Wolf aus Alpenpopulation im Kreis Kleve nachgewiesen

KREIS KLEVE. Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) bestätigt einen Wolfsnachweis in Goch, in der Pufferzone zum Wolfsgebiet Schermbeck an der Grenze zu den Niederlanden. Am 2. November wurde dem LANUV bei Goch ein totes Wildtier gemeldet und noch am gleichen Tag von einem Wolfsberater vor Ort dokumentiert. Anhand der an dem toten Reh genommenen genetischen Proben konnte durch das Senckenberg Forschungsinstitut in Gelnhausen ein bisher unbekannter Wolfsrüde mit der Kennung GW2402m nachgewiesen werden. Der Wolf trägt als genetisches Merkmal den Haplotyp HW22, der für die Alpenpopulation (Italien, Frankreich, Schweiz) kennzeichnend ist. Herkunftsrudel und Verbleib dieses Wolfes sind aktuell nicht bekannt. Wölfe verlassen bis spätestens dem Ende des zweiten Lebensjahres das elterliche Rudel und wandern dann weit umher, zum Teil mehrere hundert Kilometer weit. Dass Wölfe aus der Alpenpopulation Nordwest-Deutschland erreichen, ist daher nicht ungewöhnlich. Zuvor konnten bereits drei weitere Wolfsrüden aus den Alpen in Nordrhein-Westfalen nachgewiesen werden: GW1559m durchquerte 2020 den Rheinisch-Bergischen-Kreis und wurde später in Niedersachsen im Bereich der Elbe nachgewiesen, GW1920m durchquerte Ende 2020 den Kreis Viersen und erreichte von dort aus die niederländische Provinz Brabant. Auch der Wolf GW2119m, der im Mai 2021 in Köln nachgewiesen konnte, ist der Alpenpopulation zuzuordnen; sein Verbleib ist aktuell nicht bekannt. Weitere Informationen zum Wolfsgebiet Schermbeck, zu den Förderrichtlinien Wolf sowie zu Wolfsnachweisen in Nordrhein-Westfalen sind zu finden unter https://wolf.nrw/wolf

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