Mülltonnenbrände: Vier Jugendliche tatverdächtig

GELDERN. Der Kriminalpolizei ist es gelungen, eine Brandserie in Geldern aufzuklären. Mehrere Male hatten in den Monaten Mai und Juni Mülltonnen in der Nähe von Schulen und Kindergärten im Gelderner Stadtgebiet gebrannt, teils wurden auch Gebäude in Mitleidenschaft gezogen. Nun hat die Kripo vier Tatverdächtige im Alter zwischen 15 und 18 Jahren identifiziert. Auf deren Spur kamen die Ermittler unter anderem mithilfe einer aufmerksamen Zeugin: Ihr waren bei einem Mülltonnenbrand Anfang Juni am Issumer Tor drei Jugendliche am Brandort aufgefallen. Und eine ebensolche Gruppe Heranwachsende, auf die die Personenbeschreibungen passten, konnten die eingesetzten Polizeibeamten kurz darauf an einer Bushaltestelle in der Nähe ausmachen. Die drei Jungen im damaligen Alter von 15, 16 und 17 aus Bedburg-Hau und Geldern wurden nach einem kurzem Aufenthalt auf der Wache wieder an ihre Erziehungsberechtigten übergeben, später aber erkennungsdienstlich behandelt. Als die Beamten der Zeugin die Fotos vorlegten, erkannte diese zwei der abgebildeten Jugendlichen aus der Tatnacht wieder. Den vierten Tatverdächtigen, ein weiterer 15-Jähriger aus Geldern, identifizierte die Kripo im Rahmen der folgenden Vernehmungen. Ein Ermittlungsrichter erließ daraufhin auf Antrag der Staatsanwaltschaft Durchsuchungsbeschlüsse für die Anschriften der Heranwachsenden. Im Rahmen der Durchsuchung wurden ihre Smartphones sichergestellt und anschließend ausgewertet. Mit den Ergebnissen konnte die Kripo ihren Tatverdacht untermauern: Die Ermittler stießen auf belastende Sprachnachrichten im Zusammenhang mit den Mülltonnenbränden. Offenbar sind die Vier in wechselnden Konstellationen auf Streifzug gegangen. Die beiden 15-Jährigen haben inzwischen insgesamt fünf Brandstiftungen und einen Einbruch in das Gelderner Gymnasium im Juni eingeräumt. Die beiden anderen Beschuldigten hüllen sich bislang in Schweigen. Aktuell laufen noch weitere Auswertungen der Handy-Daten, die Staatsanwaltschaft hat das Verfahren inzwischen übernommen.

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