KREIS KLEVE. Nachdem die Kommunen gestern Pressemitteilungen herausgegeben haben, dass sich der Kreis Kleve und die Bürgermeister darauf verständigt haben, sogenannte Mitfahrzentralen in den einzelnen Kommunen ins Leben zu rufen, distanzieren sich die Taxiunternehmen im Kreis Kleve zu diesem Vorgehen.

Stefan Vollert von der Interessensgemeinschaft Kreis Klever Taxiunternehmen sagt hierzu, dass es doch nicht sein kann, dass die Hauptverwaltungsbeamten die  Bürger dazu aufrufen, geltende Abstandsregeln zu brechen und fremde Personen ehrenamtlich mit eigenem PKW zum Impfzentrum nach Kalkar zu befördern. Vollert: „Wir sprechen hier von einer Impfung gegen ein hochansteckendes Virus und jetzt sollen auf einmal fremde Menschen ohne jegliche Schutzvorrichtungen zusammen in einem privaten PKW zum Impfzentrum gefahren werden. Dies kann doch nicht sein. Hier werden doch Verbrechern Tür und Tor geöffnet. Einfacher kann man doch nicht an ältere Menschen kommen. Denken Sie doch einfach mal an den Enkeltrick.“

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Die Taxiunternehmen im Kreis Kleve haben sich in den letzten Monaten entsprechend der Pandemisituation bestmöglich mit Trennscheiben, Maskenpflicht, Desinfektions- und Besetzungsregelungen für den Infektionsschutz ausgestattet. Hierfür wurden mehrere Tausend Euro pro Unternehmen investiert. Die Taxiunternehmer haben sogar bereits am 18. Dezember 2020 einen Brief an die Landrätin zu diesem Thema geschrieben. Leider gab es bis heute keine Reaktion auf dieses Schreiben. Der jetzige Lockdown habe große Lücken in die Kassen der Taxiunternehmen gerissen. „Zurzeit hangeln sich die Unternehmen von Monat zu Monat. Fehlende Schulfahrten, weniger Krankenfahrten und das fehlende Nachtgeschäft machen den Unternehmen gerade sehr zu schaffen. Darum ist es doch gerade wichtig, in dieser Zeit die Taxiunternehmen zu stärken, damit es auch in Zukunft ein starkes Angebot von Taxen im Kreis Kleve gibt“, so Vollert weiter.

Der Kreis Kleve und die Bürgermeister hätten einen anderen Weg gewählt. Vollert: “Durch die Coronakrise stehen sich die Taxen die Reifen platt, Taxiunternehmen werden in die Insolvenz gezwungen und Mitarbeiter verlieren ihren Arbeitsplatz. Dann darf sich aber auch kein Politiker über fehlende Bereitschaft und Aufrechterhaltung der Betriebspflicht für Taxen wundern, weil es die Taxiunternehmen einfach nicht mehr bezahlen können.”

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