KEVELAER. Es ist eine Zeit des Bangens und des Hoffens. Bangen vor den Mutationen des Corona-Virus, die die Infektionszahlen drastisch nach oben treiben könnten und hoffen, weil die Inzidenzzahlen derzeit sinken. Können wir im Mai in Kevelaer bei sinkenden Inzidenzzahlen endlich wieder Kirmes feiern? fragen sich Bürger und Verantwortliche in der Stadtverwaltung und in den Geselligen Vereinen, dem Ausrichter der Kirmesfeier.

Jürgen Völlings, 2020 zum Kevelaerer Festkettenträger proklamiert, muss eventuell ein weiteres Jahr warten, bis ihm die Festkette überreicht wird.
NN-Foto: G. Seybert

Die Niederrhein Nachrichten sprachen mit Dominik Lemken, Mitglied des Präsidiums der „Geselligen“ nach dem Stand der Planungen. „Aufgrund der Ausbreitung der COVID-19-Pandemie musste in 2020 die Kevelaerer Kirmes abgesagt werden. Niemand hat zu diesem Zeitpunkt damit gerechnet, dass die Pandemie weltweit solche Ausmaße annehmen wird.
Auch die derzeitigen Entwicklungen der COVID-19-Pandemie lassen ein baldiges Ende dieser äußerst schwierigen Lage und eine Rückkehr zu einer altbewährten Kirmes nicht erkennen“, sagt Dominik Lemken. „Bürgermeister Dr. Pichler, die Stadtverwaltung und das Präsidium der Geselligen Vereine teilen die gemeinsame Einschätzung, dass es vor dem Hintergrund der aktuellen Lage kaum vorstellbar ist, dass im Mai irgendwelche Kirmesfeierlichkeiten stattfinden könnten.“

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Erste Gespräche erst
nach Ende des Lockdowns

Dementsprechend werde die Stadtverwaltung die Schausteller kontaktieren und diese informieren, dass die jeweilige Bewerbung zurückgestellt werde. Sollte in der Zukunft absehbar sein, dass eine Veranstaltung – eventuell auch in veränderter Form – möglich sein könnte, werde man auf die Bewerbung zurückkommen. „Diese Entscheidung wurde im Einvernehmen mit dem Präsidium der Geselligen Vereine Kevelaer getroffen“, erklärt Dominik Lemken. Unter den Mitgliedsvereinen sei bislang vereinbart, dass eine Aufschiebung der jeweils geplanten Festjahre um ein Jahr erfolge, so dass hier erneuter Abstimmungsbedarf bestehe. „Erste Gespräche werden jedoch erst nach Ende des Lockdowns geführt werden.“

Gemeinsam durchziehen
oder gemeinsam absagen

Die NN fragten auch bei Kevelaers Bürgermeister Dr. Dominik Pichler nach. Für ihn ist eine Kirmes „zurzeit kaum vorstellbar, auch als reine Schaustellerkirmes. Ich habe aber die Hoffnung, dass wir in 2022 in Kevelaer und den Ortschaften wie gewohnt Kirmes feiern können.“ Da Kevelaer und Geldern alljährlich ihre Kirmessen im Mai mit nur kurzem Abstand feiern, haben sich die Bürgermeister auf ein gemeinsames Vorgehen verständigt. Dr. Pichler: „Ungeachtet dessen bin ich mit dem Kollegen Sven Kaiser aus Geldern so verblieben, dass wir unsere Kirmesse entweder gemeinsam durchziehen oder gemeinsam absagen. Das avisierte Gespräch soll demnächst stattfinden. Aufgrund der äußerst dynamischen Lage kann so frühzeitig noch keine abschließende Bewertung vorgenommen werden, so dass mit einer Entscheidung, wie Geldern und Kevelaer es mit den Kirmessen halten, erst im März gerechnet werden kann, wenn auch feststeht, welche Exit-Strategie Bund und Länder verfolgen.“

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