GOCH. Es war eine spontane Idee, die Isabella Kubiak, Dozentin an der Kreismusikschule, mit Hilfe ihrer Kollegen innerhalb von drei Wochen in die Tat umgesetzt hat: Am kommenden Sonntag, 27. März, ab 16 Uhr (Einlass ab 15 Uhr), findet im Gocher Kastell ein Benefiz-Konzert für die Ukraine statt. Die Kultourbühne Goch und die Musikschulen des Kreises Kleve laden herzlich dazu ein. Bürgermeister Ulrich Knickrehm übernimmt die Schirmherrschaft.

Isabella Kubiak, KMS-Dozentin und künstlerische Leiterin des Konzerts. Foto: privat

„Wir haben das sehr gerne aufgegriffen“, erklärt Dr. Stephan Mann, Fachbereichsleiter Kultur und Integration, „die zentrale Botschaft lautet, dass Kunst und Kultur die Idee von Freiheit beeinhalten und Nationalitäten ad absurdum führen.“ Das Programm beschäftigt sich dem Anlass entsprechend auch mit ukrainischer Klassik; in einem Stück wird zudem die Nationalhymne des Landes verarbeitet. Außerdem stehen Werke von Franz Schubert, Robert Schumann, Grazyna Bacewicz, Eugene Ysaye, Dmitri Schostakowitsch, Valentyn Kostenko und weiterer Komponisten auf dem Programm.

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Gemeinsam mit Gästen werden Schüler und Lehrer der Kreismusikschulen ein Kammerkonzert mit Musik für Streichinstrumente, Klavier und Oboe in verschiedenen Besetzungen präsentieren. „Es ist ein Frühlingskonzert, auch wenn der Anlass ein trauriger ist“, macht Eva van Amstel von der Kultourbühne Goch neugierig auf das abwechslungsreiche Programm. Auf der Bühne zu hören sein werden die KMS-Dozenten Isabella Kubiak (Violine) – sie moderiert das Konzert auch und erzählt etwas über die Musikstücke –, Anja Speh und Johannes Hombergen (beide Klavier) sowie die Violinschülerinnen Tara Bongardt, Sarah Houcken und Eva-Maria Zimmer.

KMS-Dozentin Anja Speh. NN-Foto: Archiv/Rüdiger Dehnen

 

Als Gäste treten das Morizot Quartett mit Isabella Kubiak und Emanuela Matei (Violinen), David Sarazhynski (Viola) und Laura Zielke (Violoncello) sowie der Oboist Lev Popov von der Hochschule für Musik und Theater Rostock auf. Das Morizot Quartett gründete sich 2020 aus dem seit 2011 bestehenden Elegio-Quartett neu. In dieser Formation konzertierten die Musiker unter anderem bei den Mecklenburg-Vorpommern Festspielen, Gezeitenkonzerten in Ostfriesland und den KaffeeKonzerten in Goch. Seit 2020 widmet sich das Morizot Qartett zunehmend der Symbiose von Aufführungspraxis und Wissenschaft.

Lev Popov hat schon als Kind musikalische Fähigkeiten gezeigt. Seit April 2019 studiert er an der Hochschule für Musik und Theater Rostock Bachelor of Music – Oboe in der Klasse von Prof. Gregor Witt. Er hat an vielen nationalen und internationalen Wettbewerben teilgenommen, seit 2021 ist er Stipendiat der „Ad Infinitum Foundation“.

Oboist lev Popv. Foto: privat

Lev Po­pov geht einer regen Konzerttätigkeit sowohl in Deutschland als auch in Russland nach. KMS-Dozentin Anja Speh, die ihr Klavierstudium bei Professor Till Engel an der Folkwang Universität der Künste in Essen abgeschlossen hat, ist eine gefragte Begleiterin bei Kammermusik- und Chorkonzerten. Ihr Kollege Thomas Weihrauch hat sein Studium an der Musikhochschule Aachen abgeschlossen; er ist regelmäßig bei der Basilikamusik in Keve­laer tätig. Zurzeit ist er Solocellist beim Niederrheinischen Kammerorchester Moers und im Collegium Rhenanium Emmerich. Johannes Hombergen, der an der Folkwang-Hochschule Essen studiert hat, gibt regelmäßigt Konzerte als Solist, Liedbegleiter und Kammermusikpartner.

„Isabella Kubiak ist ein echtes ,Stringtime-Kind‘ und inzwischen als Solistin auf den Bühnen unterwegs“, erzählt Dr. Mann von den Anfängen der künstlerischen Leiterin des Benfizkonzerts. Als Konzertmeisterin und stellvertretende Konzertmeisterin arbeitete sie schon mit vielen namhaften Dirigenten zusammen. Alle Künstler treten für den guten Zweck natürlich ohne Gage auf. Der Eintritt zum Konzert ist frei, es wird um Spenden für „Aktion Deutschland Hilft“ zugunsten der Ukraine-Nothilfe gebeten. „Wir bestuhlen den Kastell-Saal, werden das Konzert aber auch nach draußen übertragen“, sagt Dr. Mann, „so kann man auch unter freiem Himmel der Musik lauschen.“ Im Kastell gelten die aktuellen Corona-Regeln und Maskenpflicht. Gegen 17.30 Uhr wird es eine Pause geben, in der Getränke verkauft werden. Mit dem Konzert möchten die Stadt Goch, die Musikschulen und alle Mitwirkenden ein Zeichen gegen Krieg – für Frieden und Solidarität setzen.

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