WESEL. Es geht voran mit dem geplanten „Rheinbad Wesel“. Nach knapp einem halben Jahr Vorbereitung für die Baugenehmigung übergab Bürgermeisterin Ulrike Westkamp diese nun an Martin Christoph, Geschäftsführer der Städtischen Bäder Wesel. Dabei informierten sie über die bisherigen und anstehenden Arbeiten, welche diese Woche angelaufen sind.

Westkamp und Christoph sehen die Genehmigung als nächsten „Meilenstein“ auf dem Weg zu einem neuen, modernen Bad. Dieses wird eine Kombination aus Frei- und Hallenbad mit einem Wellnessbereich und Blick auf den Rhein sein. Bevor der Eintritt in die neue Bauphase starten konnte, wurden zuletzt einige Vorarbeiten abgeschlossen.

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Bei den Sondierungsarbeiten, um das Erdreich auf mögliche Artefakte zu untersuchen, gab es zwar einen Verdachtspunkt bezüglich einer Bombe, dieser stellte sich jedoch als Fehlalarm heraus. In den Monaten danach folgten verschiedene Abrisse, darunter des Asia-Restaurants und des Minigolf-Platzes. „Jetzt ist das Baufeld frei“, sagt Westkamp. Auch Versorgungsleitungen sind bereits verlegt worden.

Mittlerweile gibt es außerdem einen sogenannten Retentionsraum nahe der Rheinpromenade. Dieser schützt das Bad vor Hochwasser, indem dieses in die etwa zwei Hektar große Fläche abfließen kann. In diesem Rahmen wurden zudem zwei Bomben gefunden und entschärft. Nach einer Bürgerbeteiligung mit mehr als 650 Teilnehmern steht nun zudem offiziell der Name „Rheinbad Wesel“ fest.

Die nächsten Schritte für das Rheinbad Wesel

Rheinbad Wesel
Auf der noch leeren Fläche entsteht in den kommenden Jahren das neue Kombibad.

Nach den bisherigen Fortschritten freut sich Christoph nun umso mehr über die weiteren Schritte zur Realisierung des Bads. Seit dieser Woche laufen daher die neuen Erdarbeiten, bei der zunächst für den Keller eine große, fünf Meter tiefe Baugrube ausgehoben wird. 20.000 Kubikmeter Erde würden hierfür bewegt werden müssen. „Das sind eine Menge Wagenladungen“, sagt Christoph.

Außerdem werden im Rahmen der Tiefengründung 220 Bohrungen durchgeführt, um Zuganker in die Erde zu bringen, die dann einbetoniert werden. „Damit soll das Gebäude auftriebssicher werden.“ Das bedeutet, dass Hochwasser es nicht mehr nach oben drücken kann.

Zu den weiteren Plänen gehört, bis zum Sommer die Bodenplatte zu gießen und bis Herbst weitere Rohbauarbeiten durchzuführen. Dazu zählen die Kellerdecke und die Wände. „Das sind unserer Ziele für 2022“, sagt Christoph.

Da es durchaus möglich ist, dass im Zuge der Maßnahmen interessante Funde entdeckt werden, werden die Arbeiten archäologisch begleitet. Was Stellplätze angeht, werden direkt vor dem Bad 215 Rad- und 127 Autostellplätze für Besucher bereitstehen. Das Kombibad soll bis zum Frühjahr 2024 fertiggestellt sein.

Laut Christoph liegt man beim bisherigen Zeitplan und Kosten von fast 40 Millionen Euro noch immer im kalkulierten Rahmen. Auch wenn bis Ende März die Zeit ist, in der die Gefahr durch Hochwasser besonders groß ist, liegt für das Vorhaben auch in diesem Zeitraum eine Genehmigung vor. „Das ist wichtig, damit wir keine Zeit verlieren.“ Das heißt aber nicht, dass zu extremes Hochwasser nicht doch noch zu Bauverzögerungen führen könnte, ebenso wie archäologische Funde die Planung verzögern können.

Entwicklung live verfolgen

Wer an der Bauentwicklung interessiert ist, kann ganz einfach auf die Baustellen-Webcam zugreifen unter www.baeder-wesel.de/unsere-baeder/kombibad. Hier kann man nicht nur in Echtzeit die Bauarbeiten verfolgen, sondern auch vergangene Bauschritte, wie die Abrisse. Weitere Informationen zum Projekt gibt es hier ebenso.

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