Vater kämpft um seine Tochter

    Buch über den Leidensweg eines Alleinerziehenden liest sich mal wie ein Krimi mal wie ein Melodrama

    NIEDERRHEIN. „Traurig, aber wahr … Tagebuch eines alleinerziehenden Vaters“ ist der Titel einer wahren Geschichte, die ein Hobbyautor vom Niederrhein mit einem Pseudoym jetzt veröffentlicht hat. Er betont: „Alle Namen und Orte wurden zum Schutz von Opfern und Tätern geändert.“

    Bevor er mit seiner eigenen Geschichte beginnt, konfrontiert er die Leser mit folgenden Zahlen: Im Durchschnitt werden jährlich 150.000 Ehen geschieden, 125.000 minderjährige Kinder sind betroffen. Jedes fünfte Kind in Deutschland wächst nicht in einem Familienverband auf. Rund 1,5 Millionen Frauen, aber nur 150.000 Männer sind alleinerziehend. 20 Prozent der Trennungskinder reagieren laut einer Studie unmittelbar nach dem Auseinandergehen der Eltern mit Sprachstörungen, Magen-Darm- und Hautproblemen.
    Wie viele andere Geschiedene hat er die Erfahrung gemacht: „Viele Kinder werden zum Spielball um Geld, materielle Vorteile und Prestige.“

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    Alleinerziehende Männer sind “Exoten”

    Und als Mann hat er den Eindruck, von der Umwelt anders wahrgenommen zu werden wie alleinerziehende Frauen – was anscheinend eher „normal“ ist. Selbst beim Arbeitsamt sagte man ihm, er sei ein „Exot“, weil er einen Job suchte, um den Lebensunterhalt zu sichern und trotzdem ausreichend für seine Tochter da zu sein.
    Die Trennung von seiner Ex-Frau liegt zwölf Jahre zurück. Trotzdem empfindet er noch Schmerz, weil er das Alltagsleben nicht als Familie leben kann. Er vermisst das sonntägliche Frühstück, Familienfeiern oder Urlaubsreisen, auch weil seine Tochter immer auf einen Elternteil verzichten muss.

    Was bei einer ganz “normalen” Trennung passieren kann

    Blickt er zurück, kann er immer noch nicht fassen, was bei einer „ganz normalen Trennung“ passieren kann. Häufig fühlte er sich hilflos, ausgeliefert den Entscheidungsträgern, die über sein Schicksal und dem seiner Tochter bestimmten. Er empfand den Schwebezustand bis zur Urteilsverkündung kaum aushaltbar: „482 Tage mussten unter vielen Tränen, zahlreichen Manipulationen und Gegebenheiten, die zur psychischen, teilweise sogar körperlichen Belastung, nicht nur für unsere Kernfamilie, sondern auch für viele Beteiligte aus unserem Umfeld, ausgehalten werden.“, so sein Rückblick.
    Akribisch hat er in einem Tagebuch alles aufgeschrieben, was ihm widerfahren ist. So wird der Leser zum „Zeitzeugen“ des Erlebten. Die vielen Bemühungen zum Wohle des Kindes zu handeln, ließen den Autor Dinge hinnehmen, denen er (im Nachhinein) besser konsequent begegnet wäre. Hätte das was geändert am Geschehen? Schwer zu sagen, doch als Leser ist es einfacher zu urteilen.

    Glaube an Gerechtigkeit verloren

    Der Vater glaubte ja zunächst an das Gute im Menschen und vor allem an die Gerechtigkeit, die Richter sprechen. In Corona-Zeiten hatte er mangels Arbeit viel Zeit, noch einmal Rückblick auf die letzten zwölf Jahre zu halten. Er fasste den Entschluss, ein Buch zu seiner Geschichte zu schreiben. Seine Begründung: „Ich möchte darlegen, wie einem die Hände gebunden sind und wie man aus Angst vor falschem Spiel und den Intrigen der ,Gegenseite‘ gegenüber den Verantwortlichen und den Ämtern den Glauben an die Gerechtigkeit verliert.“
    Das ist ihm gelungen dank seiner ungeschminkten Darstellungsweise. Tagebucheinträge und Dokumente sind mit verarbeitet auf den 240 Seiten. Manchmal kommt es ihm so vor, als sei das Buch zu seiner eigenen Rechtfertigung geschrieben. Doch es kann auch als eine Mahnung verstanden werden. „Letztendlich leidet nicht nur ein Kind dauerhaft durch das Martyrium, oft trägt sogar das gesamte Umfeld einen irreparablen Schaden davon.“ appelliert der alleinerziehende Vater sowohl an Menschen, die sich trennen als auch an die Entscheidungsträger beim Jugendamt und bei Gericht. Sein Wunsch: „Verantwortliche, die über die Zukunft schutzbedürftiger Kinder entscheiden, sollten ihre Aufgabe nicht als Beruf sondern als Berufung ansehen.“

    Buch in Printform als Hörbuch und E-Book

    In der Bücherei Keuck, Issumer Straße 15 in Geldern kann das Buch in gedruckter Form erworben werden. Das Buch ist auch als MP3 Hörbuch und als Datei für Tablett/PC & Book’s verfügbar. Mehr dazu unter www.traurigaberwahr-tagebuch.de

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