MOYLAND. Museen sind langweilig? Keineswegs. Im Park von Schloss Moyland lädt ab sofort die neue Baumhauslandschaft zum Spielen, Toben und Ausprobieren ein. Startschuss für den 160.000 Euro teuren Bau war Anfang Juli, Mitte August ist die Tüv-Abnahme erfolgt. Die naturnahe Anlage, die sich harmonisch in das „Wäldchen“ einfügt, ist Teil eines Konzepts zur Entwicklung von weiteren Spielflächen. Möglich gemacht hat das der Förderverein des Museums – mit Hilfe vieler Menschen, die das Projekt mit Spenden unterstützt haben.

Die Baumhäuser aus Lärchenholz bestehen aus mehreren Plattformen und Ebenen, die mittels Treppen erreichbar und untereinander durch Stege und eine lange Hängebrücke verbunden sind. Die Flying Fox Seilrutsche bildet den abenteuerlichen Abschluss. „Die haben auch schon Junggebliebene im Alter von 70 plus ausprobiert“, freut sich der Vorsitzende des Fördervereins, Frank Ruffing, dass die neue Attraktion so gut ankommt. Auch Bürgermeister Stephan Reinders nutzte die Gelegenheit und testete das flotte Spielgerät – „ich bin begeistert“, sagt er. Für die Gemeinde Bedburg-Hau sei die neue Baumhauslandschaft ein echter Gewinn.

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„Ich wusste, dass das klappt“

Sehr glücklich mit der neuen Attraktion sind (v.l.) Frank Ruffing, Nicolas Baron von Steengracht, Stephan Reinders, Julia Niggemann und Christopher Richter.
NN-Foto: Rüdiger Dehnen

Frank Ruffing hat nie daran gezweifelt, dass das Mammut-Projekt zustande kommt. „Ich wusste, dass das klappt“, sagt er und bedankt sich im Namen des Fördervereins bei allen, die dafür an einem Strang gezogen haben. „Es ist ein erster Anreiz, um Schloss Moyland auch für jüngere Besucher attraktiver zu gestalten“, erklärt Nicolas Baron von Steengracht, dass die Baumhauslandschaft ein Baustein in dem Masterplan für den Kinder-Erlebnis-Wald ist. Schon Anfang 2018 habe man mit der Gartenarchitektin Gabriella Pape, die die „Königliche Gartenakademie“ in Berlin leitet, eine Begehung des Parks initiiert und den Masterplan entwickelt. „Die Baumhauslandschaft ist als Teil des Gesamtkunstwerks zu sehen“, betont Ruffing, dass der Förderverein noch viel vor hat. Die Anlage sei „nicht nur schön“, sondern füge sich auch in das Umfeld ein. Im Vorfeld habe man zahlreiche Gespräche geführt – vom Denkmalschutz bis hin zum Forstamt. Anschließend ging es in die Finanzierungsphase. „Erfreulicherweise haben sich viele Leute für die Idee begeistern lassen“, dankt Ruffing allen, die mit einer kleinen oder großen Spende dazu beigetragen haben.

„Eine großartige Bereicherung“

Rund eineinhalb Jahre hat der Förderverein dafür gebraucht. „Jetzt fehlen noch 1.000 Euro“, ist Ruffing zuversichtlich, dass diese Summe auch noch aufgebracht werden kann. Umgesetzt wurde das kostspielige Vorhaben von der Firma Baumbaron aus Süddeutschland. Und Architekt Christopher Richter hat schließlich dafür gesorgt, dass die Vision zur Wirklichkeit wird. „Eine großartige Bereicherung“, ist auch Museums-Chefin Julia Niggemann mehr als begeistert von dem Ergebnis. Sie hat in den zurückliegenden beiden Wochen schon viele neugierige Museumsbesucher gesichtet, die die Baumhauslandschaft erkundet haben – und freut sich natürlich auf weitere „Abenteurer“. Der Förderverein hat indes schon wieder das nächste Ziel vor Augen. „Wir würden gern eine der Skulpturen von Robert Schad für den Museumspark erwerben“, verrät Ruffing.

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