RHEINBERG. Es ist der nunmehr dritte „Pakt für den Sport“, den Bürgermeister Dietmar Heyde für die Stadt Rheinberg und Frank Tatzel als erster Vorsitzender des Stadtsportverbandes nun gemeinsam unterzeichnet haben. Damit untermauern sie ein weiteres Mal, welche Bedeutung der Sport für Rheinberg hat und weiterhin haben soll. Er gilt bis Ende 2026. Gemeinsam mit dem Verband und den dazugehörigen Vereinen möchte die Stadt Maßnahmen zur Förderung entwickeln.

Auch wenn die Zeiten schwierig sind, betrachtet die Stadt den Sport weiterhin als eine Aufgabe von öffentlichem Interesse und möchte in den kommenden Jahren eine aktive Sportpolitik betreiben. Die Begründung ist simpel und deutlich: Die Lebensqualität steigt durch die großen gesundheitlichen und sozialen Vorteile. Zu letztgenannter Gruppe gehört zum Beispiel die Prävention bei sozialen Problemlagen, aber auch die Integration und Inklusion von Menschen. Ein anderer Vorteil: „Ich glaube, dass wir mit diesem Pakt einen wichtigen Schritt tun, ein wenig Planungssicherheit für die Sportvereine zu schaffen“, ergänzt Heyde. Gedacht ist an alle Bevölkerungsgruppen: von Kindern und Jugendlichen bis hin zu der immer größer werdenden Gruppe der älteren Menschen. Hierdurch entstehen neue Herausforderungen, aber genauso durch das sich ändernde Sport- und Freizeitverhalten der Bürger.

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„Die Verabschiedung des Paktes und die Sportförderrichtlinien sind sicherlich eine gute Grundlage und sorgen für mehr Sicherheit für die Vereine, aber genauso für den Fachbereich und die Politik, die sich in den Anträgen und Beschlüssen daran festhalten können“, zieht Tatzel sein Fazit. Verglichen mit dem alten Pakt sei der neue jedoch bewusst kompakter formuliert worden. „Dieser ‚Pakt für den Sport‘ lässt noch genügend Spielraum, um aktiv Projekte anzuschieben.“ Heyde ergänzt: „Wir wollen und müssen die Weiterentwicklung ergebnisoffen halten.“ Das nicht nur, weil das Virus noch immer jede feste Planung schwierig gestalte, sondern auch weil unklar sei, wie sich die Sportbedarfe entwickeln würden. Laut Helga Karl, Fachbereichsleiterin Schule und Sport, habe die verschlankte Ausrichtung auch damit zu tun, dass viele der mit dem zweiten Pakt formulierten Ziele nicht erreicht wurden. „Das hat sich als nicht pragmatisch erwiesen, daher sind wir zu der schlanken Form übergegangen, um zu schauen, was wir wirklich leisten können und was realistische Ziele sind. Wir haben uns auf das Wesentliche beschränkt.“

Die Gelegenheit zum Sport geben

Der „Pakt für den Sport“ formuliert verschiedene Ziele. Bereits im Rahmen der Sportpolitik soll Transparenz für ein erfolgreiches Miteinander der Vertragspartner untereinander und mit den Vereinen sowie politischen Vertretern sorgen.

Um allen Bürgern Gelegenheit zum Sport zu bieten, sollen zudem Sportanlagen und informelle Sportgelegenheiten zur Verfügung gestellt werden. Gemeinsam möchte man auch Projekte des Landessportbundes umzusetzen, um die körperliche Ertüchtigung in allen Altersgruppen voranzubringen.

Einen Fokus legt der Pakt auf die Kinder und Jugendlichen im Rahmen des offenen Ganztags. „Hier liegt die Zukunft der Vereine“, sagt Karl. Die Kinder würden zunehmend Zeit in den Schulen verbringen und hätten daher am Nachmittag kaum Zeit für Vereinssport. „Es ist wichtig, dass wir dort unterstützend tätig werden.“ Heyde betont in diesem Kontext das vernetzte Denken in der gesamten Infrastruktur. So soll auch die Kooperation zwischen verschiedenen Akteuren, wie Sportvereine und Schulen, unterstützt werden.

Der „Sportstättenentwicklungsplan“ soll dafür sorgen, das Angebot an Sportstätten langfristig zu sichern, unter anderem durch eine Bestandsaufnahme und eine Begutachtung des Zustands der Anlagen. Er soll die Grundlage für die zukünftigen Entscheidungen im Bereich der Sport-Investitionen bilden. Diesen Plan wolle man sich nun sukzessive vornehmen, sagt Heyde. Zunächst habe zwar die Xantener Straße Vorrang, aber auch die anderen Anlagen möchte man nicht aus den Augen verlieren.

Die „Förderrichtlinien“ hingegen geben detaillierter weitere Details preis. So soll etwa die Stärkung der Eigenverantwortlichkeit der Vereine sichergestellt werden durch Betriebskostenzuschüsse und/oder Beteiligungen an den Betriebskosten bei Sportanlagen.

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