Der Vorstand der Stadtschulpflegschaft Geldern: (v.l.n.r.) Jens Singendonk, Stephanie Dreser, Bernd Hünnekens, Simone Sämisch, Walter Kempkens, Peter Felger und Nicole Beekmann (es fehlt Mehtap Grandt). NN-Foto: Theo Leie

GELDERN. Die Belange aller Schulformen in Geldern zu vertreten und einen konstruktiven Meinungsaustausch untereinander sowie mit Eltern, Politik und Verwaltung zu pflegen, ist das Anliegen der Stadtschulpflegschaft Geldern, die sich Ende Oktober dieses Jahres gegründet hat. „Oftmals werden Eltern leider erst informiert, wenn Beschlüsse bereits gefallen sind“, weiß Walter Kempkens, Vorsitzender der Stadtschulpflegschaft und Vater von sieben Kindern im Alter von elf und 25 Jahren. „Wir sind sicher, dass Konflikte und Ärger vermieden werden können, wenn man sich bereits im Vorfeld austauscht.“
Generell würden alle innerschulischen Themen innerhalb der jeweiligen Schulen und Schulpflegschaften geklärt, es gäbe aber auch Themen, Fragestellungen und Probleme, die gleich mehrere Schulen oder alle Schulen in einer Stadt betreffen. „Hier geht es uns um eine enge Zusammenarbeit und gute Kommunikation der Schulpflegschaften untereinander“, erklärt Nicole Beekmann, Beisitzerin und Mutter von vier Söhnen im Alter von zehn bis 14 Jahren. „Eltern fühlen sich oft nicht ausreichend informiert, wissen nicht, wie und wo sie sich Informationen beschaffen können und hatten bisher kaum Möglichkeiten, sich schulübergreifend zu verschiedenen Themen auszutauschen. Das möchten wir deutlich verbessern.“ Mit der Stadtschulpflegschaft sollen Eltern einen schulformunabhängigen, neutralen Ansprechpartner haben, der ihre Interessen vertritt. „Grundlegend für unsere Arbeit ist eine gute Zusammenarbeit und ein reger Austausch mit der Stadt Geldern, dem Ausschuss für Schule und Weiterbildung und den einzelnen Fraktionen“, führt Beekmann aus. Daher strebe man zwei beratende Sitze (ohne Stimmrecht) im Ausschuss für Schule und Weiterbildung an. „Wir wollen von der Politik wahr- und vor allem ernst genommen werden“, betont Walter Kempkens.
Den Schulleitern und Fraktionen hatten die Initiatoren der Stadtschulpflegschaft schon der Gründungsversammlung einen Besuch abgestattet und waren mit ihrem Anliegen auf viel Zustimmung getroffen. Und auch Gelderns Bürgermeister Sven Kaiser, der sich zusammen mit Schuldezernent Helmut Holla mit den Vertretern der neuen Stadtschulpflegschaft zu einem gemeinsamen Gespräch getroffen hat, begrüßt die Gründung der neuen Stadtschulpflegschaft: „Unser Gespräch war ein guter erster Austausch und fand in einer sehr freundlichen Atmosphäre statt. Von einer Stadtschulpflegschaft können alle Beteiligten profitieren, weil ein Informationsaustausch in beide Richtungen stattfindet und durch die breite Aufstellung der neuen Stadtschulpflegschaft alle Schulen mit am Tisch sitzen.“ Für Januar sei auch schon ein weiteres Gespräch geplant, zu dem auch die Fraktionsvorsitzenden eingeladen werden sollen, teilte Kaiser mit.
Zentraler Ansprechpartner aller 16 Schulen

25 Elternvertreter aller 16 Gelderner Schulen, darunter Grund-, Real-, Sekundar-, Gesamt-, Förder- und Berufsschulen sowie Gymnasien, hatten an der Gründungsversammlung der Stadtschulpflegschaft Geldern teilgenommen. Der gewählte Vorstand setzt sich zusammen aus dem Vorsitzenden, seinem Vertreter und sechs Beisitzern (s.u.), deren Kinder unterschiedliche Schulen in Geldern besuchen. „Wir freuen uns, eine gute Zusammenstellung gefunden zu haben, die die Belange aller Schulformen abdeckt“, betont Nicole Beekmann. In den kommenden zwei bis drei Jahren sollen nun die Strukturen geschaffen werden, damit die Stadtschulpflegschaft eine Zukunft hat und langfristig weitergeführt wird. Zudem ist eine Internetseite in Planung und erste Themen stehen auf der Agenda. „Neben den unterschiedlichen Lüftungssituationen und -möglichkeiten an den Schulen, ist aktuell beispielsweise auch die Mülltrennung in den Schulen ein großes Thema, das alle Schulen betrifft“, erläutert Nicole Beekmann. „Bislang wurden an den Schulen in erster Linie eigene Konzepte zur Mülltrennung entwickelt; damit befassen wir uns jetzt und hoffen, eine einheitliche Regelung für alle Schulen zu finden.“ Aber auch die Digitalisierung, die Verkehrsführung sowie die Bring- und Abholsituationen an den Schulen, Zügigkeiten, Neu- und Umbauten oder die Sanierung der Schulgebäude sind Themen, die an die Stadtschulpflegschaft herangetragen wurden. „In der Schulstadt Geldern gibt es viele Themen, die Eltern beschäftigen“, sagt Walter Kempkens. „Wir schauen uns an, wo das Problem liegt und wie wir es angehen können. Ich bin überzeugt, dass wir von einer besseren Information und Kommunikation untereinander alle nur profitieren können.“

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Vorstand: Vorsitzender: Walter Kempkens (Gesamtschule der Stadt Geldern und Friedrich-Spee-Gymnasium), Stellvertretender Vorsitzender: Peter Felger (St.-Luzia-Grundschule Walbeck), Beisitzer: Jens Singendonk (Realschule An der Fleuth und Lise-Meitner-Gymnasium), Nicole Beekmann (St. Adelheid-Grundschule und Friedrich-Spee-Gymnasium), Stephanie Dreser (Gelderland-Schule), Simone Sämisch (St. Antonius-Grundschule Hartefeld), Mehtap Grandt (Berufskolleg Geldern des Kreises Kleve), Bernd Hünnekes (Gesamtschule der Stadt Geldern)
Kontakt: per E-Mail an Stadtschulpflegschaft-Geldern@t-online.de

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