Bürgermeister Sven Kaiser, der Vorsitzende des Historischen Vereins, Gerd Halmanns, Dr. Wilfried Kleiböhmer, Ute Neu, Beatrix Meuskens vom Autorenteam des Historischen Vereins, Mike Seidl und Rainer Niersmann (v.l.n.r.) bei der Eröffnung des Festungsweges. NN-Fotos: Theo Leie

GELDERN. Den „Festungsweg Geldern“ eröffneten Vertreter des Historischen Vereins für Geldern und Umgegend gemeinsam mit der Stadt Geldern kurz vor Jahresende. Auf einer rund viereinhalb Kilometer langen Strecke mit zehn Stationen wurden 35 Poller aufgestellt, die zusammen einen historischen Wanderweg ergeben, der die Entstehung der früheren Festungsstadt erzählt.
Die Route verläuft überwiegend auf den ehemaligen Gräben der Festungsstadt Geldern und nutzt die Wege auf den zugeschütteten Gräben des inneren und äußeren Festungsringes. Erarbeitet wurde der Rundwanderweg, der zu allen Jahreszeiten mit dem Fahrrad, zu Fuß und auch mit dem Kinderwagen genutzt werden kann, von Dr. Wilfried Kleiböhmer und Gerd Halmanns vom Historischen Verein. „Bis zum 18. Jahrhundert war Geldern eine wichtige Festungsstadt“, erklärt Gerd Halmanns. „Sichtbar ist davon heute leider nicht mehr viel. Darum war uns dieses Projekt schon lange ein wichtiges Anliegen.“ Mit dem neuen Festungsweg und dem Film „Die Festung Geldern um 1750 in 3D“, den der Historische Verein im Frühjahr 2021 fertigstellen konnte, wird Gelderns lange Geschichte für Interessierte begreifbar und erlebbar gemacht.

Leader-Regionalmanagerin Ute Neu überreicht Bürgermeister Sven Kaiser das Infoschild zur Projektförderung.

Der Festungsweg startet auf dem Gelderner Marktplatz am Marktrelief. Auf dem Weg sind zehn Erlebnispunkte mit Informationsstelen versehen, die dabei helfen, sich die früheren Festungsanlagen konkret vorzustellen. „Über QR-Codes hat man auch die Möglichkeit, ausführliche Informationen nachzulesen oder sich als Audio-Datei auf dem Smartphone anzuhören“, erläutert Rainer Niersmann von der Stadt Geldern. Die Texte wurden von Mitgliedern des Historischen Vereins verfasst, die Audio-Dateien von Mike Seidl vom Checkpoint aufgenommen. Außerdem gibt es filmische Darstellungen und Fotos von Stichen und Zeichnungen, die die Geschichte Gelderns als Festungsstadt eindrucksvoll wiedergeben. „Man kann nicht viel sehen in Geldern, aber man kann viel erleben“, betont Dr. Wilfried Kleiböhmer, der in Geldern auch regelmäßig Stadtführungen für den Historischen Verein durchführt. Ein Flyer informiert über den Routenverlauf des Wanderweges, eine Navigation ist aber auch digital über den QR-Code und die App „Outdooractive“ möglich.
Unterstützt wurde das Projekt „Festungs-Wanderweg“ von Sponsoren, unter anderem durch das nordrhein-westfälische Umweltministerium, das Bundeslandwirtschaftsministerium und die Leader-Region „Leistende Landschaft“. Lei.La-Regionalmanagerin Ute Neu überreichte Bürgermeister Sven Kaiser zur Eröffnung das entsprechende Infoschild und wies darauf hin, dass der Gelderner Festungsweg eines von 19 Projekten ist, die durch die Leader-Region unterstützt wurden.
Die Initiatoren des Festungsweges hoffen nun, dass sich viele Menschen anregen lassen, den Rundweg zu begehen und zu erleben. „Besonders gut finde ich, dass wir es geschafft haben, das Analoge mit dem Digitalen zu verbinden“, betont Bürgermeister Kaiser. „Ich hoffe, dass wir auch viele jüngere Menschen mit diesem Angebot erreichen.“

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