GELDERN. „Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren“ – so heißt das neue Förderprogramm des Landes NRW, das dazu beitragen soll, die Innenstädte der Kommunen zu stärken und den Wandel im Handel aktiv begleiten zu können. Auch Geldern wird von dem Sofortprogramm profitieren – die Stadt hat sich erfolgreich beworben und erhält aus dem Fördertopf des NRW-Heimatministeriums 135.000 Euro. Das Ziel des Programms: Leerstände sollen reduziert und vorgebeugt, die Aufenthaltsqualität und das Einkaufserlebnis gesteigert werden. Mit der Förderung sollen Städte und Gemeinden in die Lage versetzt werden, den Corona-bedingten Folgen in den Innenstädten aktiv begegnen zu können.

„Das Sofortprogramm umfasst vier Interventionsfelder“, erklärt Citymanagerin Janette Heesen. „Wir haben uns für die vorübergehende Anmietung leerstehender Ladenlokale entschieden. Durch die Etablierung neuer Nutzungen soll kleinteiligen Leerständen entgegengewirkt und mehr Vielfalt in die Innenstadt gebracht werden.“ Das Programm im Detail: Die Stadt Geldern erhält knapp 135.000 Euro aus dem Sofortprogramm, um leerstehende Ladenlokale für zwei Jahre anmieten zu können.

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Offen für alle Ideen

Mithilfe der Fördermittel sollen diese Ladenlokale anschließend günstig – lediglich 20 Prozent der vorherigen Altmiete werden fällig – etwa an Start-ups, Künstlergruppen oder Gastronomen weitervermietet werden. „Von der Nutzung her gibt es keinerlei Einschränkungen, wir sind offen für alle Ideen“, betont Janette Heesen. „Geldern Stadt Up“ heißt das Projekt – und das Motto. Heesen: „Mit der Förderung und der daraus resultierenden sehr günstigen Miete können wir Geschäftstreibende bei ihrem Start in das Geschäftsleben wirksam unterstützen und auf diese Weise neue, innovative und spannende Geschäftsideen in die Gelderner Innenstadt bringen.“ Die Hoffnung sei, dass die Existenzgründer in diesen zwei Jahren in Geldern Fuß fassen, sich etablieren und nach Ablauf des Förderzeitraums bleiben.

Handel im Wandel – nicht
erst seit Corona

Nicht erst seit Corona befindet sich der Handel im Wandel. So gaben von 2010 bis 2018 6.600 Einzelhandelsgeschäfte in NRW ihre Wirtschaftstätigkeit auf. Der Lockdown und die Coronabedingten Einschränkungen beschleunigen diesen Wandel: „Während des Covid-19-Lockdowns haben insbesondere der (Einzel-)Handel sowie die Gastronomie erhebliche Umsatzeinbußen erlitten und dies wird nachhaltige Veränderungen mit sich bringen“, erklärte Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung, bei der Vorstellung des Sofortprogramms der Landesregierung. „Das ganz bittere dabei: Ganz häufig sind es äußere Umstände, die die Händler selbst nicht beeinflussen können und ihre Existenzen, die ihrer Beschäftigten und damit das ‚Gesicht‘ unserer Innenstädte bedrohen.“

Aktuell 19
Leerstände in Geldern

Diesem Abwärtstrend möchte die Stadt Geldern aktiv entgegenwirken. „Aktuell haben wir 19 Leerstände in Geldern, davon sind allein vier in den letzten fünf Monaten dazu gekommen“, sagt Gelderns Wirtschaftsförderer Lucas van Stephoudt. Der Kern der Leerstände liege in der Innenstadt, darum konzentriere man sich im Rahmen des Sofortprogramms auf zentrumsnahe Immobilien in 1a- und 1b-Lagen. „Unsere erste Aufgabe ist es nun, Vermieter und Mieter zusammen zu bringen“, führt Janette Heesen aus. „Sobald wir ein Match haben, kann die Förderung beginnen.“

Interessierte Immobilieneigentümer, die sich vorstellen können, dass ihre Immobilie in das Programm aufgenommen wird, sowie Geschäftstreibende, die eine Idee haben und auf der Suche nach einem günstigen Ladenlokal sind, können sich bei Janette Heesen, Telefon 02831/1348233, oder per E-Mail an janette.heesen@geldern.de melden

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