Alfred Melters, Ehrenbürger mit großem Herz für Xanten

Urkundenüberreichung im kleinen Kreis, Festakt soll nachgeholt werden

XANTEN. Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass jeder in Xanten Alfred Melters kennt. Viele Gymnasiasten haben bei ihm Unterricht gehabt. Viele kennen ihn aus seinem langjährigen Engagement für Politik, Kirche und Gesellschaft in seiner Heimatstadt Xanten. Jetzt ist der 90-Jährige Ehrenbürger von Xanten.

Freudig nimmt Alfred Melters (M.) die Urkunde zur Ehrenbürgerschaft in Xanten von Bürgermeister Thomas Görtz (r.) entgegen. Ehefrau Katharina freut sich ebenfalls über diese besondere Auszeichnung.
Foto: Stadt Xanten

Diese Würdigung hat er verdient, daran besteht kein Zweifel. Die Ernennung erfolgte im letzten Jahr durch den Rat der Stadt auf Antrag der CDU Xanten. Leider konnte pandemie-bedingt bisher kein offizieller Festakt vollzogen werden. Doch Bürgermeister Thomas Görtz überbrachte die Urkunde nach Hause. Er brachte auch von seiner Frau selbst gemachten Kuchen mit, so dass zu diesem Anlass im sehr kleinen Kreis mit Alfred und Katharina Melters vielleicht keine würdige, aber eine sehr familiäre Atmosphäre herrschte.
Mit 90 Jahren kann man viel erzählen, erst recht, wenn man so ein engagiertes Leben führt wie Alfred Melters.

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Ein “Querdenker” im positiven Sinne

Thomas Görtz schätzt ihn als Berater und sucht gerne das Gespräch mit ihm. Melters ist ein „Querdenker“ im positiven Sinne. Seine Offenheit und seine gründliche Recherche machten ihn zum Kämpfer und Gestalter einer positiven Stadtentwicklung. Seine Standpunkte weiß er vehement und mit großem Eifer zu vertreten. Die Mitbürger nehmen ihn als Impulsgeber und Weichensteller wahr. Dazu gibt es zig Beispiele: Gemeinsam mit Stadtdirektor Trauten war er 1974 an der Gründung des Freizeitzentrums Xanten beteiligt. Ebenfalls mit Trauten wurden die Weichen gestellt, dass der Archäologische Park in Xanten 1977 eröffnet werden konnte. Seit 1969 gehört er zur CDU, war von 1969 bis 1984 deren Voristzender, wurde dann ehrenamtlicher Bürgermeister, blieb das bis 1994 und wurde anschließend für weitere fünf Jahre stellvertretender ehrenamtlicher Bürgermeister. In dieser Zeit trat er immer für die Entwicklung der historischen Innenstadt ein.
Ab 1966 war er Vorsitzender des Pfarrgemeinderates St. Viktor Xanten. Sein besonders großes Engagement galt dem 1982 gegründeten Förderverein des St. Josef Hospital Xantens, dessen Vorsitzender er über lange Jahre blieb. Mit Erfolg kämpften er und seine Mitstreiter für den Erhalt . Und auch als es um den Wegfall des Notarztstandortes am Krankenhaus ging, mobilisierte er vor zwei Jahren alle Fürsprecher des Standortes und sagte dem Kreis Wesel als Genehmigungsbehörde den Kampf an.
Ebenso zäh zeigte er sich beim Kampf um die Dom-Musikschule, dessen Vorsitzender des Fördervereins er lange Jahre war. Immer wieder mahnte er mehr finanzielle Unterstützung durch die Stadt an, damit jede Familie die Möglichkeit hat, seine Kinder musikalisch ausbilden zu lassen.

Politischer Büttenredner

Sicherlich weniger ernst, doch genauso pointiert brachte er 25 Jahre lang in der Bütt die Schwachstellen der Politik auf den Punkt. Er bezeichnet sich selbst als „Vollblut-Karnevalisten“. Das ist auch im normalen Umgang mit ihm zu spüren. Sein fröhlicher Umgangston, sein verschmitztes Lächeln und seine Kontaktfreude öffnen ihm Türen und Herzen.
Wenn er mit seiner „Fiets“ in Xanten unterwegs ist, muss er oft anhalten. Jeder kennt ihn, viele möchten mit ihm ein kleines Schwätzchen halten. Und so kommt es, dass er mit seinen 90 Jahren immer noch bestens informiert ist, was in seiner Heimatstadt passiert. Er mischt sich weiterhin ein, unterstützt Menschen, die sich für die Stadt einsetzen.

Und dann gibt‘s ja auch noch die Familie mit Ehefrau Katharina, sieben Kindern und zehn Enkeln. Langeweile – das ist gewiss – kommt im Hause Melters nicht auf!
Nun ist Alfred Melters Ehrenbürger Xantens, nachdem er ja in 2016 schon den Rheinlandtaler vom Landschaftsverband Rheinland erhielt zur Würdigung seiner Verdienste.

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