Verein für das Studentenmusikfestival

KREIS KLEVE. 2008 fand zum ersten Mal das Studentenmusikfestival statt. Aus der Taufe gehoben wurde es vom Erfinder des Klevischen Klaviersommers, Boguslaw Strobel.

Anfangs koreanisch, dann international

Strobel blickt zurück: „In den ersten beiden Jahren hatten wir ausschließlich koreanische Stundenten. Beim 3. Mal haben wir auch andere Nationalitäten dabei gehabt und bei der 4. Auflage war das Ganze dann endgültig international.“ Jahr für Jahr stieg die Zahl der Konzerte. Im Jahr 2019 fanden während der beiden Festivalwochen 126 Konzerte statt.

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Gelegenheit zur Feuerprobe$

Das Prinzip: Junge Musiker bekommen die Gelegenheit, ihr Repertoire vor Publikum „auszuprobieren“. Eigentlich ist es natürlich kein Ausprobieren, denn was die Musiker spielen, sind Programme, in denen bereits jede Menge Arbeit steckt. Die Feuerprobe aber ist am Ende nicht der Unterricht – es ist das Publikum. Das Internationale Studentenmusikfestival war und somit eine Talentbörse der besonderen Art – eine, bei der man die Klavierstars von morgen erleben kann.

Corona gab den letzten Ausschlag

„Das vergangene Jahr war dann für uns alle komplett anders als wir es erwartet haben. Das lag an Corona. Plötzlich konnten geplante Konzerte wegen der Hygienevorschriften nicht mehr stattfinden. Trotzdem gab es 33 Konzerte – allerdings nur an Orten, an denen ein Instrument nicht geliefert werden musste und wo es Hygienekonzepte gab, die ein Auftreten noch möglich machten. Die Menschen – das haben wir gemerkt – waren unglaublich dankbar für diese Konzerte.“
Schon vor dem Corona-Jahr hatte das Leitungsteam des Studentenfestivals darüber nachgedacht, einen deutsch-niederländischen Verein zu gründen. Strobel: „Sie wissen, dass wir das Festival durch Kursgebühren und Benefiz-Konzerte finanzieren. Dazu kommen ehemalige Teilnehmer, die uns unterstützen oder das Bundeswehrorchester, das zu unseren Gunsten Konzerte spielt. Durch das Corona-Jahr ist unser Etat dramatisch geschrumpft. Die finanzielle Lage hat sich ebenso dramatisch verändert. Um in Zukunft mehr Planungssicherheit einerseits und mehr Rechtssicherheit andererseits zu haben, sind wir gerade dabei einen Verein zu gründen.“

Zwei Sprachen im Namen

Titel des Vereins: „Klavierfestival NiederRheinLande-Pianofestival NederRijnLand e.V.“ (Kleine Randnotiz; wirklich plakattaucglich ist der Name nicht.) Sitz des Vereins ist Kleve. Die Gemeinnützigkeit seitens des Finanzamtes ist bereits bestätigt; die Gründungsversammlung hat stattgefunden. Strobel: „Jetzt sind die Unterlagen beim Notar und der nächste und letzte Schritt wird die Eintragung ins Vereinsregiser sein.“
Gründungsmitglieder des Vereins sind Boguslaw Strobel und seine Frau Kristien Roels, Dr. Kurt Kreiten, Barbara und Marco Mühlenhoff und Manfred van Halteren sowie auf niederländischer Seite Arno Zaad, Jan van Egmond und Richard Rhemrev. Vorsitzende des Vereins werden Dr. Kurt Kreiten und Arno Zaad sein.

Im Vordergrund bleibt alles wie es war

Wird man eigentlich die Änderungen im Hintergrund wahrnehmen? Boguslaw Strobel: „Nein. Äußerlich bleibt ja alles wie immer. Der Meisterkurs und das Festival werden sich nicht ändern. Es geht bei dem Verein vor allem darum, bestimmte Dinge rechtlich besser abzusichern. Da geht es um Dinge wie Versicherungsschutz, wenn unsere Musiker von ehrenamtlichen Helfern zu Konzerten gefahren werden. Alles wie gesagt Dinge, die sich auf den Hintergrund beziehen. Der Meisterkurs wird nach wie vor in Rindern stattfinden und dort auf der Wasserburg wird auch das Festival-Büro weiterhin seinen Sitz haben.“

Start im April

Eine erste Mitgliederversammlung ist für April geplant. Strobel: „Aber das alles hängt natürlich davon ab, wie sich die Corona-Situation weiter entwickeln wird.“ Wer Mitglied im Verein werden möchte, wird einen Jahresbeitrag von 30 Euro zahlen. Strobel: „Ich sage immer, es sind 2,50 im Monat – das klingt besser.“ Vereinsmitglied sollte man indes werden, um die Idee des Festivals zu unterstützen. Zusätzlich haben die Mitglieder natürlich freien Eintritt zu den Konzerten des Festivals – aber das haben alle anderen Konzertbesucher schließlich auch nach wie vor. Am Ende der Konzerte wird gesammelt – das Geld geht zu 100 Prozent an die Musiker, die davon zum Teil ihre Kursgebühren finanzieren.

Wenn alles klappt, startet das Festival am 19. Juli

Wie freilich im Jahr 2021 das Festival genau ablaufen wird, wo und unter welchen Bedingungen Konzerte stattfinden – all diese Fragen bleiben weiterhin offen. Strobel: „Wir hoffen natürlich, dass alles wieder einigermaßen normal stattfinden kann.“ Das Festival wird am Montag, 19. Juli beginnen und am Samstag, 31. Juli enden.

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