Weihnachtsmesse aus der Tiefgarage

Christian Olding zum Leiter des Projektes „Vision von Hoffnung“ ernannt

NIEDERRHEIN. Christian Olding ist überzeugt: „Die christliche Botschaft hat noch immer die Kraft, Menschen zu erreichen. Sinn, Halt, Hoffnung und Trost, das ist unser Angebot. Mit dem, was uns ausmacht, müssen wir aber auch an die Öffentlichkeit gehen und nicht warten, ob jemand zu uns kommt.“ Um das zu verwirklichen, hat der Pastor vor mehr als zehn Jahren die „Vision von Hoffnung“ ins Leben gerufen.

Ab Januar ist er von Bischof Dr. Felix Genn nun auch ganz offiziell zum Leiter dieses Projektes bestellt worden. Weiterhin wird Olding Pastor in St. Maria Magdalena in Geldern bleiben. „Ich freue mich über diese Bestätigung für das Projekt und das Signal, dass Experimentieren mit unterschiedlichen Formen der Glaubensvermittlung gewollt ist“, sagt Olding. Gerade in der heutigen Zeit sei es wichtig, Hoffnungszeichen zu setzen, „aber dazu müssen wir erstmal an die Menschen herankommen“. Daher setzt der katholische Priester auf Kooperationen. Mit dem Gelderner Kino etwa, einer Achtsamkeitstrainerin und auch einem Café. „Dort bieten wir Abende an, an denen erst gut gegessen wird, um dann einen Impuls zu einem bestimmten Thema zu hören und darüber miteinander ins Gespräch zu kommen.“ Olding lächelt: „Wer gut gesättigt ist, kann ohne Weiteres die entscheidenderen Fragen des Lebens anpacken, denn ein voller Bauch geht so schnell nicht rennen und eine vom Alkohol gelöstere Zunge nähert sich schneller den inneren Tiefen. Das hat übrigens auch schon Jesus gewusst, es gibt gerade im Lukasevangelium viele Stellen die beschreiben, dass er häufig beim Essen predigte.“
Mit der „Vision von Hoffnung“ Menschen zu erreichen sei dennoch eine „Steinbrucharbeit, die Leute entfernen sich immer mehr“, erklärt Olding. Deshalb seien zu seinen Formaten „alle Leute eingeladen, die einfach mit Gott ihr alltägliches Leben gestalten wollen“. Umso wichtiger sind für ihn und sein rund 20-köpfiges Team aus ehrenamtlichen Helfern die Erfahrungen, dass Menschen sich bewegen lassen und den Glauben feiern. „Solche Erlebnisse tragen mich und spornen an, weiterzugehen“, betont Olding. In den vergangenen Jahren habe es auch Zeiten „mit großem Frust“ gegeben, in denen er sich die Frage gestellt habe, ob er womöglich falsch liege mit seinem Ansatz. „Das war eine Herausforderung“, gibt der Pastor zu – und ist dankbar, in diesen Zeiten auch immer wieder Zuspruch erfahren zu haben.

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Pastor Christian Olding leitet das Projekt „Vision von Hoffnung“.
Foto: Andrea Faure

Mittlerweile bekommt er Anfragen aus anderen Pfarreien – und das nicht nur aus dem Bistum Münster -, die mehr über die „Vision von Hoffnung“ erfahren möchten. Mal geht es um Inhalte, mal um das Konzept, immer wieder wird zudem angefragt, ob Olding einen seiner „Vision“-Gottesdienste in einer anderen Pfarrei feiern möchte. „Durch die Beauftragung ab Januar kann ich das künftig noch intensiver angehen“, freut er sich.
Vorher aber steht noch das Weihnachtsfest vor der Tür – am Heiligabend wird online ein Gottesdienst zum Thema „Hoffnungsschimmer“ übertragen. Gefeiert wird an einem ganz besonderen Ort: in einer Tiefgarage. Informationen gibt es auf der Facebookseite der „Vision von Hoffnung“, im Internet auf www.visionvonhoffnung.de, einen Trailer unter https://youtu.be/EfQN4KJOrNc auf Youtube.

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