XANTEN. „Puppet Play“ begleitet Christian van Hal schon seit 18 Jahren. „Das Lied habe ich schon einmal aufgenommen – aber nie besonders gut“, berichtet der Xantener. „Puppet Play“ hat er vor 18 Jahren gemeinsam mit seiner Schwester Melanie geschrieben. „Sie war damals schwanger“, schildert van Hal. Der 38-Jährige erreichte mit dem Lied den dritten Platz bei einem Songcontest eines namhaften Herstellers von Säuglings- und Kleinkindernahrung. Seitdem ruhte „Puppet Play“ jedoch in der Schublade – bis ihn van Haal im Haldern Studio nun erneut aufnahm und ihn auf alle gängigen Streaming- und Musikportale platzierte.

„Gesungen habe ich schon immer gerne. Allerdings war ich nie in einem Chor oder habe Gesangsunterricht genommen. Ich habe aber im Stillen für mich gesungen“, berichtet van Hal. Ein musikalisches Talent liege zwar durchaus in der Familie („meine Schwester spielt gut Klavier“), aber keiner sei musikalisch durchgestartet.

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Überwindung

Im vergangenen Jahr begab sich van Hal, der unter dem Künstlernamen „ChrisTimon“ auftritt, aber auf die Suche nach einem Tonstudio, um Songs aufzunehmen. „Das hat mich erstmal Überwindung gekostet, vor anderen zu singen. Weil man ja nie weiß, ob es den anderen gefällt“, sagt van Hal, der schließlich zwei, drei Cover-Songs aufnahm. „Aber viele Tonstudios wollen einen verändern und das wollte ich nicht“, sagt van Hal. In Rees-Haldern fand er schließlich sein Glück. Die Musiker Klaus-Dieter Keusgen, Matthias Höfkens und Florian Hermsen, die seit November 2020 das „Haldern Studio“ betreiben“, ließen ihn so, wie er ist, „Uns ist es wichtig, dass es um Leidenschaft und Spaß geht. Nur dann kann man mit Gefühl singen. Wenn man total unter Druck steht, klappt das nicht. Kreativität unter Stress ist unmöglich“, weiß Keusgen.

Nach einigen Cover-Songs, die van Hal quasi zum Aufwärmen einsang, rieten die Musiker ihm dazu, einen eigenen Song zum Besten zu geben. „Eine Ballade für den Anfang ist aber schwierig. Damit starten nur die wenigsten Künstler durch“, sagt Keusgen. Da „Puppet Play“, van Hals selbstgeschriebener Song, jedoch ursprünglich eine Ballade gewesen war, mixten die Musiker auf dem „Haldern Studio“ dem Songtext einen neuen Beat unter. „Ich habe die harmonische, melodische Basis gemacht. Matthias kam mit der Rhythmik dazu“, erläutert Keusgen. Sogar van Hals Schwester Melanie ist mit einem Spiel auf dem Flügel als Begleitung vertreten.

Für van Hal hat „Puppet Play” eine ganz besondere Bedeutung. Er schrieb den Song in einer Zeit, als es ihm nicht gut ging. „Mit ,Puppet Play‘ ist ein Marionettenspiel gemeint und dass man sich von seinen eigenen Fäden lösen sollte, wenn man was erreichen möchte“, sagt van Hal. Diese Message begleite ihn bis heute und sie möchte er nun auch in die Welt hinaustragen. Nicht nur auf Apple Music, Spotify, Amazon Music und Co., sondern auch gerne auf der Bühne. „Man kann mich für Auftritte buchen“, sagt der 38-Jährige, und ergänzt: „Das Schöne ist: Ich mache das nur, weil ich Spaß daran habe. Nicht, weil ich davon leben möchte.“

Seinem Beruf in der Altenpflege möchte der Xantener nämlich weiterhin treu bleiben – aber auch da wird es ab und zu musikalisch. „An Weihnachten habe ich den Bewohnern vorgesungen. Das war eine sehr emotionale Stimmung. Sie haben sich sehr gefreut“, sagt van Hal. Am vergangenen Freitag hatte er beim „Flower Power meets Music“ in der Xantener Innenstadt ein noch größeres Publikum, dem er „Puppet Play“ live präsentieren konnte. Weitere Konzerte sollen in Zukunft folgen.

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