WACHTENDONK. Das Thema Wasser bestimmte den dritten Tag der Sommertour der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve, die in diesem Jahr unter dem Motto „Zu Lande, zu Wasser, in der Luft“ steht. Wasserski, Wakeboard, Strandbad und Übernachtungen in außergewöhnlichen Schiffscontainern machen die Blaue Lagune in Wachtendonk zu einer „Erlebniswelt der besonderen Art“, erklärte Nathalie Tekath-Kochs, Projekt-Koordinatorin der Wirtschaftsförderung (WfG) Kreis Kleve, bei der Begrüßung der anwesenden Journalisten und schwärmte: „In dieser wunderschönen Kulisse kommt schnell Urlaubsstimmung auf.“

Tekath-Kochs betonte den hohen Stellenwert des Themas Tourismus für die Kreis-WfG. „Hier haben wir in den vergangenen Jahren viel Boden gut gemacht. Lag die Zahl der touristischen Übernachtungen 1985 im Kreis Kleve noch bei 280.000, konnten wir 2019 bereits 930.000 Übernachtungen verbuchen.“ Das klare Ziel für 2020 sei gewesen, die Millionengrenze zu knacken, doch da habe Corona den Touristikern einen Strich durch die Rechnung gemacht. 564.000 touristische Übernachtungen kann der Kreis Kleve für 2020 verbuchen, „ein Rückschritt, der allein auf die pandemiebedingten Beschränkungen zurückzuführen ist“, so Tekath-Kochs.

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Blaue Lagune ist ein wichtiger
Magnet für die Gemeinde Wachtendonk

Über einen stetigen Anstieg der Gästezahlen in den vergangenen Jahren kann sich auch die Gemeinde Wachtendonk freuen. „Die Blaue Lagune ist ein wichtiger Magnet für unsere Gemeinde und hat auch maßgeblichen Beitrag dazu geleistet, dass sich die Übernachtungszahlen am Standort gut vervierfacht haben“, erklärte Maria Mertens, Tourismusförderin der Gemeinde Wachtendonk. „In der Spitze konnten wir bereits 30.000 Übernachtungen in Wachtendonk verbuchen.“

Als wichtigen Faktor für den Wirtschaftsstandort Wachtendonk bezeichnete auch Wirtschaftsförderer Franz-Josef Delbeck die Blaue Lagune, der sich an diesem Morgen vor allem vom Aquapark begeistert zeigte, der seit 2019 das Strandbad bereichert. Somit erntete Christian Kirsch, der aus dem Allgäu stammende Geschäftsführer der Freizeitanlage, im 25. Jahr seines touristischen Engagements am Niederrhein deutliches Schulterklopfen von verschiedensten Seiten. Hocherfreut zeigten sich die Wirtschaftsförderer und Touristiker auch von Kirschs Vision, auch noch „ein kleines Hotel“ an die Lagune setzen zu wollen.

Weitere Container für 2022 geplant

Christian Kirsch stellte Maria Mertens den Show-Container vor, der direkt am Strandbad gelegen für viel Interesse bei den Gästen sorgt – nicht zuletzt auch wegen des großen Plancha-Grills, an dem zehn Personen gemeinsam kochen können.
NN-Foto: Andrea Kempkens

Schon heute bietet das direkte Umfeld der Blauen Lagune neben dem Campingplatz 80 Betten an, in den sogenannten „einfachen Schlafhütten“ und den neuen Schiffscontainern, die sich nach Investitionskosten von je 100.000 Euro derzeit ausgesprochen hoher Beliebtheit erfreuen. Aktuell können zwei Container mit einem Wohnraum von je 26 Quadratmetern gemietet werden, für 2022 plant Kirsch, weitere fünf Container mit jeweils 50 Quadratmeter Wohnfläche und insgesamt 20 Betten in Betrieb zu nehmen. „Der Schritt zum Ausbau der touristischen Übernachtungen an der Lagune, den wir vor 15 Jahren begonnen haben, war der richtige“, betont der Geschäftsführer. Denn neben den vielen Tagesgästen – in normalen Zeiten bis zu 10.000 pro Tag – und Wochenendurlaubern, gebe es auch Lagune-Liebhaber, die sich schon drei ganze Urlaubswochen lang über ihr „Haus am See“ gefreut hätten. „Der Bedarf nach Naherholung und Urlaub vor der Haustür steigt. Dahingehend möchte ich die Lagune in den nächsten Jahren weiter ausbauen.“

2019 komplett auf
Online-Ticketing umgestellt

Die Corona-Pandemie hat die Blaue Lagune besonders im Tagestourismus getroffen. Im vergangenen Jahr durften maximal 3.500 Besucher eingelassen werden, in diesem Jahr maximal 5.000. Zudem musste auch für 2021 der komplette Eventsektor eingefroren werden. Dabei seien besonders die fehlenden Firmenveranstaltungen ein herber Verlust. Bewährt habe sich dagegen in den vergangenen Jahren die Digitalisierung der Lagune. „2019 haben wir komplett auf Online-Ticketing umgestellt. Das hat sich in der Pandemie ausgezahlt, da unsere Besucher schon daran gewöhnt waren, sich vor ihrem Besuch online registrieren zu müssen.“ Jetzt hofft Kirsch, diese Saison ohne weitere Schließungen bis Oktober weiterführen zu können und „für 2022 wieder weitestgehend mit einer Normalsaison planen zu können“.

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