Kreis Klever hat sich mit Mutation des Coronavirus infiziert

Der Mann hat sich auf einer Urlaubsreise infiziert. Landrätin Silke Gorißen rät eindringlich von Reisen und auch Kurzbesuchen im Ausland ab.

KREIS KLEVE. Die englische Mutation B.1.1.7 des Coronavirus ist im Kreis Kleve angekommen: Aufgrund eines Verdachts hat das Gesundheitsamt des Kreises Kleve bei einem Mann aus dem Kreis Kleve einen Corona-Test mit einer sogenannten „Gen-Sequenzierung“ durchgeführt, der nun zu einem positiven Nachweis der englischen Coronavirus-Mutation führte.

Corona-Mutation
Landrätin Silke Gorißen appelliert an alle Kreis Klever, sich an die geltenden Corona-Regeln zu halten. NN-Foto: SP

„Der Mann hatte innerhalb kürzester Zeit mehrere Menschen angesteckt. Der Verdacht, dass diese Mutation mit einer höheren Ansteckungsgefahr einhergeht, hat sich hier also bestätigt“, sagt Silke Gorißen, Landrätin des Kreises Kleve. Die Ansteckungsrate sei acht Mal so hoch als bei der bislang weltweit dominanten Variante des Coronavirus gewesen, bei der aktuell ein Infizierter im Durchschnitt einen weiteren Menschen ansteckt. Die mit der englischen Mutation B.1.1.7 des Coronavirus infizierte Person steckte hingegen acht weitere Menschen an, weshalb das Gesundheitsamt den Corona-Test des Mannes näher untersuchte.

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Urlaubskontakt zu Ehepaar aus Großbritannien

Bei dem infizierten Mann handele es sich um eine englische Person und Reiserückkehrer. „Auf einer Urlaubsreise hat er einen Urlaubskontakt mit einem Ehepaar aus Großbritannien gehabt, das ebenfalls später positiv getestet worden war“, sagt Gorißen. Ihr eindringlicher Appell daher: „Das Coronavirus wie auch seine Mutationen kennen keine Grenzen. Der nun nachgewiesene Fall zeigt, wie schnell auch die ansteckende Variante ihren Weg in weitere Länder findet. Das muss uns allen eine Warnung sein, Zuhause zu bleiben und sich an die Maßnahmen zu halten. Der Nachweis der englischen Corona-Mutation führt uns in aller Deutlichkeit vor Augen, dass wir alle uns an die Hygiene- und Abstandsregeln halten müssen und dass jede Reise ein besonderes Ansteckungsrisiko mit sich bringt.“ Die Mutation sei für die Bundes- und Landesregierungen ja auch ein Hauptgrund für die Verlängerung des Lockdowns gewesen.

„Wir müssen das schon sehr ernst nehmen“

Die infizierte Person aus dem Kreisgebiet habe sich aufgrund seines positiven Corona-Tests bereits vor der genaueren Untersuchung in Quarantäne befunden. Woher genau er stamme, möchte Landrätin Silke Gorißen zum Schutz des Mannes nicht verraten. Die Kontaktpersonen seien ebenfalls ermittelt. Für den Kreis Kleve, der aktuell einen stetig sinkenden und vergleichsweise niedrigen Inzidenzwert von 73 aufweist, bestehe aktuell noch kein Grund zur Sorge. Allerdings dürfe die Situation dennoch nicht unterschätzt werden. „Wir brauchen nur einen Hotspot und die Situation ändert sich wieder und wir gehen einer Katastrophe entgegen. Wir müssen das schon sehr ernst nehmen“, sagt Gorißen.

Enorme Infektionsquelle in den Niederlanden

In den Niederlanden ist die englische Mutation des Coronavirus bereits auf dem Vormarsch. Deshalb rät die Landrätin des Kreises Kleve auch eindringlich von Einkäufen in den Niederlanden ab. „Da herrscht einfach eine enorme Infektionsquelle“, meint Gorißen. Die wieder sinkenden Zahlen in Großbritannien und Irland würden jedoch zeigen, dass man mit einem Lockdown und den geltenden Hygiene- und Abstandsregelungen auch die Mutation des Coronavirus in den Griff bekommen kann.

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