowohl in Kevelaer als auch in Geldern hat die Kirmes Tradition und nimmt einen festen Platz im Veranstaltungskalender ein. Nach den veranstaltungsarmen Jahren wird es Zeit, dass es jetzt wieder losgeht.“

Ein Zeichen der Wertschätzung

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Dirk Janßen, Vorsitzendender des Schaustellerverbandes Kleve-Geldern, freut sich über den Vorschlag der beiden Stadtoberhäupter: „Es wäre nicht nur aus finanzieller Sicht eine Erleichterung, sondern auch ein Zeichen der Wertschätzung für die Betriebe unserer Branche, dass man nach den beiden schweren Jahren an uns denkt“, machte er im gemeinsamen Gespräch mit Pichler und Kaiser deutlich. Dass die Corona-Lage die Durchführung der diesjährigen Kirmes um Christi Himmelfahrt (Kevelaer) und Pfingsten (Geldern) noch verhindert, daran glauben die beiden Bürgermeister zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Mindestens bis zum Herbst werde die Situation grundsätzlich „entspannter“ bleiben, vermuten sie nach den bisherigen Erfahrungen.
Wie die Gelderner Kirmes in diesem Jahr im Detail aussehen wird, plant erneut Theo Fingskes vom Gelderner Ordnungsamt und gleichzeitig amtierender „Kirmes-Bürgermeister“. Der Großteil es Kirmes-Plans stehe schon fest: „95 Prozent der 80 Stammbeschicker haben sich bereits zurückgemeldet“, sagt er. „Auch bei den Großfahrgeschäften gibt es schon genügend Angebote. Größer geworden ist das Angebot an Schaustellern durch die Corona-Pandemie aber natürlich nicht.“
Was den Schaustellern wie vielen anderen zurzeit Sorge bereitetet, „sind unter anderem die gestiegenen Energiepreise. Wir schauen ohnehin schon immer, dass wir unsere Jahres-Tour so effizient wie möglich planen, aber die Kosten steigen in dem Bereich immer weiter an“, berichtet Mark Eul, Schatzmeister beim Schaustellerverband Kleve-Geldern.

Suche nach Mitarbeitern

Schwieriger geworden sei auch die Suche nach Mitarbeitern. Auch hier habe die Pandemie ihre Spuren hinterlassen, da sich wie in anderen Branchen viele ehemalige Mitarbeitende eine neue Beschäftigung gesucht hätten. Nichtsdestotrotz schauen Dirk Janßen und Mark Eul der diesjährigen Kirmes-Saison zuversichtlich entgegen. „Wir spüren, dass bei den Menschen ein großer Nachholbedarf existiert. Wir sind sicher: Es wird eine gute Zeit“, sagt Janßen.

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