Faultier Helmut
Vor der Kriemhild-Mühle hat es sich das „Faultier Helmut“ gemütlich gemacht. NN-Foto: SP

XANTEN. Gemütlich hat er es sich gemacht. Im Baum gegenüber der Kriemhild-Mühle hängt „Faultier Helmut“ seit dessen Eröffnung im Xantener Kurpark ab und beobachtet die Spaziergänger. Dabei ist er still und heimlich zu einem kleinen Star forciert. Anfang des Jahres war Helmut plötzlich verschwunden – und viele Bürger vermissten ihn. „Ich habe tatsächlich Zuschriften bekommen, wo Helmut denn ist“, sagt Kim Grabowski. Die Xantenerin hat das Faultier in einem Kurs an der Kunstschule erstellt. Als er Anfang des Jahres geklaut wurde, hat die 18-Jährige einen zweiten Helmut erschaffen, der seit Ende Oktober wieder über den Kurpark wacht und dort die Aufmerksamkeit der Spaziergänger erhält.

Ursprünglich war Helmut ein Rudeltier. Unter anderem ein Schmetterling, eine Schnecke, ein Koala und ein Pandabär zogen im Mai 2019 mit ihm in den Xantener Kurpark ein. Doch nur Helmut blieb. Die anderen Kursteilnehmer der Kunstschule nahmen ihre erschaffenden Kunstwerke, die sie in einem Projekt zur Eröffnung des Xantener Kurparks erstellten, nämlich nach einigen Wochen mit nach Hause. „Ich hatte aber keine Verwendung dafür und habe ihn deshalb im Kurpark gelassen“, berichtet Grabowski, deren Lieblingstier das Faultier ist: „Sie sind einfach schöne Tiere, die den ganzen Tag im Baum hängen und nichts machen. Das gefällt mir.“ 

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Faultier Helmut
Unter Helmuts Fell versteckt sich eine robuste Konstruktion. Dieses Bild hat Kim Grabowski beim Erstellen des zweiten Helmut aufgenommen. Foto: privat

Im Kurpark entwickelte sich Helmut zu einem mittlerweile unverzichtbaren Teil. „Ich habe damals schon einige Zuschriften und Nachrichten bekommen, wenn Helmut kurz in Reparatur war“, sagt die 18-Jährige. Denn komplett wetterfest war das etwa 40 Zentimeter große Tier, das Gabowski aus Gips modelliert und mit Fell beklebt hat, nicht. „Der Gips ist immer wieder abgebröckelt. Das habe ich ausgebessert. Wir haben nachher sogar Schilder an den Baum gehängt, dass Helmut ,in Hospital‘, also im Krankenhaus ist“, berichtet Grabowski. Nach wenigen Tagen oder Wochen kehrte Helmut jedoch immer wieder zurück – bis Anfang des Jahres. Dann war er plötzlich komplett verschwunden. Unbekannte haben ihn aus dem Baum geklaut und bis heute nicht wiedergebracht.

Mehrere Monate musste der Xantener Kurpark ohne sein Faultier, das zu einer Art Maskottchen mutiert ist, auskommen. Erneut bekam Grabowski Zuschriften und Nachrichten, die auch in Xantener Facebook-Gruppen geteilt wurden. Die 18-Jährige erschuf infolgedessen einen zweiten Helmut, den sie im Sommer herstellte. 

Freundliches Gesicht

Dieses Mal ging es sogar schneller. „Beim ersten Mal habe ich nur einmal die Woche in der Kunstschule an ihm gearbeitet. Das hat etwa zwei Monate gedauert. Dieses Mal war er nach etwa vier Wochen fertig“, erzählt Grabowski, die dem Faultier allerdings ein etwas neues Erscheinungsbild gegeben hat: „Der erste versteckte sein Gesicht im Baum. Jetzt habe ich ihm ein freundliches Gesicht gegeben.“ 

Bevor sie Anfang November zu ihrem einjährigen Spanien-Aufenthalt aufbrach, brachte sie den neuen Helmut zu seinem Zuhause in den Kurpark zurück, wo er seither wieder über die Besucher wacht und diesen wiederum Freude bringt und ein Lächeln ins Gesicht zaubert.

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