XANTEN. Der Gedanke war schon lange da. Als Mitte Juli schwere Unwetter mit extremen Überschwemmungen in mehreren Regionen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz für zahlreiche Todesopfer und massive Schäden gesorgt haben, fiel der endgültige Entschluss. „Das Schicksal der Menschen hat mich sehr berührt“, erklärt die Xantenerin Jasmin Theißen, weshalb sie „Wellness for Charity“ ins Leben gerufen hat. Am 28. August werden Unternehmen aus dem Wellness- und Beauty-Bereich ihre Dienstleistungen für den guten Zweck anbieten. Und mit dem Verein „Bewegen hilft“ hat Theißen einen verlässlichen Partner für ihre Idee gewinnen können.

„Ich habe ganz viel gegoogelt und alle Dienstleister einfach angeschrieben“, erzählt Jasmin Theißen. Als gelernte Arzthelferin arbeitet sie halbtags im Krankenhaus – die restliche Zeit ist für ihre Massage-Praxis reserviert. Eine Freundin mit Erfahrung in der Werbebranche habe ihr geholfen und Mut zugesprochen. „Den brauchte ich“, gibt Jasmin Theißen offen zu. Schon 2017, in dem Jahr, in dem sie ihre Praxis „Xanthai“ eröffnet hat, spielte Theißen mit dem Gedanken, Kollegen aus „ihrer“ Branche für ein Benefiz-Event zu begeistern. Einmal im Jahr wollte sie Spenden sammeln. Zum Beispiel für ein Hospiz. „Das ist wirkliche Nächstenliebe. Da kommt das Geld immer richtig an“, findet sie.

-Anzeige-

Nun war es aber die Flutkatastrophe, die ihr klar machte, dass jetzt Handeln angesagt ist. 14 Betriebe machen am 28. August mit und stellen die Tageseinnahmen zur Verfügung. Wichtig: Vorab sollte man Termine reservieren. Theißen: „Am einfachsten wäre es, wenn man dann die Summe mit Verweis auf die Aktion auf das Vereinskonto überweist und an dem Samstag einen Beleg über die geleistete Zahlung mitbringt.“ Natürlich werden auch Spendenquittungen ausgestellt. Wie es gehandhabt wird, bleibe letztlich den beteiligten Unternehmen überlassen. Das Angebot reicht jedenfalls von der Fußpflege über Frisöre bis zu Yoga-Stunden im Stadtpark. „Da sollte für jeden etwas dabei sein“, ist Jasmin Theißen zuversichtlich, dass eine gute Spendensumme erreicht werden kann. Se würde sich auch freuen, wenn sich spontan noch mehr Unternehmen anschließen.

Optimistisch ist auch Guido Lohmann vom Verein „Bewegen hilft“, der gleich zugesagt hat, die Aktion zu unterstützen. Seit 2013 sammelt „Bewegen hilft“ Spendengelder und unterstützt die Arbeit von sozialen und karitativen Einrichtungen am Niederrhein. Angefangen hat es mit einem Spendenlauf für die Lebenshilfe. Etwas für sich selbst tun und anderen Menschen damit helfen – „das war meine Intention“, blickt Vereinsgründer Guido Lohmann zurück. Freunde, Bekannte und Menschen, die sich von Lohmanns Facebook-Aufruf für die Sache begeistern ließen, wurden zu Sponsoren. Am Ende ist Lohmann 235 Kilometer gelaufen. 14.000 Euro kamen damals zusammen. „Damit hätte ich nie gerechnet“, war der Vorstandsvorsitzende der Volksbank Niederrhein überrascht, dass seine spontane Initiative so viele Unterstützer fand. Im Folgejahr gründete er den gemeinnützigen Verein “Bewegen hilft“ – eine Million Euro sind so über die Jahre mit Hilfe vieler weiterer Aktionen zusammen gekommen. „Dass die Spendengelder zu 100 Prozent ankommen, ist ein starkes Argument“, weiß Lohmann. Verwaltungskosten gibt es nicht. Sollten welche anfallen, dann zahlt er das aus eigener Tasche.

Als die Flutkatastrophe über die Menschen hereinbrach, befand sich Guido Lohmann gerade im Urlaub. „Ich habe mich gleich ans Telefon gesetzt“, sagt er. Mit der Lebenshilfe habe er gesprochen und auch mit dem Hospiz in Ahrweiler. Auch der Ortsbürgermeister von Schlund, einem stark betroffenen Dorf in der Eifel, stand auf seiner Liste. „Wir haben über die Gemeinde einen Fonds eingerichtet für die Menschen, die alles verloren haben“, erklärt Lohmann. Weitere Gelder gingen zum Beispiel an einen Solidarfonds für die Feuerwehrleute, die zum Teil in den Wassermassen ums Leben gekommen sind oder bei den Rettungsversuchen schwer verletzt wurden. „Da geht es auch um Wertschätzung“, sagt er. „Die Leute vor Ort honorieren es, dass wir uns solidarisch zeigen und Anteil nehmen. Und man merkt auch: Die Leute hier wollen helfen – wissen aber nicht wie.“

Wer helfen möchte, kann einen Anfang machen, indem er sich am 28. August „bewegt“, etwas für sich tut – und anderen damit hilft. Weitere Infos zu der Aktion findet man auf Jasmin Theißens Facebook-Seite, zum Verein unter bewegenhilft.chayns.net.

Teilnehmer
Xanthai (Thai-Massage), Praxis Peters (Kosmetik), Christina Loehr (Make up/Hairstylist), solarplexxus (Yoga, Pilates, Prävention und Wellness), Xantany Spa (Fish-Spa), Carina Meiboom und Richard Lietke (Yoga, Qi-Gong, Yin Yoga und Meditation), Silvia Rojek-Zierau (Hypnose), Sonnentreff (Nägel, Lash und Wimpernlifting/Solarium), Kosmetikpraxis Olga Maier, Nagelstudio Jolanta Gruschka, Ressourcicum (systemische Beratung), XanaVita (Massagen), Haus der Schönheit (Massagen, Wimpernlifting, Gesichtsbehandlungen), Friseursalon Naturstyle, Hair-Design Gubela
Vorheriger ArtikelMammutprogramm beim 1. KulturBummel in Straelen
Nächster Artikel„Nachhaltiges Planen und Bauen“