NIEDERRHEIN/GOCH. Als der Anruf aus Münster kam, war Markus van Berlo überrascht. Er möge sich, sagte die Personalabteilung des Bischöflichen Generalvikariats, doch mal mit Weihbischof Lohmann in Verbindung setzen. „Wir haben uns schon lange vor seiner Bischofsweihe kennengelernt, vor mehr als 30 Jahren“, sagt van Berlo, der seit viereinhalb Jahren als Schulseelsorger an den weiterführenden und berufsbildenden Schulen in Kleve arbeitet und vorher zehn Jahre lang in Gemeinden und Schulen in Goch tätig war.

Seit Jahresbeginn ist ein neues Aufgabenfeld für den 48-Jährigen dazugekommen. Denn Weihbischof Lohmann hat den gebürtigen Twistedener gefragt, ob er sein persönlicher Referent werden wolle. „Eine solche Referentenstelle gab es am Nieder­rhein bislang noch nicht“, erklärt van Berlo, „es geht darum, den Weihbischof insbesondere bei der Entwicklung langfristiger Ziele zu unterstützen und ihm bei wichtigen Themen zuzuarbeiten“. Immerhin ist der Weihbischof für die Regionen Niederrhein und Recklinghausen mit rund 586.000 Katholikinnen und Katholiken (Stand 2019) zuständig und zudem Umweltbischof der Deutschen Bischofskonferenz (DBK).
Da trifft es sich gut, dass van Berlo, der mit seiner Familie in Goch wohnt, ursprünglich Landschaftsplanung studiert hat und vor seinem Dienst in der Kirche in der Umweltbildung tätig war. Damals hat er bereits Recklinghausen kennengelernt, als er dort für die Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW gearbeitet hat.

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„Schöpfungsbewahrung ist mir ein großes Anliegen“

„Die Schöpfungsbewahrung war mir schon immer ein großes Anliegen und ein wichtiger Schwerpunkt meiner Arbeit“, betont van Berlo. Er ist gespannt darauf, was ihn in den kommenden Monaten erwartet, schließlich gebe es für die neue Tätigkeit noch kein festes Stellenprofil, wie er erklärt. „Das wird sich in der gemeinsamen Arbeit entwickeln. Ich freue mich auf die Arbeit mit dem restlichen Team des Weihbischofs und auf die Menschen, denen ich begegnen werde. Außerdem bin ich gespannt auf die Themen, die auf mich zukommen. Ich weiß, dass Weihbischof Lohmann an einem ehrlichen Austausch und meiner Einschätzung interessiert ist, die werde ich ihm gerne geben.“

Der Weihbischof ist froh, mehr als drei Jahre nach seinem Amtsantritt nun einen persönlichen Referenten zu haben. „Neben Büroteam und Fahrer habe ich nun jemanden an der Seite, der meine Aufgaben in der Region und auch für die Bischofskonferenz koordiniert, vorbereitet und unterschiedliche Bereiche in den Blick nehmen kann“, sagt Lohmann. Zunächst gelte es für den neuen Referenten, Kontakte sowohl in Recklinghausen als auch am Niederrhein zu knüpfen. „Absolut sympathisch“, wie der Weihbischof sagt, sei der Erfahrung van Berlos mit Jugendlichen aus der Schulseelsorge. „Er hat viel mit jungen Leuten zu tun und bleibt auch weiterhin in diesem Bereich aktiv. Das ist mir wichtig, denn wir müssen als Kirche auf die Ideen der jungen Menschen hören“, erklärt Weihbischof Lohmann.

Arbeit mit Jugendlichen ist wichtig

Trotz seiner neuen Tätigkeit als Referent wird van Berlo der Schulseelsorge, insbesondere am Berufskolleg, in Kleve treu bleiben – beide Stellen haben einen Umfang von je 50 Prozent. „Zwar muss ich meine Stunden an den anderen Schulen reduzieren, aber dafür wird Ersatz kommen“, verspricht er. Denn die Arbeit mit den Jugendlichen ist ihm wichtig: „Das darf nicht brach liegen, Voraussetzung für meine Zustimmung war, dass die Schulseelsorge weiter gesichert ist.“

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