Euregio-Schulwettbewerb
Heidi de Ruiter, Margot Ribberik, August Klar und Sina Kuipers (v. l.) machten die digitale Preisverleihung zu einem besonderen Erlebnis für die Schüler. Fotos: privat

NIEDERRHEIN. Nach Wochen harter Arbeit zum Thema Nachhaltigkeit kam für die Teilnehmer des 3. Schulwettbewerbs der Euregio Rhein-Waal vergangenen Mittwoch mit der digitalen Preisverleihung der große Moment. 368 Schüler aus Deutschland und den Niederlanden hatten teilgenommen und 21 kreative Beiträge eingereicht: Von besonders vielen Filmen, über Blogs bis hin zu Kunstwerken gab es von allem etwas. Zu den diesjährigen Gewinnern gehören auch Schulen des Kreises Kleve: die Liebfrauenschule Geldern, das Städtische Gymnasium Straelen und die Joseph Beuys Gesamtschule Kleve.

Auch wenn nicht alle Klassen gewinnen konnten, machte die abwechselnd deutsch und niederländisch sprechende Moderatorin Sina Kuipers gleich zu Beginn des Livestreams deutlich: „Wenn ihr eure Beiträge nicht wiederfindet: Alle von euch sind heute Gewinner. Ich ziehe meinen Hut vor jedem, der teilgenommen hat.“ Insgesamt gab es vier Kategorien: niederländische Schule, deutsche Schule, beste grenzüberschreitende Zusammenarbeit (Partnerschule) sowie Sonderpreise.

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Kategorie deutsche Schule

„Es war furchtbar schwer, sich bei so vielen inspirierenden Beiträgen von technisch und inhaltlich hoher Qualität entscheiden zu müssen“, sagt Meteorologin und Jurymitglied Margot Ribberink. In der Kategorie Deutschland konkurrierten 19 Beiträge. Platz drei belegte das Werner-Jäger-Gymnasium in Nettetal und Platz zwei die Liebfrauenschule Geldern.

Die Schülerinnen der letztgenannten überzeugten die Jury mit ihrem dialoghaltigen Film, in dem sie Ideen für einen verkleinerten ökologischen Fußabdruck besprechen. Außerdem fassen sie darin in der Rolle von Wissenschaftlerinnen Fakten zum Klimawandel zusammen. Mit Blick auf den momentanen Ressourcenverbrauch machen sie deutlich: Die Erde reicht aktuell nicht mehr aus.

Nila Goossens zeigte sich vor der Kamera stellvertretend für ihre Klasse glücklich angesichts der guten Platzierung im Euregio-Schulwettbewerb, was ihre Mitschülerinnen im Hintergrund mit lautem Applaus untermauerten. Auf die Frage nach dem Kernpunkt ihrer Arbeit sprach Goossens die Zusammenarbeit der Klasse an. „Das hat uns sehr viel Erfolg gebracht, wie man sieht. Gemeinsam schafft man es bis ans Ziel.“ Und diese Einstellung bringt den Schülerinnen einen coolen Preis ein: Ein Eiswagen wird bei Gelegenheit der Schule einen Besuch abstatten.

Der erste Platz ging nach Moers an das Gymnasium Rheinkamp Europaschule. Mit ihrem Video mit hilfreichen und einfachen Tipps für ein nachhaltigeres Leben gewannen sie ein Picknick für die ganze Klasse.

In der Kategorie Niederlande ging das Gymnasium Celeanum in Zwolle als Sieger hervor. Mit dem Slogan „That’s the spirit“ zeigen sie in ihrem Video, wie selbst kleine Dinge einen Unterschied machen können.

Beste Zusammenarbeit im Euregio-Schulwettbewerb

Die beste Zusammenarbeit erbrachten das Städtische Gymnasium Straelen und das Jan van Brabant College Helmond. Beide luden auf eine virtuelle Ausstellung in das Städtische Gymnasium ein, in der vielfältige Beiträge über nachhaltige Themen, vom Podcast bis zum YouTube-Video, Betrachter zu mehr Umweltbewusstsein inspirierten. Betrachter konnten sich am Bildschirm durch die Räumlichkeiten der Schule klicken und dabei ein „Nachhaltigkeits-ABC“ bestaunen: „A wie Abfalltrennung“ bis „Z wie Zukunft“. So gab es an jedem Ausstellungspunkt einen Beitrag zum Thema Klima oder Nachhaltigkeit.

Wie die Schülerin Bernadette Holtmanns stellvertretend für das Straelener Gymnasium erklärte, sei das Alphabet eine Möglichkeit gewesen, verschiedene Unterpunkte zu behandeln und so Spielraum und Abwechslung zu gewinnen. Auch wenn sich die Zusammenarbeit coronabedingt schwieriger gestaltete, seien die Videokonferenzen mit dem niederländischen Partner durchaus fruchtbar gewesen.

Zwei Sonderpreise

Euregio-Schulwettbewerb
Mit ihrer Schildkrötendarstellung überzeugte die Joseph-Beuys-Gesamtschule Kleve die Jury.

Die Sonderpreise zeichneten zwei ganz besondere Projekte aus: „Da konnte sich die Jury tatsächlich nicht auf einen Gewinner einigen“, sagt Kuipers. Ein Sonderpreis geht an die Gesamtschule Uerdingen. David Greck und Emilie Bukari fokussierten sich in ihrem Film auf langlebige Mode sowie bewusstes Shoppen und präsentierten eine Anleitung für die weitere Verwendung von Secondhand-Stoffen.

Den zweiten Sonderpreis erhielt die Joseph Beuys-Gesamtschule Kleve. Die Klasse begeisterte die Jury mit einer großen Schildkrötendarstellung aus Abfällen. „Aus Dingen, die für andere wertlos sind, haben sie versucht, etwas Wertiges zu machen. Das war so großartig, dass sie einen Sonderpreis verdient haben“, sagt Projektkoordinatorin Heidi de Ruiter. Beide Gewinnerteams bekommen Lunchboxen aus Edelstahl.

Neben der Verleihung selbst rundeten Gastgespräche und Musikeinlagen des Künstlers August Klar das Event ab. Der Schulwettbewerb soll mit Kontakten zum Nachbarland den Menschen das Europagefühl und die Nachbarsprache näherbringen. „So versuchen wir, das Miteinander in Europa zu gestalten“, sagt de Ruiter.

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