WESEL. Noch Ende letzten Jahres hat der Rat der Stadt Wesel einstimmig beschlossen, 2021 zum dritten Mal den Heimatpreis zu verleihen. Jetzt ist der Startschuss zur Bewerbungsphase gefallen. Sind bestimmte Kriterien erfüllt, können sich alle Vereine, Organisationen und Initiativen bewerben, die ehrenamtlich im Stadtgebiet tätig sind. Der Sieger kann sich über 3.000 Euro freuen, auch der zweite und dritte Platz gehen nicht leer aus.

Herausragendes Engagement hervorheben: das ist das Ziel des Heimatpreises. Besonders zur Geltung kommen dabei Verdienste um die Heimat; Verdienste bei der Erhaltung, Pflege und Förderung von Bräuchen sowie beim Engagement für Kultur und Tradition. „Heimat ist der Ort, mit dem sich die Bürger unabhängig von ihrer Herkunft identifizieren“, sagt Bürgermeisterin Ulrike Westkamp. Ein solidarisches Miteinander sei ebenfalls ein wesentlicher Teil einer solchen Heimat.

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Kriterien müssen erfüllt sein

Der Stadtrat hat bei seinem Beschluss zur Vergabe einige Kriterien aufgestellt, die Bewerber erfüllen müssen. Dazu gehört, dass sie ihr Engagement freiwillig und ohne Bezahlung ausüben. Dabei ist es jedoch egal, ob es Einzelpersonen, Gruppen oder Vereine sind, die sich in verschiedenen Bereichen der Heimat widmen. Sei es in der Heimatpflege, dem Nachbarschaftswesen, der Stadtgeschichte, dem Brauchtum oder der Kultur. Außerdem müssen lokale Preisträger an einem zentralen Wettbewerb der Landesregierung teilnehmen. Bei diesem werden einige ausgewählte Preisträger noch einmal besonders ausgezeichnet. Die Stadt Wesel vergibt beim Lokalentscheid drei Preisgelder: 3.000 Euro für den Sieger, 1.500 für den zweiten Platz und 500 für den dritten.

Vielfältiges Ehrenamt in Wesel

„Bei uns in Wesel gibt es ein vielfältiges ehrenamtliches Engagement“, hebt Westkamp hervor. Und wie bedeutend – auch über die Stadtgrenze hinaus – so ein Engagement sein kann, beweist die Hansegilde Wesel. Sie holte sich 2020 die Siegerprämie.

„Für uns ist der Begriff Heimat ein ganz besonderer“, sagt Ludwig Maritzen von der Hansegilde. Diese hält die umfangreiche Geschichte der Stadt auf ebenso umfangreiche Weise am Leben: sei es durch das bekannte Hansefest, Vorträge oder Führungen. Vor allem die Kostümsammlung mit mehr als 400 historischen Gewändern kann sich sehen lassen. „Wir können mittlerweile so ziemlich jede wichtige Zeit für Wesel abdecken“, erklärt Maritzen. Mit dieser Sammlung hilft die Gilde auch über Wesel hinaus weiter. So stattete sie einmal Darsteller eines historischen Musicals in Alpen aus. Auch wenn aktuell noch immer viel ausfallen muss, zeigt sich Maritzen beeindruckt von den Ideen der Vereine, die er in der beobachten konnte. Das kommt beim Wettbewerb nun besonders zum Tragen. „Für uns als Jury wird es spannend!“, sagt er.

Die Jury besteht aus Bürgermeisterin Ulrike Westkamp, Wolfgang Jung vom Jüdisch-Christlichen Freundeskreis Wesel, Dr. Barbara Rinn-Kupka vom Kulturbereich der Stadt, Ludwig Maritzen von der Hansegilde und Max Trapp von der Weseler Demografischen Gesellschaft. Diese empfehlen dem Rat mögliche Preisträger nach Sichtung der Bewerbungen. Der Rat wiederum wählt die Sieger am Dienstag, 22. Juni.

Bewerbung für den Heimatpreis

Die Bewerbung kann schriftlich über ein Formblatt erfolgen, zu finden mit weiteren Informationen unter www.wesel.de. Alternativ gibt es zudem zum ersten Mal ein Online-Formular. Die Bewerbungsphase dauert an bis Freitag, 21. Mai.

Die Geburtsstunde des Heimatpreises war der August 2018, als das Land NRW ein Förderprogramm bekannt gegeben hat, für das das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung verantwortlich ist. Das Programm hat fünf Elemente, zu denen der Heimatpreis gehört. Rund 150 Millionen Euro möchte die Landesregierung von 2019 bis 2022 bereitstellen, womit sie auch die Preisgelder herausgibt.

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