Das Niederrhein Filmfestival geht in die vierte Runde

    Ab sofort können deutsche und niederländische Kurzfilme eingereicht werden

    NIEDERRHEIN. Die deutschen Kinos sind seit sieben Monaten geschlossen, und auch das Niederrhein Filmfestival muss sich in seiner kurzen Geschichte schon zum zweiten Mal mit der Corona-Pandemie arrangieren: Wie im Jahr 2020 wird das deutsch-niederländische Filmfestival erneut in den Herbst verschoben und auf einen Tag verknappt.

    Reinhard Hoffacker (links) fördert mit der Niederrheinischen Sparkasse Rhein-Lippe einmal mehr das Niederrhein Filmfestival im Scala Kulturspielhaus Wesel: Festivalleiter Stephan Hanf, Niederländisch-Lehrer Sebastian Eumann und Scala-Geschäftsführerin Karin Nienhaus freuen sich auf die deutsch-niederländischen Kurzfilme am 2. Oktober.
    NN-Foto: Michael Scholten

    Am Samstag, 2. Oktober, laufen im Scala Kulturspielhaus Wesel jeweils circa zehn Kurzfilme in den Wettbewerben „Niederlande“ und „Deutschland“. Eine Fachjury entscheidet über die beiden Gewinner, die bei der Preisgala am Abend mit der „Silbernen Kopfweide“ und 500 Euro ausgezeichnet werden. Das Publikum kürt einmal mehr seinen eigenen Favoriten. 2021 soll erstmals auch eine Jury aus Schülerinnen und Schülern einen Preis verleihen dürfen.

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    Jeder kann Kuzrfilme hochladen

    Ob professionelle Filmemacher, Filmstudierende oder Hobbyfilmer und Debütanten: Alle dürfen ab sofort ihre Kurzfilme auf einer digitalen Plattform hochladen. Der Link steht auf der Festivalseite www.niederrheinfilm.de. Laut Festivalleiter Stephan Hanf müssen nur wenige Vorgaben erfüllt sein: Die Filme dürfen eine Laufzeit von 30 Minuten nicht überschreiten, die Filmemacher sollten aus der niederrheinisch-niederländischen Region stammen oder einen Film gedreht haben, in dem die entsprechende Region inhaltlich oder optisch vorkommt.
    „Wir rechnen mit 1000 bis 1800 Einsendungen“, sagt Stephan Hanf. Im Vorjahr waren es 1857. Der Einsendeschluss ist im September. Zwar habe die Corona-Krise in den letzten anderthalb Jahren die Produktionsbedingungen für Filme erschwert, doch Lockdown, Home Office und Ausgangssperre hätten andererseits so manchen kurzen Animationsfilm hervorgebracht, der perfekt zum Niederrhein Filmfestival passe. Als Beispiel zeigte der Verein „Filmkultur am Niederrhein“ beim Pressetermin im Scala den mit einfachsten Mitteln hergestellten Animationsfilm „Eine Flasche Wein“ von Anne Isensee.

    Aus Einsendungen werden Festivalbeiträge ermittelt

    Aus allen Einsendungen wählt die vereinseigene Vor-Jury alle Festivalbeiträge aus. Die Fachjury setzt sich dann aus Preisträgern früherer Niederrhein Filmfestivals zusammen, darunter die Vorjahressieger Marc Wegenaar und Jannis Alexander Kiefer.
    Scala-Geschäftsführerin Karin Nienhaus freut sich, das Kurzfilmfestival zum vierten Mal zu Gast zu haben. Nach vielen Monaten, in denen das Kulturspielhaus geschlossen bleiben musste, hofft sie nun auf eine Wiedereröffnung im September. Das Niederrhein Filmfestival soll dann eine der ersten großen Indoor-Veranstaltungen werden. Im Sommer weicht das Scala auf Freiluftveranstaltungen mit Konzerten und Filmen aus.

    Ab Oktober wieder Austausch zwischen Filmemachern und Publikum

    Festivalleiter Stephan Hanf hofft, dass im Oktober wieder ein reger Austausch zwischen Filmemachern und Publikum möglich sein wird. „Davon lebt solch ein Festival“, sagt Hanf. Die Live-Zuschaltung einzelner Filmemacher und Preisträger wie im Vorjahr soll eine Corona-bedingte Ausnahme bleiben. Der Kartenvorverkauf startet im Spätsommer, wenn besser abzuschätzen ist, wie viele Zuschauerinnen und Zuschauer ins Scala dürfen.
    Im Idealfall soll es im Oktober auch die 2019 eingeführten (und 2020 ausgefallenen) Schülervorstellungen wieder geben. Geplant ist, dass die Niederländisch-Kurse aus mehreren niederrheinischen Schulen ins Scala kommen. Sie dürfen ausgewählte Beiträge anschauen und den Dialog mit den Regisseuren suchen. Die Schüler sollen dann auch einen eigenen Siegerfilm küren.

    Sponsoren fördern kulturelle Beiträge

    Treibende Kraft dieses filmkulturellen Austauschs ist Sebastian Eumann, Lehrer an der Gesamtschule am Lauerhaas in Wesel. Er hat für seine Kurse eine Masterclass ins Leben gerufen, in der prämierte Regisseure wie der Niederländer Jan van Gorkum der jungen Generation die Tricks des Filmemachens beibringt. Gefördert werden solche Maßnahmen, wie auch die Niederlande-Sektion des Filmfestivals, von der taal:unie, dem niederländisch-belgischen Pendant zum Institut für deutsche Sprache in Mannheim.
    Als Sponsor der ersten Stunde bleibt auch die Niederrheinische Sparkasse Rhein-Lippe dem Niederrhein Filmfestival treu: Beim Pressetermin wertete der Generalbevollmächtigte Reinhard Hoffacker das Filmfestival als „kulturelle Bereicherung“ mit großer Strahlkraft für die Grenzregion. Er  nannte das Festival in einem Atemzug mit dem Musikfestival „Eselrock“ und dem Konrad-Duden-Literaturpreis. „Ich wünsche auch dem vierten Niederrhein Filmfestival einen guten Verlauf und der Jury sehr viel Arbeit – dann ist das Ziel erreicht“, erklärte Reinhard Hoffacker.

     

     

     

     

     

     

     

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