RINDERN. „Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.“ Wie in Schillers „Wilhelm Tell“ entwickelt sich auch für Sandra van de Loo-Diel und ihren Mann Christoph Diel aktuell ein Happy End zur waschechten Tragödie. Ihre vor vier Jahren aus Versuchslaboren geretteten Mini-Schweine sollen weg.

Weil sich ein neu zugezogener Nachbar (mehrfach) beschwert hat. „Angeblich stinkt es und sie sind zu laut“, kann die Tierschützerin gar nicht fassen, was ihr die Stadt Kleve da mitgeteilt hat. In vier Wochen sollen Rosie und Co. verschwunden sein. Die anderen Nachbarn – viele von ihnen haben Schafe, Ziegen, Hühner, Pferde – hatten schon im letzten Jahr (nach einer Beschwerde von Seiten des Nachbarn) Unterschriften gesammelt und deutlich gemacht, dass die Tiere nicht stören. Am Wochenende wurde eine Petition gestartet. Bis Montag stellten sich bereits mehr als 13.000 Unterzeichner hinter die Schweine-Freunde. „Wir sind total überwältigt“, freut sich Sandra van de Loo-Diel über die große Anteilnahme. Sie hofft, dass die Verantwortlichen bei der Stadt ihre Entscheidung noch einmal überdenken. Außerdem hat sie Bürgermeister Wolfgang Gebing angeschrieben. „Das haben auch andere getan, um uns und den Schweinen zu helfen“, weiß sie – und fände es gut, wenn sich noch mehr Fürsprecher finden ließen. Alle Infos und den Link zur Petition findet man unter www.verein-tierfreiheit.de.

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